Ein Spiel mit den Zahlen zwischen 3 und 18 wurde uns 2015 serviert. 3 Würfel, ein Block und ein paar Stifte. Mehr brauchte Qwinto nicht. Bei der Kartenspielvariante sind eigentlich nur die Stifte und der Block bestehen geblieben. Statt den Würfeln haben wir nun bei Qwinto das Kartenspiel ein Kartendeck. Doch können einen Karten beim Spielen genauso aufwühlen, wie es diese 3 Würfel vermochten? Wir werden sehen.
Karten sind des Teufels ABC
(Sorbisches Sprichwort)
In unserer Mitte liegen 4 Karten. Wir dürfen in unserem Zug auf jeden dieser 4 entstehenden Stapel eine Karte abgeben. Diese und die zwei benachbarten Karten bestimmen dabei in ihrer Summe, welche Zahl wir eintragen müssen und unsere Gegner eintragen dürfen. Die beteiligten Farben bestimmen die Reihen. Erneut gilt, dass in aufsteigender Reihenfolge gearbeitet werden muss und dass in einer Zeile oder Spalte jede Zahl nur einmal vorkommen darf. Hat ein Spieler zwei Farbreihen gefüllt oder alle Fehlwürfe markiert ist das Spiel vorbei. Wer nun die meisten Punkte gesammelt hat gewinnt.
Bebilderte Beispielszüge findet ihr in dieser Galerie:
Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen.
(Arthur Schopenhauer)
Qwinto und sein Kartenspiel Pendant sind sich vollkommen nah und doch so fern. Die Mechanismen, wie Zahlen eingetragen werden, sind alten Hasen natürlich bekannt und bereits in Fleisch und Blut übergegangen. Jedoch spielt sich Qwinto das Kartenspiel dennoch komplett anders. Es zwingt einen häufiger unliebsame Entscheidungen zu treffen. Denn, ein Aufbau in eine bestimmte Richtung ist fast unmöglich. Klar kann man versuchen die Stapel ein wenig zu lenken. Jedoch kann man davon ausgehen, dass diese, wenn man wieder am Zug ist, genau dort überbaut wurden, wo man es am ehesten benötigt hätte. Das ist dann teilweise noch fieser, als diese vermaledeiten Würfel, die eh nie das Ergebnis zeigen, das man nun benötigen würde.
Auch die Spielerzahl beeinflusst das Erlebnis ungemein. Während man im Spiel zu zweit gefühlt mit jedem zweiten Zug eine Kröte schlucken muss (vor allem im Endspiel) spielt es sich zu viert weitaus entspannter. Hier tut sich gefühlt genug am Spielfeld, so dass man immer wieder eine Möglichkeit hat eine Karte einigermaßen passend anzulegen. Wobei man auch hier nicht davor geschützt ist in die Ecke getrieben zu werden. Denn 3 Handkarten sind nicht wirklich viel und wie man es macht ist es falsch.
Dennoch geht von Qwinto das Kartenspiel eine gewisse Faszination aus. Diese kommt jedoch erst im letzten Spieldrittel so richtig zum Vorschein. Davor ist die Partie eher ein nettes Geplänkel ohne besondere Höhen und Tiefen. Man weiß in etwa, wie weit man pokern kann, wo welche Zahl stehen sollte und was man dafür tun muss. Am Ende gleicht das Spiel aber teilweise einem Tanz auf dem Vulkan. Inklusive der Möglichkeit sich derart zu verbrennen, dass man einfach auf das Ende hin rutscht, ohne Möglichkeit sich zu retten. So bleibt trotz der Spannung im Endspiel dennoch der Grundsatz meiner Mutter bestehen: „Das Glück ist eine dumme Kuh und läuft dem größten Rindvieh zu.“ Hier wäre es noch schön gewesen ein wenig mehr Einfluss zu haben. Dafür bleibt Qwinto das Kartenspiel jedoch ein schnelles Spiel, das man immer wieder gern hervorholt. Taktischer und langsamer als das Ursprungs-Qwinto, aber immer noch voller Möglichkeiten seinem Gegner liebliche Schimpfwörter an den Kopf zu werfen.
Qwinto das Kartenspiel
NSV 2017
Autor: Uwe Rapp, Bernhard Lach, Reinhard Staupe |
|
Dauer: ca. 5 Minuten je Spieler |
|
Spieler: 1-4 | |
Schwierigkeit: Einfach |
Anmerkungen
Qwinto das Kartenspiel – NSV – 2017
- Erscheint bei NSV
- Für 1-4 Spielende und dauert ca. 5 Minuten je Spieler
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
Mehr Informationen zu Affiliate Links und Rezensionsexemplaren findet ihr in unserer Übersicht zur Transparenz und in den Bestimmungen zum Datenschutz.