Irgendeine Version von „Werwölfe“ dürfte so ziemlich jeder von uns schon gespielt haben. Mit „Kemomimi Panic“ haben wir uns einen weiteren Ableger aus dem Hause Japanime Games angesehen. Wie nahe ist das Spiel am Original und wie sehr beeinflussen einen die Grafiken? Wir sagen es euch.
Zeig mir den Lügner, ich zeig dir den Dieb.
(Sprichwort)
Wie in den anderen ähnlichen Spielen gibt es in „Kemomimi Panic“ eine Tag- und eine Nachtphase. Am Tag diskutieren wir und der Leader bestimmt, wer seiner Meinung nach der Dieb ist. Ist die richtige Mondphase schlägt dieser dann Nachts zu. Doch ist man in „Kemomimi Panic“ nicht aus dem Spiel, wenn es einen erwischt. Jeder hat theoretisch zwei Leben. Denn zuerst verlieren wir unser Collier, danach scheiden wir aus. Auch neu ist, dass jeder Spieler eine Charakter- und eine Rollenkarte hat. Beide geben Sonderfähigkeiten, die das Spiel beeinflussen können. Doch wer gewinnt? Wird der Dieb gefasst, gewinnen die Bürger. Ist der Dieb allein mit einem Bürger, gewinnt er. Ist er jedoch alleine mit dem Informanten übrig, gewinnt der Informant.
In dieser Galerie zeigen wir euch ein Beispiel zum Spielablauf:
Ich bin über die Erde erhaben, sagte der Dieb, da hing er am Galgen.
(Sprichwort)
„Kemomimi Panic“ wirkt auf den ersten Blick wie eine 1 zu 1 Kopie von allen Werwölfe spielen. Wir haben verdeckte Informationen. Ein bis zwei Diebe, die versuchen gegen die anderen zu gewinnen. Und wir müssen mit kaum bis wenigen Informationen und viel Gesprächen versuchen uns einen Reim auf alles zu machen. Doch bietet das Spiel genügend Eigenheiten.
Da wären schon mal die zwei Leben, die jeder Spieler hat. Hier ist man nicht, ohne einen „Zug“ gemacht zu haben aus dem Spiel und darf nur noch zusehen. Außerdem bieten zwei Diebe einen besonderen Spannungsmoment, denn beide wissen nicht wer der andere ist. Jeder schlägt in unterschiedlichen Nächten zu. So ist keine Verständigung möglich, was zu lustigen Situationen führen kann. Leider beraubt es dadurch auch dem Element seinen Kollegen über die Klinge springen zu lassen, um von sich selbst abzulenken.
Von der Grafik kann man halten was man möchte. Von harmlos bis stark sexualisiert ist alles dabei. Aber das stört kaum, noch wirkt es anregend. Positiv ist, dass man hier keine der üblichen Grafiken erhält. Doch wer den Manga- oder Anime-Look nicht mag, wird schon deswegen abgeschreckt sein.
„Kemomimi Panic“ ist damit ein guter Klon mit sanften, aber passenden Abwandlungen. Erneut zeigt sich, dass vorwiegend in größeren Runden der richtige Spaß aufkommt. Wer jedoch beim Spielen gerne die Kontrolle behält, ist hier fehl am Platz. Denn auch „Kemomimi Panic“ ist mehr Rollenspiel mit unterstützendem Regelgerüst, als faires Brettspiel. Eher nicht für introvertierte geeignet, aber mit der richtigen Truppe voller lustiger Momente.
Kemomimi Panic
Japanime Games
Autor: Masayuki Kudou | |
Dauer: ab 30 – 45 Minuten | |
Spieler: 4 – 8 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Anmerkungen
Kemomimi Panic – Japanime Games – 2017
- Erscheint bei Japanime Games
- Für 4 – 8 Spielende und dauert ab 30 – 45 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen vergünstigt vom Verlag bekommen.
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