SPIELSTIL Rezension

Kemomimi Panic – Japanime Games – 2017

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Masayuki Kudou
erschienen bei Japanime Games

Irgendeine Version von „Werwölfe“ dürfte so ziemlich jeder von uns schon gespielt haben. Mit „Kemomimi Panic“ haben wir uns einen weiteren Ableger aus dem Hause Japanime Games angesehen. Wie nahe ist das Spiel am Original und wie sehr beeinflussen einen die Grafiken? Wir sagen es euch.


Zeig mir den Lügner, ich zeig dir den Dieb.

(Sprichwort)

Wie in den anderen ähnlichen Spielen gibt es in „Kemomimi Panic“ eine Tag- und eine Nachtphase. Am Tag diskutieren wir und der Leader bestimmt, wer seiner Meinung nach der Dieb ist. Ist die richtige Mondphase schlägt dieser dann Nachts zu. Doch ist man in „Kemomimi Panic“ nicht aus dem Spiel, wenn es einen erwischt. Jeder hat theoretisch zwei Leben. Denn zuerst verlieren wir unser Collier, danach scheiden wir aus. Auch neu ist, dass jeder Spieler eine Charakter- und eine Rollenkarte hat. Beide geben Sonderfähigkeiten, die das Spiel beeinflussen können. Doch wer gewinnt? Wird der Dieb gefasst, gewinnen die Bürger. Ist der Dieb allein mit einem Bürger, gewinnt er. Ist er jedoch alleine mit dem Informanten übrig, gewinnt der Informant.

In dieser Galerie zeigen wir euch ein Beispiel zum Spielablauf:

Zu viert spielen wir heute "Kemomimi Panic". Der Spieler zu unserer rechten ist der Leader. Nach einer Diskussionsrunde darf er bestimmen, wer als Täter in Frage kommt.
Er beschuldigt uns und reihum wird abgestimmt, ob wir schuldig sind oder nicht.
Die Mehrheit ist dafür, weswegen wir unser Collier verlieren.
Danach geht es in die Nachtphase. Da der Mond richtig steht, schlägt der Dieb zu.
Alle strecken die Hand in die Mitte und schließen die Augen. auf ein Kommando richtet der Dieb die Zeigerkarte aus.
Der Bestohlene verliert sein Collier.
Danach wandert der Mond und wird auf die Vollmondseite gedreht. Das bedeutet, dass wir zwar wieder einen potentiellen Dieb beschuldigen, dieser in dieser Nachtphase aber nicht zuschlägt.
Eine Nacht später bestiehlt der Dieb uns. Da wir kein Collier mehr haben, scheiden wir aus.
Wir decken unsere Rollenkarte auf. Wir sind ein Bürger. Wenn wir ausscheiden darf der Dieb in seiner nächsten Phase nicht stehlen. Hoffentlich haben unsere Mitspieler dadurch genügend Zeit ihn zu enttarnen.
Etwas später wird der Dieb entlarvt. Alle Bürger gewinnen.
Die vielen Charakter- und Rollenkarten sorgen für genügend Abwechslung.

Ich bin über die Erde erhaben, sagte der Dieb, da hing er am Galgen.

(Sprichwort)

„Kemomimi Panic“ wirkt auf den ersten Blick wie eine 1 zu 1 Kopie von allen Werwölfe spielen. Wir haben verdeckte Informationen. Ein bis zwei Diebe, die versuchen gegen die anderen zu gewinnen. Und wir müssen mit kaum bis wenigen Informationen und viel Gesprächen versuchen uns einen Reim auf alles zu machen. Doch bietet das Spiel genügend Eigenheiten.

Da wären schon mal die zwei Leben, die jeder Spieler hat. Hier ist man nicht, ohne einen „Zug“ gemacht zu haben aus dem Spiel und darf nur noch zusehen. Außerdem bieten zwei Diebe einen besonderen Spannungsmoment, denn beide wissen nicht wer der andere ist. Jeder schlägt in unterschiedlichen Nächten zu. So ist keine Verständigung möglich, was zu lustigen Situationen führen kann. Leider beraubt es dadurch auch dem Element seinen Kollegen über die Klinge springen zu lassen, um von sich selbst abzulenken.

Von der Grafik kann man halten was man möchte. Von harmlos bis stark sexualisiert ist alles dabei. Aber das stört kaum, noch wirkt es anregend. Positiv ist, dass man hier keine der üblichen Grafiken erhält. Doch wer den Manga- oder Anime-Look nicht mag, wird schon deswegen abgeschreckt sein.

„Kemomimi Panic“ ist damit ein guter Klon mit sanften, aber passenden Abwandlungen. Erneut zeigt sich, dass vorwiegend in größeren Runden der richtige Spaß aufkommt. Wer jedoch beim Spielen gerne die Kontrolle behält, ist hier fehl am Platz. Denn auch „Kemomimi Panic“ ist mehr Rollenspiel mit unterstützendem Regelgerüst, als faires Brettspiel. Eher nicht für introvertierte geeignet, aber mit der richtigen Truppe voller lustiger Momente.

Kemomimi Panic

Japanime Games


Autor: Masayuki Kudou
Dauer: ab 30 – 45 Minuten
Spieler: 4 – 8
Schwierigkeit: Einsteiger

Anmerkungen

Kemomimi Panic – Japanime Games – 2017 von Masayuki Kudou

Spielstil – Wertung

Christian:

7/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen vergünstigt vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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