SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 1 Minute
Ein Spiel entwickelt von Julien Vergonjeanne
erschienen bei Lucky Duck Games
Vergesst alles, was ihr bisher über Wikinger wusstet oder zu wissen glaubtet. Oder habt ihr in einem Geschichtsbuch schon mal vom großartigen Bärenreiter gehört? Nach „Vikings gone Wild“ werdet ihr dieses Völkchen mit ganz anderen Augen sehen. Denn das geordnete Chaos zu bändigen ist der Hauptlebenszweck. Und während die Männer im Licht des Feuerscheins einer brennenden Hütte sitzen und gemütlich den einen oder anderen Humpen leeren beschäftigen wir uns damit, wie barbarisch man sein muss, um mit dem Spiel Spaß haben zu können.
(Edda)
„Vikings gone Wild“ ist eine schneller Deckbuilder. Jeder Spieler versucht mit seinen Standardkarten möglichst viele Siegpunkte zu generieren. Ob dies über Missionen oder Kämpfe geschieht ist dabei irrelevant. Doch auch die eigene Basis sollte ausgebaut werden, denn nur so kommen wir dem Sieg durch die meisten Punkte ein Stück näher.
In dieser Galerie findet ihr einen kurzen Ablauf des Spiels:
(Edda)
„Vikings gone Wild“ ist ein schnelles, spaßiges Spiel. Selbst im späteren Spielverlauf entstehen keine großen Wartezeiten, denn die Aktionen sind alle kurz, prägnant und logisch aufgebaut. Das relativ schlanke Regelwerk unterstützt dieses Gefühl, wobei manche Situationen einer besseren, genaueren Formulierung bedurft hätten, um Missverständnisse und Unklarheiten zu vermeiden.
Super gelöst wurde meines Erachtens die direkte Konfrontation. Hier werden munter Mitspieler angegriffen, ohne sie nachhaltig zu schädigen. Dennoch ist die Wahl, bei wem man brandschatzend durchs Dorf zieht, nicht irrelevant. Schließlich möchte man weder wertvolle Punkte verschenken, noch Gegnern Tür und Tor öffnen, um zur Ernte zu schreiten.
Das Handling mit den Dorfkarten ist in Ordnung, wenn auch teilweise etwas unkomfortabel. Vor allem, wenn der Spieltisch doch etwas zu klein ausfällt, erhält man auf der Platte ein gnadenloses Durcheinander. Hier wäre für mich eine andere, kompaktere Lösung lieber. Nicht jeder hat einen riesengroßen Tisch zur Verfügung.
Der Titel verrät es wahrscheinlich bereits, aber erwartet bei „Vikings gone Wild“ keine allzu große Tiefe. Hier wurden jegliches zeitraubende Element von Deckbuildern entfernt. Doch das ist genau, was den Charme des Spiels ausmacht. Geschwindigkeit statt ausufernder Combos. Bier und Brezel Atmosphäre statt durch Siegpunkte verstopfte Decks. Natürlich sorgt das dafür, dass der einzelne Zug dabei weniger Relevanz hat. Fehler kann man eigentlich kaum machen, jede Aktion bringt einen ein Stück vorwärts. Das wird den großen Strategen natürlich zu seicht sein. Ich persönlich hatte jedoch mit jeder Partie meinen Spaß.
So ist „Vikings gone Wild“ ein Spiel für die Familie oder den etwas leichteren Geschmack. Ein Spiel, das nicht mehr zu sein versucht, als es ist. Geradeaus und liebenswert, so dass man über kleinere Mängel gerne mal hinwegsieht. Und, dass ich jederzeit zu einer Partie bereit bin, spricht für mich persönlich eine ganz klare Sprache.
Vikings gone Wild – Lucky Duck Games – 2016 von Julien Vergonjeanne
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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Michi (Brett&Spiel)
Gut zu wissen daß es dir gefällt. Vielleicht Schlag ich bei einem Angebot doch zu 🤣