SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 1 Minute
Ein Spiel entwickelt von Eleanor Ernaelsteen
erschienen bei Hellion Cat Studio
„Ich bin der Schrecken, der die Nacht durchflattert.“, tönte es in den 90ern aus den Flimmerkisten, als Darkwing Duck auf Verbrecherjagd ging. Doch passt die Eule dann doch besser zu einem nachtaktiven Federvieh, als es eine Ente vermag. Und genau diese Eulen sind die Protagonisten von „Owly Tribe“, einem Spiel, das ab dem 03.10. auf Kickstarter um eine Finanzierung bittet. Wir konnten den Prototyp ausgiebig testen, so dass wir euch erzählen können ob sich das Projekt lohnt.
(Ungarisches Sprichwort)
„Owly Tribe“ ist an „Las Vegas“ angelehnt. An ausgelegten Orten liegen Totems, die es zu erobern gilt. Sind wir am Zug legen wir einen unserer 4 Würfel auf einen der Orte. Wer die Mehrheit hat, darf sich nicht nur zuerst ein Totem aussuchen, sondern auch die Sonderfähigkeit des Ortes nutzen. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Denn die Werte 1 – 4 erhalten in jedem Durchgang Sonderfertigkeiten, die die Spieler selbst festlegen.
Nach 3 Durchgängen werden die gesammelten Punkte durch Totems, Fähigkeiten oder gesammelter Symbolkombinationen zusammengezählt. Wer die meisten hat, gewinnt.
(Sprichwort)
Das erste, was einem bei „Owly Tribe“ auffallen wird, ist die wunderschöne und stimmige optische Aufbereitung. Diese, gepaart mit relativ einfachen Regeln, sorgen dafür, dass man auch spielfremde Menschen zu einer Partie bewegen kann. Was sich dann auf den ersten Blick wie eine „Las Vegas“ Kopie anhört, spielt sich bei näherem Hinsehen wesentlich konfrontativer und taktischer. Alle Informationen sind zu jeder Zeit offen. Man versucht also seine eigenen Möglichkeiten und die Züge der Gegner einzuschätzen. Diese überraschen einen dann jedoch regelmäßig, so dass dem Spiel ein gewisses chaotisches Element vergönnt ist.
Das Ganze funktionierte in unseren Testpartien sehr gut mit 2 – 4 Spielern. Die Partie mit 5 oder 6 Spielern hatten wir auf Anraten des Verlages nicht mehr getestet. Hier arbeiten die Hellion Cat Studios mit Hochdruck an neuen Regeln, damit auch diese Partien rund laufen und mit wenig Downtime auskommen. Außerdem hoffen wir, dass die Texte der Karten noch verfeinert werden. Manche von ihnen sind etwas zu offen formuliert, so dass zweideutige Auslegungen der Regeln entstehen.
„Owly Tribe“ ist ein kleines, aber feines Spiel mit Ecken und Kanten. Das Spiel ist nichts für schlechte Verlierer – dafür ist es zu Hinterhältig. Nicht nur das Verhalten der Mitspieler, sondern auch die Strafen durch Mehrheiten in bestimmten Orten, sind zwar für mich stimmig, dürften aber nicht jedem gefallen. Man sollte „Owly Tribe“ auch nicht zu verbissen sehen. Denn viele Faktoren führen zum Sieg. Einer davon ist natürlich auch Glück. Ein anderer das Wohlwollen der Mitspieler. So muss nicht unbedingt der beste Spieler gewinnen.
Uns hat „Owly Tribe“ recht gut gefallen. Nicht perfekt, aber dennoch unterhaltsam. Und, ich muss es nochmal sagen, die Bilder (vor allem die der Eulenkrieger) sind einfach toll. „Owly Tribe“ ist kein Spiel, welches ich ständig spielen möchte (dafür fehlt dann doch etwas Substanz), welches aber immer wieder als Aufwärmer oder Absacker auf unserem Tisch landen wird.
Owly Tribe (Kickstarter Prototyp) – Hellion Cat Studio – 2018 von Eleanor Ernaelsteen
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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