Es gibt keinen bequemen Weg, der von der Erde zu den Sternen führt.
(Lucius Annaeus Seneca)
In „Master of Orion“ bauen wir unser System aus, um Rohstoffe zu fördern und Punkte einzuheimsen. Dazwischen fliegen wir Angriffe auf unsere Gegner. Alles, um zum Schluss mit den meisten Punkten da zu stehen.
Einen bebilderten Spielablauf findet ihr in dieser Galerie:
Vor dem Beginn der bemannten Raumfahrt schien auch das Weltall übersichtlicher zu sein.
(Martin Gerhard Reisenberg)
Ganz ehrlich, ich persönlich hätte bei einer Brettspielumsetzung zu „Master of Orion“ ein 4X-Spiel von gigantischen Ausmaßen erwartet. Ein Weltall zur Erkundung, Planeten zur Besiedelung, Raumschiffe zum Bauen und und und. Mit der Umsetzung hier wurde das Prinzip auf ein Minimum reduziert. Dadurch tritt es natürlich nicht in Konkurrenz mit „Twilight Imperium“ und „Eclipse“. Kann es aber überzeugen?
Ja, spielerisch ist es unterhaltsam. Aber gleichzeitig wurde es natürlich mit der Entscheidung, sich lediglich auf Karten zu beschränken, einer gewissen Epik beraubt. Ist das negativ zu sehen? Nein, natürlich nicht, man muss nur wissen, was „Master of Orion“ ist, um nicht durch eine falsche Erwartungshaltung enttäuscht zu sein.
„Master of Orion“ ist ein Spiel, das man bei der ersten Partie nicht wirklich überblickt. Es wird recht holprig laufen, die Maschinerie wird nicht starten wollen und auch so wird es an diversen Ecken und Enden haken. Mit jeder weiteren Partie lernt man die Tücken des Alls weiter zu meistern. Dennoch steht man immer vor demselben Problem. Woher soll man denn die ganzen Ressourcen nehmen? Hier zeigt „Master of Orion“ einen gewissen Hang zum Mangel, den der eine Spieler als Herausforderung sieht, andere aber auch als negativ empfinden können.
Die Alienrassen bieten allesamt ihre Eigenheiten, zwingen einen dabei jedoch nicht unbedingt zu einer gewissen Spielstrategie, von der man nicht abweichen sollte. Die vielen Karten bieten einem viele Gelegenheiten neues zu entdecken und mal etwas anderes auszuprobieren. „Master of Orion“ ist dabei von der Spiellänge recht angenehm, so dass einer neuen Runde nichts im Wege steht.
Wo wir jedoch auch ehrlich sein müssen. Das Kartenglück spielt schon eine gewisse Rolle. Zwar nicht so schlimm, dass es alles entscheidend wäre, aber dennoch präsent.
„Master of Orion“ ist ein Spiel für Punkteakrobaten und Science Fiction Fans, welches ich mit zur „Analysis Paralysis“ neigenden Spielern nicht spielen wollen würde. Da würde für mich die „Leichtigkeit“ verloren gehen. Aber deswegen habe ich wahrscheinlich auch um Längen weniger Siegpunkte, als jemand, der immer den genauen Überblick hat. So bleibt „Master of Orion“ für mich ein gutes, unterhaltsames, aber nicht überragendes Spiel.
Aktuell sammelt die Spieleschmiede Geld für eine deutsche Lokalisation des Spiels. Wer sich für das Spiel interessiert und deutsche Texte bevorzugt, hat noch bis zum 20.12. Zeit einzusteigen.
Master of Orion
Spieleschmiede 2017
Autor: Ekaterina Gorn, Igor Sklyuev | |
Dauer: ca. 40 – 60 Minuten | |
Spieler: 2 – 4 | |
Schwierigkeit: Fortgeschritten |
Anmerkungen
Master of Orion – Spieleschmiede
- Erscheint bei Hobby World
- Für 2 – 4 Spielende und dauert ca. 40 – 60 Minuten
- Am besten geeignet für Fortgeschrittene
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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