„An alle Menschen die behaupten sie wüssten, wie der Hase läuft: Er hoppelt!“
(Aus Deutschland)
In „Bunny Kingdom“ wählen wir über Karten Standorte für unsere Hasen und die Gebäude, die wir bauen möchten. Damit das nicht zu einfach ist werden die restlichen Karten immer weitergegeben. Doch nur, wer seine Lehen passend ausbaut und die richtigen Schriftrollen sammelt, wird am Ende genügend Punkte haben, um siegreich aus dem Spiel hervorzugehen.
Einen bebilderten Ablauf findet ihr in dieser Galerie:
„Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid.“
(Bugs Bunny)
Das Erste, was einem bei Bunny Kingdom ins Auge fällt, sind natürlich die vielen, vielen bunten Hasenfiguren. Diese lösen bei mir eine Erinnerung an die Kindheit aus. Ich bilde mir ein, in den 80ern ein Spiel besessen zu haben, welches ähnliche Hasen – nur etwas größer – beinhaltet hatte. Falls mir hier jemand einen Tipp hat, wäre ich sehr dankbar. Ich komme einfach nicht auf den Titel…
Aber zurück zum wesentlichen. Den Hasen. Für manche mag ein Spiel wie „Bunny Kingdom“ ein thematischer Super-GAU sein. Ich persönlich liebe so etwas. Leicht abstrus, nicht zu verrückt und total stimmig bildlich dargestellt, abseits des normalen Euro Themas. Davon dürfte es wegen mir ruhig mehr geben. Beim Spiel selbst bin ich jedoch etwas gespalten.
Es ist unterhaltsam und spielt sich recht flüssig. Dabei bietet es oftmals wichtige Entscheidungen, für die man viele Faktoren – inklusive der Gegenspieler – mit einfließen lassen sollte. Auch, wenn der Kartenmechanismus von 7 Wonders entliehen wurde, passt er sich hier sehr gut ein. Auf der Gegenseite haben wir jedoch eine mangelnde Planbarkeit, fitzelige Abrechnungen (vor allem in den letzten 2 Runden) und übermächtige Schriftrollen. Aber das beleuchten wir besser genauer.
Dadurch, dass in einem Spiel nicht alle Karten verwendet werden, kann man also nie genau damit rechnen, welche Felder denn nun überhaupt besiedelt werden. Dabei spreche ich nicht davon, dass einem Mitspieler etwas streitig machen, aber es wird dir immer wieder passieren, dass deine Mitspieler mehr Kartenglück haben und ihre Lehen so besser/lukrativer ausbauen können. Ja, es gibt die Möglichkeit über Lager und Türme ein wenig zu „tricksen“. Aber ein wenig mehr Einfluss wäre in einem Area Control Spiel schon praktisch gewesen.
Die Abrechnungen werden im späteren Spielverlauf etwas unübersichtlich. Es tummeln sich viele Hasen auf dem Spielfeld. Hier muss man nun sehen, welche Flächen hängen zusammen, wie viele unterschiedliche Rohstoffe befinden sich darin und was für Städte sind vorhanden. Mit etwas Erfahrung wird es zwar leichter, aber man übersieht leicht mal etwas. Kein absolutes KO-Kriterium, da eigentlich jeder für sein Königreich zuständig ist und eine richtige Abrechnung gewährleisten sollte, aber dennoch spürbar.
Zuletzt haben wir da noch die Schriftrollen. Diese werden am Ende des Spiels gewertet. Sie bringen direkt Siegpunkte oder über Bedingungen die erfüllt sein müssen. Diese empfinde ich als zu mächtig. Ich konnte damit das Spiel häufig für mich entscheiden, obwohl ich bautechnisch kaum etwas auf die Reihe bringen konnte. Klar, es muss mehrere Möglichkeiten zum Sieg geben. Aber es sollte dann doch etwas mehr vonnöten sein, als Karten zu sammeln.
„Bunny Kingdom“ ist dennoch ein gutes Spiel. Es ist relativ schnell erklärt und eröffnet mit seiner Thematik auch außerhalb der normalen Spielrunde Möglichkeiten. Nochmals hervorheben möchte ich die Entscheidungen. Wenn man eine Kartenhand hat, bei der man einen Großteil brauchen könnte, aber nur 2 behalten darf, kommt man ganz schön ins Schwitzen. Ein Umstand, den ich liebe, selbst, wenn er bei manchen Spielern zu einer gewissen „Analysis Paralysis“ führen kann.
Auch, wenn ich nicht immer einen Magen dafür habe, ist eine Partie „Bunny Kingdom“ doch immer wieder eine nette Auflockerung im Spielealltag. Wenn jetzt nur die oben erwähnten negativen Aspekte ausgemerzt geworden wären…
Bunny Kingdom
Iello 2017
Autor: Richard Garfield | |
Dauer: ca. 45 – 60 Minuten | |
Spieler: 2 – 4 | |
Schwierigkeit: Einsteiger – Fortgeschrittene |
Anmerkungen
Bunny Kingdom – Iello – 2017
- Erscheint bei IELLO
- Für 2 – 4 Spielende und dauert ca. 45 – 60 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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