Meinen ersten Kontakt zu „Wonderboy“ hatte ich auf dem C64. Ein Freund hatte mich damals zu sich eingeladen und die entsprechende Diskette ins Laufwerk gelegt. Das Spiel war sauschwer, wir haben es nie bis über die dritte Welt hinausgeschafft, aber dennoch hatte es uns sofort in seinen Bann gezogen. Jahre später, in meiner Konsolen-Sammelzeit, habe ich dann alle Teile der Serie auf verschiedenen Plattformen spielen können. Nur zwei habe ich bis zum heutigen Tage beendet. Drei, wenn man „Super Adventure Island“ – den inoffiziellen Ableger für das Super Nintendo – mit dazu zählt.
Als ich dann die ersten Trailer zu „Monster Boy and the cursed Kingdom“ sah, war es dann auch schon um mich geschehen. Ich wusste, ich muss das unbedingt spielen. Doch hat es der Titel wieder geschafft, meine kindliche Begeisterung zu wecken?
Die Anmut ist die Geschmeidigkeit der Form.
(Sully Prudhomme)
„Monster Boy and the cursed Kingdom“ ist ein klassisches 2D Jump’n’Run. Dabei besiegen wir Gegner nicht durch einen beherzten Sprung auf den Kopf, sondern mit Magie und Waffen. Die unterschiedlichen Formen, die wir nach und nach freischalten geben uns immer weiter Möglichkeiten, so dass sich der Metroidvania Titel ganz an „Wonderboy the Dragons Trap“ anlehnt. Über die Welt verteilt sind viele Schätze zu finden, die einem das Abenteurerleben erleichtern. Rätsel und Geschicklichkeitspassagen lockern das Spielgeschehen auf.
In dieser Galerie haben wir euch einige Kernelemente des Spiels optisch aufbereitet:
Wo Inhalt ist, fügen sich die Formen von selbst.
(Leo Nikolajewitsch Graf Tolstoi)
Ja, „Monster Boy and the cursed Kingdom“ hat genau meinen Nerv getroffen. Nicht mit der Story, die zwar nett, aber nicht wirklich überwältigend ist. Vielmehr wurde mein inneres Kind reaktiviert. Denn das ist das Spiel, das ich mir früher immer gewünscht hatte. So habe ich Stunde um Stunde damit verbracht die Welt zu erkunden, Schätze zu finden und Ausrüstung zu verbessern.
Die Welten sind dabei unterschiedlich genug, um Spieltaktiken anpassen zu müssen. Die Aufgaben sind durchaus fordernd und haben es ab und an geschafft, dass ich fluchend dasaß. Blöd für mich jedoch, dass das Design durchwegs fair ist. Nur manchmal hat die Steuerung nicht ganz so reagiert, wie erwartet. Auch den Wechsel zwischen den einzelnen Formen hätte ich mir etwas komfortabler gewünscht.
Man merkt dem Spiel viel Liebe zum Detail und große Ehrerbietung der geistigen Vorgänger an. So erkennt man als Nerd immer wieder das ein oder andere Easter-Egg, das einen zum Schmunzeln bringt. Auch, dass es sich selbst nicht ganz ernst nimmt, steht ihm gut zu Gesicht.
Die Endgegner sind zwar nicht das Highlight des Spiels, aber durchaus gut gemacht. Leider sind die meisten viel zu einfach geraten. Zumindest dann, wenn man erst einmal herausgefunden hat, wie sie so ticken. Die letzten beiden haben es dafür in sich. Hier muss man nicht nur seine Aktionen genau abstimmen, sondern auch versuchen das richtige Rüstungsset zu finden. Trägt man das falsche verliert man ruck zuck sein Leben. Vielleicht habe ich es nicht gesehen, aber mir fehlten die Hinweise, welche Ausrüstung ich am besten verwenden sollte. Das war mir (trotz der fairen Rücksetzpunkte) zu viel Trial and Error.
Das Anime Intro zu „Monster Boy and the cursed Kingdom“ ist klasse! Genau so muss ein Spiel präsentiert werden. Schade nur, dass man die einzelnen Szenen nicht über das komplette Spiel verteilt hat. Das wäre noch so eine kleine Belohnung zum Abschluss eines Kapitels gewesen, die mir gefallen hätte.
Trotz der Beschwerden bekommt das Spiel von mir eine ganz klare Empfehlung. Wer etwas mit „Wonderboy“ anfangen konnte, wird sich bei „Monster Boy and the cursed Kingdom“ sofort heimelig fühlen.

Monster Boy and the cursed Kingdom
PS4
Developer: FDG Entertainment | |
Spieler: 1 | |
Schwierigkeit: Fortgeschrittene |
Anmerkungen
Sprache: Deutsch
Monster Boy and the cursed Kingdom – PS4 – FDG Entertainment

- Erscheint bei
- Für Spielende und dauert
- Am besten geeignet für
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
Mehr Informationen zu Affiliate Links und Rezensionsexemplaren findet ihr in unserer Übersicht zur Transparenz und in den Bestimmungen zum Datenschutz.