SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 4 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Alex Cutler, Matt Fantastic
erschienen bei ABACUSSPIELE
Kann man ein Spiel designen, das gleichermaßen für die feuchtfröhliche Silvesterparty, als auch ein biederes Management Seminar geeignet ist? Dass das klappt beweist „Team3“.
Ob die drei berühmten Affen nicht nur als nette Idee glänzen, sondern auch zeigen, dass sie Spaß kennen, sagen wir euch hier.
(Christian Friedrich Hebbel)
Kooperativ treten die Spieler miteinander an, um zu zeigen, dass sie mit denselben Methoden, die den Verantwortlichen des BER zur Verfügung stehen, zum Ziel gelangen können. Denn in drei Minuten soll man zwar nicht vom Münchner Hauptbahnhof nach London Heathrow gelangen, aber ein Bauwerk aus Tetris ähnlichen Klötzchen errichten. Dumm nur, dass derjenige, der baut, nichts sieht. Macht aber nichts, denn wir haben noch zwei weitere Experten.
Hauptverantwortlich ist wie immer der, der den Bauplan vor sich hat. Blöd nur, dass dieser einen auf Silent Bob macht und nichts sagt, dafür aber umso wilder Gestikuliert. Das dritte Teammitglied – liebevoll der Verzweifelnde genannt – gilt nun als Bindeglied beider Experten und muss dem Blinden erklären, was der Architekt umgesetzt haben möchte. Eine ganz normale Situation auf einer Baustelle auf deutschen Autobahnen also. Selbst an diejenigen, die den Arbeitenden nur zusehen, hat Abacus gedacht und sie bei mehr als drei Spielern integriert. Wer braucht da noch Baustellen-Simulationen für den PC?
(Lü Bu Wen)
Ja, ich weiß, „Team3“ ist im Grunde ein kooperatives Spiel. Doch am meisten Spaß bereitet der Titel in Teams, die gegeneinander antreten. Das gemeinsame Spiel ist eher als Versuch zu sehen eine kleinere Spieleranzahl auf die Schachtel zu bringen. Dementsprechend könnt ihr die maximale Spielerzahl auch gerne mit einem beliebigen 3er Multiplikator nach oben ergänzen. Zumindest dann, wenn man es mal aushält drei Minuten nur zuzusehen, nur um danach das Geschehen umso lauter und gehässiger zu kommentieren.
Mit diesem Titel liegt ein aberwitziges Konzept vor, das einem bereits bei der Spielerklärung mehr als ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Der Aufforderungscharakter des Spiels ist riesig, so dass schnell Freiwillige gefunden sind, die sich einfach ins Geschehen stürzen möchten. Dabei bietet „Team3“ auch die nötige Bühne, um den Spaß aufrecht zu erhalten. Sei es als Darsteller, dem immer wieder ein lustiger Kommentar – alternativ natürlich ein immer neues Schimpfwort – einfällt, um die Szenerie zu untermalen. Oder eben im Publikum, das sich am liebsten am Scheitern ergötzt.
„Team3“ ist vor allem dann lustig Spaß, wenn es am chaotischsten ist und man grandios an der gestellten Aufgabe scheitert. Je eingespielter das Team mit der Zeit wird, desto eher weiß man auf die einzelnen Marotten einzugehen oder die richtigen Schritte durchzuführen. Zum Beispiel als nicht Sehender die Bauteile vor sich sortieren, während die anderen sich erst einig werden, was sie nun möchten. Auch werden die gegebenen Zeichen immer klarer, so dass die leichten oder mittleren Aufgaben dann gar keine Herausforderung mehr bieten. Abhilfe verschafft dabei die Mini-Erweiterung, die dann in die dritte Dimension übergeht. Schwieriger wird es dabei jedoch für den Erklärenden, der erst einmal enträtseln muss, wie das Konstrukt genau aufgebaut ist. Eine Aufgabe, für die drei Minuten nicht unbedingt ausreichen.
Dafür ist es möglich Spieler aller Altersgruppen zu integrieren. Jeder wird verstehen, was zu tun ist und sich genau gleich haarsträubend anstellen oder – Achtung Wortwitz – zum Affen machen.
„Team3“ bietet eine gute Unterhaltung, der man zwar nicht auf Dauer erliegt – dafür ist es mit der Zeit viel zu einfach. In neuen Gruppen bringt man das Spiel jedoch immer wieder gerne auf den Tisch. Das Eis ist schnell gebrochen und stellt, durch neue Zusammenstellung der Teams – wenn auch nur kurzzeitig -, eine gewisse Herausforderung dar.
Team3 von Alex Cutler, Matt Fantastic
Jeder macht sich zu einem der 3 berühmten Affen. Wir bauen gemeinsam mit Tetris-Steinen. Grandios lustig wenn es daneben geht. Am Besten in Teams die gegeneinander antreten.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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