SPIELSTIL Rezension

Monster Boy and the cursed Kingdom – PS4 – FDG Entertainment

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Spiel entwickelt von
erschienen bei

Meinen ersten Kontakt zu „Wonderboy“ hatte ich auf dem C64. Ein Freund hatte mich damals zu sich eingeladen und die entsprechende Diskette ins Laufwerk gelegt. Das Spiel war sauschwer, wir haben es nie bis über die dritte Welt hinausgeschafft, aber dennoch hatte es uns sofort in seinen Bann gezogen. Jahre später, in meiner Konsolen-Sammelzeit, habe ich dann alle Teile der Serie auf verschiedenen Plattformen spielen können. Nur zwei habe ich bis zum heutigen Tage beendet. Drei, wenn man „Super Adventure Island“ – den inoffiziellen Ableger für das Super Nintendo – mit dazu zählt.

Als ich dann die ersten Trailer zu „Monster Boy and the cursed Kingdom“ sah, war es dann auch schon um mich geschehen. Ich wusste, ich muss das unbedingt spielen. Doch hat es der Titel wieder geschafft, meine kindliche Begeisterung zu wecken?


Die Anmut ist die Geschmeidigkeit der Form.

(Sully Prudhomme)

„Monster Boy and the cursed Kingdom“ ist ein klassisches 2D Jump’n’Run. Dabei besiegen wir Gegner nicht durch einen beherzten Sprung auf den Kopf, sondern mit Magie und Waffen. Die unterschiedlichen Formen, die wir nach und nach freischalten geben uns immer weiter Möglichkeiten, so dass sich der Metroidvania Titel ganz an „Wonderboy the Dragons Trap“ anlehnt. Über die Welt verteilt sind viele Schätze zu finden, die einem das Abenteurerleben erleichtern. Rätsel und Geschicklichkeitspassagen lockern das Spielgeschehen auf.

In dieser Galerie haben wir euch einige Kernelemente des Spiels optisch aufbereitet:

Unsere Reise mit Monsterboy führt uns in bester 2D Jump'n'Run Manier durch eine große Welt. Zum Glück haben wir immer Zugriff auf eine Weltkarte, damit wir uns nicht verlaufen.
Im Laufe des Spiels schalten wir immer weitere Formen frei, die wir annehmen können.
Das Schwein ist nicht allzu wendig, kann dafür jedoch Magie anwenden und so zum Beispiel Feuerbälle schießen oder einen Bumerang werfen.
Die Schlange kann nicht nur Gift spucken, sondern auch an Grünflächen klettern.
In der Froschform springen wir nicht nur besonders hoch, sondern können auch mit unserer Zunge kleinere Gegner fressen, uns an Bögen katapultieren oder bestimmte Dinge heranziehen.
Als Löwe sind wir ein starker Kämpfer und können Steine unter uns zertrümmern und besonders schnell rennen.
Sogar so schnell, dass wir in Wasser nicht untergehen.
Als Drache können wir fliegen, Feuerbälle schießen und Flammen spucken.
Zusätzlich gibt es Waffen, Schilde, Rüstungen, Armbänder und Stiefel in allen möglichen Varianten zu finden. Alle haben ihre Besonderheiten, die man geschickt nutzen sollte.
Beim Schmied können wir unsere Ausrüstung verbessern. Dadurch schalten wir nicht nur neue Fähigkeiten frei, sondern können dann auch einen Sonderbonus einheimsen, wenn wir ein komplettes Set anlegen.
Unterwegs finden wir immer wieder Rüben, die wir als Schwein fressen.
Dadurch können wir die einzelnen Magien häufiger einsetzen.
Über die komplette Welt sind viele Truhen verteilt, in denen wir allerhand finden können.
Auch Sammelgegenstände dürfen nicht fehlen. Hier ist zum Beispiel ein Notenblatt.
Von diesen sind insgesamt 21 Stück versteckt.
Abwechslung bieten diverse Rätsel, die zwischen Multiple-Choice, Logikrätsel und Geschicklichkeitsaufgaben variieren.
Ab und an dürfen wir auch ein kurzes Shoot-em-Up spielen.
Inklusive passendem Endgegner.
Die Endgegner sind vielfältig und benötigen immer eine spezielle Taktik. Zumeist müssen wir dort anwenden, was wir im Level zuvor gelernt haben.
Dabei werden Endgegner passend angekündigt.
Vor allem die späteren bieten richtig intensive Herausforderungen.
Mit etwas Ausdauer findet sich sogar ein Ausflug in die Vergangenheit.
Inklusive Mini-Endgegner.
Nostalgiker sollten mal einen Blick auf die Fenster der Kirche werfen.
Ein kleiner Tipp zum Schluss. Wer es bis zu den verlassenen Minen geschafft hat, hat nie wieder Geldsorgen. Macht den Sprungangriff in den Schacht und sammelt dabei Münzen. Unten hüpft ihr in die Lava und sterbt. Dann kommt ihr wieder am oberen Ende des Schachts an und könnt von vorn sammeln. Pro Durchgang erhaltet ihr dabei etwa 200 Münzen.


