Während ich diese Zeilen schreibe habe ich mich akustisch schon mal eingestimmt. Im Hintergrund läuft „Benjamin Blümchen als Koch“. Meine Lieblingsfolge aus jungen Jahren. Heutzutage muss ich jedoch feststellen dass, was einst für Begeisterungsstürme sorgte, heutzutage nicht einmal mehr ein müdes Lächeln hervorruft. Aber was solls? Bleiben wir lieber beim Spiel. Denn mit „Tembo“ steht heute die zweite Neuheit aus dem Hause NSV Rede und Antwort. Wer nun eine Überblende aus meiner Einleitung haben möchte, der darf den Elefanten auf dem Frontcover bewundern.
Benjamins Zoorestaurant
(Herr Tierlieb – Folge Benjamin Blümchen als Koch)
In Tembo versuchen die Spieler ihre eigenen Huftiere über einen Fluss zu bringen, während die gegnerischen gefressen werden. Wer an der Reihe ist darf entweder ein neues Huftier in die Auslage legen, aber die aufgedruckte Zahl muss höher sein, als die bisher ausliegende. Alternativ darf er mit einem Elefanten Tiere in Sicherheit bringen. Aber erst, wenn mindestens 3 am Fluss anstehen. Dann gibt es da noch die Krokodile. Die normalen fressen entweder das jeweils vorderste Huftier oder alle in dieser Spalte liegenden einer Gattung (z. B. Zebra). Das Superkrokodil hat sogar so viel Hunger, dass es die komplette Spalte frisst. Zuletzt gibt es noch den Löwen, wer ihn beim Nachziehen auf die Hand bekommt muss ihn sofort spielen. Er muss Huftiere fressen und bleibt an Ort und Stelle liegen. Heißt, den Spielern steht ab dem Zeitpunkt ein Flussfeld weniger zur Verfügung. Wer zum Schluss die meisten Punkte gesammelt hat gewinnt.
In der folgenden Galerie findet ihr bebilderte Beispielszüge, die euch das Gefühl für „Tembo“ näher bringen sollen.
Ich mach nie Öl an die Nudeln
(Benjamin – Folge Benjamin Blümchen als Koch)
„Tembo“ hat mich ein wenig zwiegespalten zurück gelassen. Auf der einen Seite gefallen mir Thema und Bilder sehr gut, auf der anderen Seite zündet das Spiel nicht so richtig. Als Problem wäre da zum Beispiel der immense Glücksfaktor zu nennen. Bei uns kam es nicht selten vor, dass nur ein Spieler Elefanten gezogen hat und dementsprechend ziemlich genau bestimmen konnte, wer denn nun den Fluss überqueren darf. Da es keine Alternative gibt ist man einfach aufgeschmissen und muss auf die Gunst der Mitspieler oder doch einmal auf einen eigenen Elefanten hoffen, damit die eigenen Tiere auch das rettende Ufer erreichen. Genauso geht es mit Löwen, Krokodilen und passenden Tieren. Das ist dann zwar nur ärgerlich, aber nicht richtig frustrierend.
Andererseits hat man selten das befriedigende Erlebnis nun einen wirklich guten Zug gemacht zu haben. Dafür plätschert das Spiel dann doch zu sehr vor sich hin. Jedoch kann man nicht lapidar sagen, dass „Tembo“ keinen Spaß machen würde. Das wäre viel zu weit gegriffen. Aber so richtig phänomenal wie „Twenty One“ ist es dann auch nicht. Irgendwo zwischendrin. Man spielt gerne ab und an eine Runde, hat dann aber auch genug.
Was wirklich schade ist, denn die Aufmachung ist toll und auf dem Papier klingt das Spiel wirklich klasse. Richtig gut gefallen hat mir auch der Mechanismus, nach dem 5 Karten aussortiert werden. Das sorgt ein wenig für Spannung, da man nie genau weiß, wie viele Löwen im Spiel sind. Nur wollte sich bei uns nie die „komm, noch eine Runde“ Spirale einstellen. Wie oben bereits gesagt gefällt mir die Aufmachung wirklich gut. Und das Kartenglück kann es auch nicht unbedingt sein, denn nach knapp 10 – 15 Minuten ist eine Runde vorbei. Heißt, man könnte schnell wiederholen. Liegt alles am Glück würde sich das in der nächsten Partie drehen.
„Tembo“ ist zwar auf der einen Seite total nett, andererseits mit bösen Spitzen garniert. Spieler, die ihren Gegnern nicht schaden wollen werden hier über ihre Wohlfühlgrenze gestoßen. Vielleicht liegt dort ein wenig das Problem. Es will sich für keine Seite so richtig entscheiden. Es sitz ein wenig zwischen den Stühlen.
Für uns ist „Tembo“ dann auch kein richtiger Dauerbrenner. Wunderschön gestaltet, aber mit zu wenig spielerischem Fleisch auf den Knochen. Dabei macht es nicht einmal etwas richtig falsch, aber man kann leider auch nicht alles mögen.
Tembo
NSV 2017
Autor: Andreas Spies |
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Dauer: ca. 15 Minuten |
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Spieler: 2-4 | |
Schwierigkeit: Einfach |
Anmerkungen
Tembo – NSV – 2017
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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