SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 4 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Ferran Renalias, Gerard Ascensi
erschienen bei Mont Tàber
Während man aus den USA immer wieder die Meldung erhält, dass Darwin an Schulen nicht immer mit offenen Armen empfangen wird, wagt es der spanische Verlag Mont Tàber und veröffentlicht ein Spiel zur Evolutionslehre. Doch kann ein derart gottloses Spiel, welches auch noch Familien – mit Kindern !! – als Zielgruppe hat, Spaß machen? Wir haben unsere Seele der Gefahr ausgesetzt und das für euch geprüft.
(Charles Darwin)
Während die Beagle um die Galapagosinseln kreist, unterstützen wir Charles Darwin bei seinen Beobachtungen. Hierfür platzieren wir im Zug Würfel auf ausliegenden Pflanzen und Tieren. Haben wir dadurch genügend Punkte in einzelnen Bereichen sammeln können, entdecken wir eine neue Art.
Das neue Plättchen muss angrenzend an die verwendeten „Rohstoffe“ platziert werden. Dafür können ab dann Würfel auf das neue Plättchen eingesetzt werden. Je höher die Stufe der Art, desto mehr Rohstoffe stellt sie zur Verfügung.
Übrigens, es ist auch möglich bereits ausliegende Spezies zu „überbauen“. Das klappt dann, wenn die neue Stufe höher ist, als die alte. Dann nimmt man sich das Plättchen, welches am Spielende einen weiteren Punkt einbringt. Außerdem gibt es noch Punkte für diejenigen Spieler, die aktuell Würfel auf dem ersetzten Plättchen hatten.
Zusätzlich darf man in seinem Zug noch eine der gesammelten Handkarten ausspielen.
Überschreitet die Beagle auf ihrer Fahrt die markierten Punkte kommt es zu einer Zwischenwertung. Hier werden Mehrheiten belohnt. Mal Würfel, die aktuell um den Standort der Beagle platziert sind, mal für bestimmte Rohstoffe.
Das Spiel endet, wenn die Beagle ihr Ziel erreicht hat. Wer nach der letzten Wertung die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
(Charles Darwin)
On the Origin of Species ist eines der Spiele, das direkt von A nach B verläuft, ohne groß nach links und rechts zu schauen. Das heißt aber auch, dass es keine großen Überraschungen oder abweichende Strategien gibt. Wir machen in jeder Partie dasselbe. Einzige Änderung ergeben sich aus der Reihenfolge, in der die Artenteile ins Spiel kommen.
Gut, das hat das Spiel mit vielen Familientiteln gemein. Aber eben auch, dass der Mechanismus dahinter nur nett ist. Nicht weltbewegend, sondern rein funktional. Andere Spiele kompensieren das, indem sie die Emotionen hochkochen lassen oder durch kurze Dauer und Interaktion punkten. Beides trifft auf On the Origin of Species nicht zu.
Dafür ist es wunderschön gestaltet. Es trifft mit seiner Optik genau meinen Geschmack, schafft es aber dennoch, mit seinen Komponenten, in ein riesen Fettnäpfchen zu treten. Denn die weißen und beigen Würfel lassen sich zwar bei Tageslicht gut auseinanderhalten. Sobald wir jedoch auf Lampen angewiesen sind, haben wir keinerlei Chance zu erkennen, welchem Spieler nun welcher Würfel gehört.
Ein zusätzliches, kleines Problem ist, dass das Spiel nur in englischer Sprache vorliegt. Obwohl das für uns einfach zu bewältigen ist, möchte ich es erwähnen, da es auch Spieler gibt, die es gerade deswegen nie auf den Spieltisch bekommen werden. Jedoch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass das Spielmaterial komplett sprachneutral ist und nur die Anleitung verstanden werden muss.
On the Origin of Species ist ein nettes Spiel, welches nur in der Optik so richtig zu punkten weiß. Dennoch hätte es dem Spiel gutgetan etwas mehr Abwechslung oder direkte Konfrontation einzubringen.
On the Origin of Species von Ferran Renalias, Gerard Ascensi
On the Origin of Species ist ein nettes Spiel, welches nur in der Optik so richtig zu punkten weiß. Dennoch hätte es dem Spiel gut getan etwas mehr Abwechslung oder direkte Konfrontation einzubringen.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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