SPIELSTIL Rezension

Carcassonne Safari – Hans im Glück – 2018

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Klaus-Jürgen Wrede
erschienen bei Hans im Glück

Ich muss zugeben, dass ich schon ein wenig erschrocken bin, als ich sah, dass „Carcassonne“ nun fast 20 Jahre auf dem Buckel hat. Für mich fühlt es sich eher an, als hätte ich erst vor kurzem Meeple auf Wegen, Klöstern oder Städten platziert. Gern erinnere ich mich daran zurück, denn das Spiel war neben „Die Siedler von Catan“ und „El Grande“ dafür verantwortlich, dass ich wieder vom Rollen- zum Brettspiel zurückgefunden hatte. Deswegen möchte ich mich zuerst einmal für die tolle Zeit damals bedanken, bevor wir uns den neuesten Ableger der „Carcassonne“ Familie ansehen und auf Safari gehen.


It’s gonna take a lot to take me away from you.

(Toto – Africa)

„Carcassonne Safari“ spielt sich fast wie der Klassiker. Wir ziehen ein Plättchen und legen es an. Danach entscheiden wir, ob wir einen Meeple einsetzen oder nicht. Ist etwas abgeschlossen, wird gepunktet. Geändert hat sich die Wertung, da wir auf unterschiedliche Tiere achten müssen. Außerdem können wir nun Wasserlöcher bauen und uns mit den Rangern Extrapunkte sichern. Das Spiel endet, wenn alle Plättchen verbaut sind. Erneut gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Kommentierte Spielzüge könnt ihr in dieser Galerie einsehen:

Zu dritt begeben wir uns mit Carcassonne auf Safari.
Dies ist die Startauslage.
Grün beginnt, zieht ein Plättchen und legt es an. Der Spieler setzt einen seiner Meeple auf den Busch, der direkt abgeschlossen ist. Dort befinden sich zwei verschiedene Tierarten, die abgerechnet werden. Zusätzlich wirft er noch ein Wasserlochplättchen mit einer zusätzlichen Tierart ab, um die Punkte zu erhöhen.
Es befinden sich also drei unterschiedliche Tiere im abgerechneten Busch. Das macht sechs Siegpunkte.
Blau ist am Zug. Er nimmt sich ein Plättchen und legt es an.
Danach stellt er einen Meeple auf den Busch. Dieser ist noch nicht abgeschlossen und bringt deswegen noch keine Punkte.
Wir sind an der Reihe und legen dieses Plättchen. Auch wir stellen uns in den Busch.
Den Ranger, der zuvor dort stand, dürfen wir frei versetzen. Wir legen ihn angrenzend an unseren Busch.
Da wir unser Plättchen auf das Feld des Rangers gelegt haben, erhalten wir drei Punkte.
Grün ist wieder an der Reihe. Er legt diese Plättchen und stellt seinen Meeple auf den Affenbrotbaum. Dafür darf er sich zwei Wasserlochplättchen nehmen. Sind alle Felder um den Affenbrotbaum belegt, gibt es keine Punkte, aber zwei weitere Wasserlochplättchen.
Blau ist am Zug und legt ein Plättchen. Auch er stellt sich auf den Affenbrotbaum, um zwei Wasserlochplättchen zu erhalten. Der Busch ist nun abgeschlossen und wird gewertet. Durch die Abgabe eines Elefanten, kann er zwei unterschiedliche Tiere abrechnen. Das sind drei Punkte. Zusätzlich gibt es noch einen Punkt je Vogel über dem Busch.
Insgesamt erhält Blau also sechs Punkte.
Etwas später legt Grün dieses Plättchen. Er setzt keinen Meeple ein.
Dafür beginnt er ein Wasserloch.
Für das erste Viertel erhält er drei Siegpunkte. Jeder Spieler kann nun am Wasserloch weiterbauen, darf aber keinen Meeple einsetzen. Die Punkte steigen dabei mit jedem Teil.
Wieder etwas später legt Grün einen Weg. Er möchte sich damit in den bestehenden Weg von Gelb indirekt einschleichen. Ein direktes einnisten ist auch hier nicht möglich.
Ein Wasserloch ist abgeschlossen, wenn der Kreis komplett ist. In einem Wasserloch darf jedoch kein Tier doppelt vorkommen.
Das Spiel endet, wenn alle Plättchen gelegt wurden. Es gibt nun noch Punkte für Wege und Büsche, die nicht vollendet sind. Danach gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Gonna take some time to do the things we never had.

(Toto – Africa)

Da ist sie wieder. Meine alte Begeisterung für „Carcassonne“ wurde wieder geweckt. Denn „Carcassonne Safari“ vereint alles, was mich damals schon begeistert hat. Ein schnelles Spiel, welches einen mit jedem Zug vor kleine, aber feine Entscheidungen stellt. Dabei sind einzelne Partien so flott gespielt, dass man gerne mehrere hintereinander absolviert. Durch die indirekte Ãœbernahme eines lohnenden Gebiets ist für mich auch genügend Interaktion mit den Mitspielern vorhanden.

Ja, ich höre euch schon rufen, ihr Euro-Hardcorefans. Der Zufall, er ist zu groß. Ich weiß, das war seit jeher ein Dorn im Auge und das ändert sich auch mit „Carcassonne Safari“ nicht. Das Glück hat einen entscheidenden Einfluss. Zieht man ein benötigtes Plättchen, welches nur zweimal im Spiel vorhanden ist, gewinnt man. Alternativ kann man natürlich weniger riskant bauen. Aber pssst… Das ist unser Geheimnis.

Toll finde ich die Kompensation der Leerzüge. Also Züge, in denen man nichts gemacht hatte, als ein neues Plättchen anzulegen. Nun kann man durch Wasserlöcher oder dem Umstellen von Rangern dennoch etwas Sinnvolles tun.

Ich fühle mich von „Carcassonne Safari“ sehr gut unterhalten. Die Illustration ist schön, auch, wenn im Grunde genommen ein komplett abstraktes Mathe-Rätsel, in kleinen Dosen, vorliegt. Mein einziges Problem mit dem Titel ist, dass nicht alle Stanzungen sauber waren und so an mehreren Plättchen kleine Fetzen hängen. Ich kann natürlich ein Montags-Modell erwischt haben, wollte es dennoch erwähnen. Wer bereits mit dem Ursprungsspiel nichts anfangen konnte, wird auch mit „Carcassonne Safari“ nicht glücklich werden. Wer sich aber auf nicht komplett kalkulierbare Spiele einlassen kann, wird mit diesem Spiel schöne Stunden verbringen können.

Carcassonne Safari

Hans im Glück


Autor: Klaus-Jürgen Wrede
Dauer: 30 – 45 Minuten
Spieler: 2 – 4
Schwierigkeit: Einsteiger

Anmerkungen

Carcassonne Safari – Hans im Glück – 2018 von Klaus-Jürgen Wrede

Spielstil – Wertung

Christian:

9/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.
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