„Stone Age“ ist immer noch eines meiner Lieblingsspiele. Ich kann nicht sagen, wie viele Partien ich bereits auf dem Buckel habe, aber ich habe eine jede davon genossen. Das schaffen nicht viele Spiele. Vor allem nicht über diesen langen Zeitraum hinweg. Nun ist zum 10-jährigen Bestehen die „Stone Age Jubiläumsausgabe“ erschienen, die ich mir natürlich ansehen musste.
Die Ambrosia der früheren Jahrhunderte ist das tägliche Brot der späteren.
(Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach)
Wer eine Beispielspartie von „Stone Age“ sehen möchte, kann dies in unserer Besprechung zum Original nachholen.
In dieser Galerie sehen wir uns nur die Besonderheiten der „Stone Age Jubiläumsausgabe“ und ihrer Minierweiterungen an:
Segen denen, die gefunden früher Liebe Rosenstunden!
(Johann Wolfgang von Goethe)
Würde ich nur das Spiel bewerten, würde auch die „Stone Age Jubiläumsausgabe“ wieder alle offenen Tore bei mir einrennen. Denn der Grundmechanismus hat sich zum Original nicht geändert. Immer noch kann man in unterschiedlichster Runde seinen Spaß haben. Wobei die Anforderungen natürlich je nach Mitspieler anders sind. Mal kann man es als schönes Familienspiel, mal knallhart gegen Expertenspieler spielen.
Die Minierweiterungen selbst haben alle eines gemeinsam. Sie sind nettes Beiwerk, aber nicht spielentscheidend. Das Gefühl bleibt selbst mit den Wild-Tieren dasselbe. Alle drei Varianten bringen ein klein wenig Abwechslung ins Spiel und fallen dabei weder besonders positiv noch negativ auf.
Die Aufmachung gefällt mir sehr gut. Die Winterseite des Spielmaterials weiß optisch zu gefallen. Jedoch brechen die Karten aus der Optik aus. Ein neuer Kartensatz mit Wintermotiven hätte dem Spiel sehr gut gestanden. Während des Spiels habe ich nicht sonderlich darauf geachtet, aber optisch aus einem Guss sieht einfach anders aus. Die bedruckten Meeple sind ein netter Einfall. Ich hoffe das macht Schule und wir werden noch viele weitere menschenähnliche Holzsteinchen haben, die uns in zukünftigen Spielen begleiten.
Ein Problem hat die „Stone Age Jubiläumsausgabe“ dann doch. Die Schachtel sieht mit neuem Motiv und Glanzelementen zwar gut aus, ist aber nicht so stabil, wie man es erwarten würde. Der Karton fühlt sich nicht allzu wertig an. Bis jetzt ist zwar noch nichts passiert, aber ich würde aus dem Bauch heraus, keine anderen Spiele darauf lagern. Wahrscheinlich würde es die Schachtel aushalten, aber ein ungutes Gefühl bleibt bestehen.
Alles in allem gefällt mir die „Stone Age Jubiläumsausgabe“ gut. Zu einem perfekten Produkt fehlen Kleinigkeiten, auf die man als renommierter Verlag hätte achten können. Dass das Spiel ohne die „Mit Stil zum Ziel“ Erweiterung nicht zu 100 % komplett ist, kann ich dabei verschmerzen, da ich diese für nicht besonders gelungen halte. So bekomme ich das „Stone Age“ Spielgefühl, wie es sein sollte. Aber ja, im Grunde genommen reicht es das Grundspiel zu haben. Aber die Vernunft haben wir Spielesammler eh schon längst über Bord geworfen, oder?
Stone Age Jubiläumsausgabe
Hans im Glück
Autor: Bernd Brunnhofer | |
Dauer: 60 – 90 Minuten | |
Spieler: 2 – 4 | |
Schwierigkeit: Einsteiger – Fortgeschritten |
Anmerkungen
Stone Age Jubiläumsausgabe – Hans im Glück – 2018
- Erscheint bei Hans im Glück
- Für 2 – 4 Spielende und dauert 60 – 90 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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Tournesol
Interessant – …., dass diese Ausgabe gegenüber dem ‚Original‘ (Erstausgabe) von 9 (‚vor Freude feuchte Augen‘) auf 7 (’noch Luft nach oben..‘) abfällt, nur da die Box nicht stabil genug ist! ?
Zumindest habe ich diese Rezension so verstanden. Aber ok, wenn das (euch) so wichtig ist.
Gruß Tournesol
Christian Renkel
Da gräbst du ja ziemlich in der Vergangenheit… Aber ja, du hast recht, ich hätte vielleicht auf ein paar Details besser eingehen können.
Die angesprochenen Rezis sind inzwischen älter. Stone Age (Erstausgabe) sogar die erste Rezi, die ich überhaupt verfasst hatte und nur auf die neue Plattform transportierte. Eigentlich müsste man über alle Rezis alle paar Jahre drübergehen, um sie anzupassen, da sie nur den zum damaligen Zeitpunkt gültigen Abbild der eigenen Meinung darstellt und sich diverse Dinge im Verlauf der Jahre ändern können. Das ist zum einen der persönliche Geschmack, aber auch Mechanismen, die einfach runder und besser funktionieren. Das hat für mich auch Stone Age ereilt. Ich spiele es immer noch sehr gerne (deswegen die 7 = gut), empfinde es aber nicht mehr als den Überflieger, wie zum Anfang meines zweiten Brettspielfrühlings (9 = sehr gut).
Ich bin mir sicher, dass man noch viele weitere Beispiele finden kann, bei dem das passiert ist. Wenn das die Rezi nicht transportiert, dass hast du aber recht, dann fehlt etwas (wobei ich sie mir aktuell nicht neu durchgelesen habe).
Grüße
Christian
Tournesol
Tja, das Netz vergisst nicht … (ok, jedenfalls nicht so einfach wie man selber).
Aber ich verstehe es vollkommen, da für mich Stone Age auch meine erste Erfahrung mit einem ‚komplexeren‘ Brettspiel war, so eine Art erste Liebe.
Dass es da jetzt auf dem Markt anders aussieht …. 😉 sagtest du ja schon.
Schöne Zeit
Gruß Tournesol
Christian Renkel
Wobei Stone Age weit besser gealtert sind, als andere Titel, die ich früher liebte. 🙂
Die letzte Partie Funkenschlag zum Beispiel war sehr ernüchternd. Aber da fällt mir wieder ein, dass ich schon lange einen Nostalgika Beitrag zu Löwenherz verfassen wollte.
Dir auch eine schöne Zeit und frohe Weihnachten. Ich hoffe du bleibst uns erhalten. 🙂
Grüße
Christian