„Nachts sind alle Agenten grau“, so prangte es einst auf einem Spiel des Jahres. Ein paar Jahre zuvor wussten gewiefte, englische Spielefans jedoch schon, dass Spione schwarz sind. Seitdem ist viel Zeit vergangen und die Spione wurden zwischendurch in Geister getauscht. 2016 nun hat Abacusspiele „Black Spy“ wieder hervorgeholt und neu veröffentlicht. Ob das Spiel wie guter Wein gereift ist, seht ihr weiter unten.
Spione sind gewöhnlich in den besten Kreisen Zuhause.
(Gustave Flaubert)
„Black Spy“ ist fast ein klassisches Stichspiel. Mit einem kleinen, aber feinen Unterschied. Der Spieler mit den wenigsten Punkten gewinnt. Dabei bleibt die Bedienpflicht in einer erweiterten Variante vorhanden. Nicht nur die Farbe, sondern auch der Wert der ausgespielten Karte kann gleich sein. Doch nicht jede Karte bringt Punkte, nur die bösen schwarzen sind die, die wir meiden sollten, wenn wir nicht verlieren wollen.
In dieser Galerie seht ihr einen kurzen Ablauf des Spiels.
Ein Spion am rechten Ort ersetzt 20.000 Männer an der Front.
(Napoleon Bonaparte)
„Black Spy“ hat ja bereits einige Schelte abbekommen. Und hätte ich nach den ersten zwei Spielen entschieden, hätte ich wahrscheinlich in dasselbe Horn geblasen. Aber ich habe mich durchgebissen und dabei zwar keinen Überflieger, aber ein ganz solides Spiel mit Ecken und Kanten entdeckt.
Stichspiele gibt es wie Sand am Meer. Viele davon haben dasselbe Problem. Die Kartenhand bestimmt das Spiel. Und auch bei „Black Spy“ kommt es häufig zu Situationen, in denen man sich seiner Haut nicht wirklich erwehren kann. Man spielt und bekommt eins ums nächste serviert. Ohne Möglichkeit aus dem Schlamassel zu kommen. Im Normalfall trifft es jeden mal und eine Runde ist schnell gespielt. Trifft es aber immer wieder denselben bricht gerne Frust aus. Das kann nicht jeder Spieler wegstecken.
„Black Spy“ selbst spielt sich dabei eigentlich recht locker ,flockig. Natürlich kann man Karten zählen und so seine Chancen beeinflussen. Aber auch das aus dem Bauch heraus spielen funktioniert recht gut. Dennoch denke ich, dass „Black Spy“ dasselbe Problem hat, wie viele Spiele aus den frühen 80ern. Sie funktionieren tendenziell, aber durch modernes Spieldesign haben wir uns inzwischen an Kniffe und Tricks gewöhnt, die etwas mehr Würze ins Spiel bringen. So schlängelt sich „Black Spy“ ganz gut durch den großen Spieledschungel, man spielt es auch ab und an recht gerne, aber der Dreh Trümpfe wegzulassen und negative Punkte zu verteilen, genügt leider nicht als Alleinstellungsmerkmal, um die Konkurrenz abzuhängen, bzw. dazwischen zu Glänzen.
Black Spy
Abacusspiele 2016
Autor: Alan R. Moon |
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Dauer: ca. 10 Minuten je Spieler |
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Spieler:3-6 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Anmerkungen
Black Spy – Abacusspiele 2016
- Erscheint bei ABACUSSPIELE
- Für 3-6 Spielende und dauert ca. 10 Minuten je Spieler
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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