SPIELSTIL Rezension
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Wir, die wir nicht über ein Haus verfügen, haben ein Problem. Uns fehlt es einfach an Platz, um ein separates Spielzimmer zu unterhalten. Keine schier endlosen Regale, die dieses Kleinod zieren, kein Tisch, der nur dem eigenen Hobby unterstellt ist. Also dient der Esstisch weiter als zentrale Begegnungsstätte. Hier ist es, wo wir uns versammeln, um gemeinsam zu schmausen, uns einfach zu unterhalten oder eben zu spielen.
Unser Esstisch hat einen entscheidenden Vorteil. Er ist relativ groß und kann noch durch passende Elemente erweitert werden. Jedoch hat er auch zwei Nachteile. Erstens, die Oberfläche ist nicht auf Kartenspiele ausgelegt. Jeder von uns kennt, wie sich teilweise die Karten biegen, wenn weniger aufmerksame Zeitgenossen einem Oger gleich versuchen, einen unserer filigranen Schutzbedürftigen aufzunehmen. Wenn das Herz kurzzeitig still stehen bleibt, wenn sich die Fingernägel in die Ecken krallen.
Zweitens sieht er einfach nicht wie ein cooler Spieletisch aus – und das ist ein Umstand, den ich meiner Frau noch so oft zu erklären versuche, sie wird es genauso wenig verstehen, wie ich versage drei verschiedene Rottöne zu erkennen.
Das macht jedoch nichts, denn Not macht ja bekanntlich erfinderisch. Natürlich könnte ich versuchen, das Kartenspiel aufzugeben, was jedoch nicht zur Debatte steht. Da ein extra Brettspieltisch auch (vorerst) herausfällt – wir haben einen Tisch, da kaufen wir keinen neuen – dachte ich mir, dass ich mir mit einer passenden Neopren-Matte behelfe.
Neopren-Matten gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Viele direkt für die Spiele zugeschnitten, für die sie entwickelt wurden. Manch andere mit wundervollen Hintergründen, die einen thematisch Tief eintauchen lassen. Doch das alles sollte es nicht sein. Warum? Weil ich keine Sammlung verschiedener Matten aufbauen möchte. Hier verweise ich noch einmal auf oben. Mir fehlt einfach der Platz.
Also war der Entschluss gefasst, es sollte eine universell einsetzbare Matte werden. Mit einem Design, das sich genauso wenig auf das Schafkopfen, wie auch den abstrusesten Deckbuilder (warum fällt mir hier gerade Barbarossa ein?) negativ auswirkt. Etwas, das sich – trotz hübscher Aufmachung – nicht zu sehr in den Vordergrund spielt und dennoch das nötige Gefühl des Spielens vermittelt.
Ich höre nun schon einige rufen hören – nimm eine Tischdecke! Ja, Tischdecken sind schön und gut. Aber zum einen werfen sie Falten, was dazu führt, dass man die Stapel immer an diesen ausrichten muss. Zum anderen vergesst ihr, dass diese Investition eine des Herzens und keine des gesunden Menschenverstandes werden sollte. 😉
Schließlich wollte ich, dass das Ganze, trotz fehlendem Spieltisch, einfach cool aussieht.
Nun, da diese Entscheidung gefallen war, kam es nur noch auf die Größe an. Sie sollte die Maße des Tisches am besten ausnutzen und links und rechts dennoch etwas Platz lassen, damit dort Getränke platziert werden können. Ja, Getränke. Denn was wäre denn so ein Spieleabend, wenn der Nervenkitzel von umfallenden Gläsern nicht wäre?
Entschieden habe ich mich dann für die „Universal Tischdecke für Gesellschafts- und Kartenspiele“ von Bullets Playing Cards (kein Affiliate Link), welche mir für diese Bewertung ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.
Die Matte des Bullets Playing Card Shops kam sehr schnell und sauber verpackt an. Erste positive Überraschung. Die Matte ist in einer hübsch designten schwarzen Hülle mit Schulterriemen untergebracht. Auch wenn ich es eigentlich nicht vorhabe, könnte ich die Matte so einfach zu Freunden mitnehmen.
