SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 1 Minute
Ein Spiel entwickelt von Kasper Lapp
erschienen bei Amigo-Spiele
Als ich meiner Familie vorgeschlagen hatte „X-Code“ zu spielen, hatte ich nicht im Entferntesten geahnt, was ich damit auslösen würde. Aus der einen geplanten Probepartie wurden im ersten Anlauf sieben. Nach einer kleinen Pause haben wir direkt weitergespielt. Wir mussten die bösen Hacker aufhalten und die Codes entschlüsseln. Warum uns das Spiel derart gefesselt hat, erzähle ich euch weiter unten.
(Lu Wei)
„X-Code“ ist eigentlich ein ganz simples Spiel. In Echtzeit ziehen wir Karten und tauschen sie. Alles, um 3 gleiche Werte zu erhalten, die wir auf dem Spielbrett ablegen. Doch wir müssen dabei unser Handkartenlimit und Tauschrichtungen beachten. Wir gewinnen, wenn wir das mit allen 12 geforderten Zahlen und Symbolen geschafft haben. Ist die Sanduhr zuvor abgelaufen verlieren wir.
Das ist jedoch erst der Anfang. Denn Schritt für Schritt werden weitere Elemente eingeführt, die uns die Aufgabe erschweren.
In dieser Galerie findet ihr einen kurzen Ablauf des Spiels:
(Joachim Gauck)
Gestern noch hatte ich bei „Lighthouse Run“ die fehlende emotionale Bindung bemängelt. Zum Glück ist das bei „X-Code“ vollkommen anders. Hier werden Mitspieler panisch angeschrien, hektisch Karten getauscht und mit starkem Herzklopfen Codes gelöst. Und auch, wenn sich das ganze vollkommen unentspannt anhört ist der Stress, den das Spiel ausstrahlt, durchaus positiv. Denn selten haben wir Zeit zu verschnaufen. Es müssen ständig schnelle Entscheidungen getroffen werden.
Der Schwierigkeitsgrad ist dabei eine sanfte Kurve nach oben. Mit jeder geschafften Mission kommen neue Elemente, bis wir in Stufe rot das komplette Spiel freigeschaltet haben. Die sorgt jedoch dafür, dass vieles beachtet werden muss. Hier wird „X-Code“ zu einem kleinen Monster, das einem alle möglichen Knüppel in den Weg wirft. Das ist die Stufe, die meiner Familie dann auch keinen richtigen Spaß mehr machte. Ich fühlte mich in dabei jedoch pudelwohl. Hier werden die Kommunikation und die Aktionen umso wichtiger. Klar waren die Missionen zuvor auch schon fordernd, aber die letzte Stufe ist noch ein gutes Stück knackiger.
Ich überlege schon die ganze Zeit, aber so richtig negatives kann ich bei „X-Code“ nicht finden. Ja, es ist im Grunde genommen nur ein „Sortiere die Karten“ Spiel. Aber mich stört das überhaupt nicht. So lange man derart gebannt im Spiel hängt, kann es gar nicht so falsch sein.
Wir legen immer noch gerne Runde um Runde ein. Bis jetzt ist die Luft noch nicht raus, wobei ich mir vorstellen kann, dass das nicht ewig anhalten wird. Aber bis dahin stellen wir uns weiter dem Bösen aus dem Darknet und genießen es uns gegenseitig noch in Stress zu versetzen. Wer etwas für kooperative Familienspiele übrig und keine nachtragenden Mitspieler zur Verfügung hat, kann bedenkenlos zugreifen.
X-Code – Amigo – 2018 von Kasper Lapp
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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