Haben wir uns vor kurzem noch den neuesten analogen Vertreter der „Carcassonne“ Familie angesehen, werfen wir heute einen Blick auf ein Spiel, das gewisse parallelen aufweist. Doch „Isle of Skye“ hat genügend eigene Ideen, um nicht direkt im Vergleich mit dem Klassiker stehen zu müssen. Aber, kann ein Spiel mit einer Art Versteigerungsmechanismus in digitaler Form überhaupt überzeugen?
Adler fliegen allein, aber Schafe scharen sich zusammen.
(Sprichwort)
Wir bauen Plättchen in unserem Königreich an, um Punkte zu erhalten. Doch damit enden auch schon die Ähnlichkeiten zu „Carcassonne“. In „Isle of Skye“ erhalten wir die Landschaften nämlich nicht einfach so. Die Bauteile müssen wir mit Preisen versehen. So können sie auch von unseren Mitspielern gekauft werden. Haben wir danach noch Plättchen übrig, legen wir sie an unsere Landschaft an. Am Ende der Runde, werden die einzelnen Siegpunkt-Bedingungen geprüft. Wer nach sechs Runden die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
Die App kostet 5,49 € (iOS) bzw. 4,99 € (Android). Dafür gibt es dann keine In-App-Käufe. Spielen könnt ihr gegen bis zu 4 Computergegner in 3 Schwierigkeitsstufen oder per Pass’n’Play und Online-Multiplayer menschliche Mitspieler herausfordern.
Das Tutorial vermittelt das Spiel auf recht kurzweilige Art, so dass man nach kurzer Zeit weiß, was zu tun ist. Die Bedienung ist funktionell umgesetzt, lässt jedoch während des Auszählens von Siegpunkten und Einnahmen keine Steuerbefehle zu.
Eine unkommentierte Beispielpartie könnt ihr in folgendem Video sehen:
Es kann der Brite gegen den Schotten nicht gerecht sein.
(Friedrich Schiller)
Vor der App kannte ich „Isle of Skye“ nur vom Namen her. Ich hatte zuvor weder eine Partie gespielt, noch die Regeln gelesen. Doch das Tutorial hat mich auf alle Spielsituationen vorbereitet. Okay, fast alle. Denn eines nervt mich an der App nach wie vor. Werden Siegpunkte oder Einnahmen ausgegeben, wandert das Blickfeld einzeln über alle Landschaften und zeigen einem jede Änderung an. Bereits in den letzten Runden mit zwei Spielern fühlt sich das Ganze, wie eine Ewigkeit an. Schlimmer wird es bei voller Besetzung. Die Zeit dazwischen kann man nicht mal nutzen, um die Siegpunktbedingungen der kommenden Runden zu lesen, da Steuerbefehle nicht angenommen werden. So heißt es warten und das Ganze über sich ergehen lassen. Zumal die optische Aufarbeitung abgerechneter Gebiete sehr befremdlich ist.
Das Spiel selbst ist größtenteils gut umgesetzt. Selbst auf dem Handy Display hatte ich keine Probleme alle nötigen Details zu erkennen und zu beurteilen. Einzig das Pokerelement, um die richtigen Plättchenpreise, stelle ich mir mit realen Mitspielern am Spieltisch spannender vor. Da fehlt mir in der App einfach die optische Rückmeldung als Reaktion meiner Mitspieler.
Entgegen mancher Kommentare im App-Store, hatte ich technisch mit keinerlei Problemen zu kämpfen. Das Spiel hängte sich nie auf oder stürzte ab. Wahrscheinlich gab es inzwischen ein paar wichtige Patches, die eingespielt wurden.
„Isle of Skye“ ist bestimmt kein schlechtes Spiel. Die Warterei und die fehlende, direkte Interaktion mit realen Mitspielern, lassen die App jedoch über ein „ja, kann man spielen“ nicht hinauskommen. Dennoch hat sie mir gezeigt, dass ich das analoge Erlebnis unbedingt nachholen möchte.
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Isle of Skye
iOS und Android
Developer: Digidiced | |
Spieler: 1 – 4 | |
Sprache: Deutsch | |
Hochkant spielbar: Nein | |
Schwierigkeit: Fortgeschrittene |
Anmerkungen
Isle of Skye (App)
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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