Wo Inhalt ist, fügen sich die Formen von selbst.

(Leo Nikolajewitsch Graf Tolstoi)

Ja, „Monster Boy and the cursed Kingdom“ hat genau meinen Nerv getroffen. Nicht mit der Story, die zwar nett, aber nicht wirklich überwältigend ist. Vielmehr wurde mein inneres Kind reaktiviert. Denn das ist das Spiel, das ich mir früher immer gewünscht hatte. So habe ich Stunde um Stunde damit verbracht die Welt zu erkunden, Schätze zu finden und Ausrüstung zu verbessern.

Die Welten sind dabei unterschiedlich genug, um Spieltaktiken anpassen zu müssen. Die Aufgaben sind durchaus fordernd und haben es ab und an geschafft, dass ich fluchend dasaß. Blöd für mich jedoch, dass das Design durchwegs fair ist. Nur manchmal hat die Steuerung nicht ganz so reagiert, wie erwartet. Auch den Wechsel zwischen den einzelnen Formen hätte ich mir etwas komfortabler gewünscht.

Man merkt dem Spiel viel Liebe zum Detail und große Ehrerbietung der geistigen Vorgänger an. So erkennt man als Nerd immer wieder das ein oder andere Easter-Egg, das einen zum Schmunzeln bringt. Auch, dass es sich selbst nicht ganz ernst nimmt, steht ihm gut zu Gesicht.

Die Endgegner sind zwar nicht das Highlight des Spiels, aber durchaus gut gemacht. Leider sind die meisten viel zu einfach geraten. Zumindest dann, wenn man erst einmal herausgefunden hat, wie sie so ticken. Die letzten beiden haben es dafür in sich. Hier muss man nicht nur seine Aktionen genau abstimmen, sondern auch versuchen das richtige Rüstungsset zu finden. Trägt man das falsche verliert man ruck zuck sein Leben. Vielleicht habe ich es nicht gesehen, aber mir fehlten die Hinweise, welche Ausrüstung ich am besten verwenden sollte. Das war mir (trotz der fairen Rücksetzpunkte) zu viel Trial and Error.

Das Anime Intro zu „Monster Boy and the cursed Kingdom“ ist klasse! Genau so muss ein Spiel präsentiert werden. Schade nur, dass man die einzelnen Szenen nicht über das komplette Spiel verteilt hat. Das wäre noch so eine kleine Belohnung zum Abschluss eines Kapitels gewesen, die mir gefallen hätte.

Trotz der Beschwerden bekommt das Spiel von mir eine ganz klare Empfehlung. Wer etwas mit „Wonderboy“ anfangen konnte, wird sich bei „Monster Boy and the cursed Kingdom“ sofort heimelig fühlen.

Monster Boy and the cursed Kingdom

PS4


Developer: FDG Entertainment
Spieler: 1
Schwierigkeit: Fortgeschrittene

Anmerkungen

Sprache: Deutsch

Monster Boy and the cursed Kingdom – PS4 – FDG Entertainment von

  • Erscheint bei
  • Für Spielende und dauert
  • Am besten geeignet für

Spielstil – Wertung

Christian:

8/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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