Als Nächstes habe ich an der Matte gerochen. Nicht, weil ich einen etwas seltsamen Fetisch hätte, sondern um zu prüfen, ob sich ein beißender Geruch verbreitet. Ich kenne das von allem Möglichen und hatte es zuletzt bei einer Abdeckung für Balkonmöbel, bei der ich froh war, dass diese gleich draußen auslüften durfte. Aber nein, die Poker-Matte war (und ist bis heute) komplett neutral im Geruch.
Kommen wir zum wichtigsten Punkt. Der Bespielbarkeit. Die Pokermatte liegt komplett plan auf dem Tisch auf und schlägt dabei keine Wellen (hierzu gibt es weiter unten noch eine Anmerkung). Die Oberfläche lässt mich perfekt Karten aufnehmen, ohne dass ich diese knicken oder mich mit irgendwelchen Tricks behelfen muss. Einfach Finger drauf, leicht ziehen und schon habe ich die Karten in der Hand. Die Oberfläche sorgt dafür, dass die Karten sauber rutschen.
Somit ist die Hauptmission für mich erfüllt. Wir haben die Matte nun etwa 6 Wochen im Einsatz und können keinerlei Verschleißerscheinungen feststellen. Sie ist sauber verarbeitet und an den Kanten gut vernäht, sodass ich mir sicher bin, dass man lange Zeit Spaß mit der Matte haben kann. Auch Anfang und Ende des Fadens haben sich bisher noch nicht gelöst. Jedoch werde ich diese Rezension auf dem Laufenden halten, sofern hier noch Probleme auftreten sollten.
Ist das Spiel vorbei, kommen wir zum erneuten Verstauen der Matte und dadurch zu meinem Hauptkritikpunkt. Die Matte muss eng (und wenn ich eng sage, meine ich noch enger) zusammengerollt werden, damit sie wieder in die Rolle passt. Wichtig, das rutschige Material sollte außen liegen, da die Gummierung sonst zu sehr bremst. Das ist etwas nervig und hätte mit ein klein wenig mehr Spiel in der Rolle behoben werden können. So muss ich mich durch einen Knick in entgegengesetzter Richtung behelfen, damit ich die Matte sauber aufrollen kann. Das führt dazu, dass dieser Knick beim Ausbreiten gut sichtbar ist. Jedoch legt er sich nach etwa 15 – 30 Minuten fast komplett. Jedoch ist das ein Problem, das man eben durch eine größere Hülle beheben könnte.
Ein kleiner Tipp noch: Bevor ihr die Matte auf den Tisch legt, solltet ihr diesen am besten zweimal abwischen. Denn die Gummierung saugt die kleinsten Brösel, Haare oder sonstigen Überreste an, sodass man sich auch bei einem komplett sauberen Tisch fragt, was man selbst (ich schiebe es auf die Haustiere) für ein Ferkel ist.
Die Bullets Playing Cards Universal Tischdecke für Gesellschafts- und Kartenspiele ist gut, jedoch nicht perfekt. Und obwohl sie von manchen bestimmt als total unnötig angesehen wird, ist sie für mich eine Art Herzensangelegenheit, die mein Kartenspiel bereichert. Jetzt müsste ich nur noch eine Lösung finden, wie man die Matte ohne Kante sauber aufrollt. Vielleicht besorge ich mir hierfür einfach eine stabile, dünne Röhre.
Solltet ihr selbst auch ein Exemplar der Matte haben wollen, so könnt ihr diese über den offiziellen Shop beziehen. Es sei hier nochmals gesagt, ein Klick auf diesen Link ist für uns komplett wertfrei. Wir erhalten keinerlei Provision dafür.
Bullets Playing Cards – Spielmatte von
Eine schöne Spielauflage, die durch eine bessere Aufbewahrungsmöglichkeit perfekt wäre.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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