SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 1 Minute
Ein Spiel entwickelt von Jessey Wright, Sen-Foong Lim
erschienen bei Lucky Duck Games
Manchmal möchte man sich spielerisch einfach nur mal die Köpfe einschlagen. Nachdem mich „King of Tokyo“ und „Arena: For the Gods“ so überhaupt nicht überzeugen konnten, wage ich mit „Mutants“ einen neuen Anlauf. Ich konnte den Prototyp zum heute beginnenden Kickstarter ausgiebig testen. Lohn sich die Klopperei oder fehlt doch wieder etwas?
(Henry Ford)
In „Mutants“ treten wir gegeneinander im Kampf um Macht an. Man spielt Mutanten, erweitert sein Deck aus der persönlichen Auslage und entscheidet, welche Karte aus dem aktiven Status wandert. Letzteres ist wichtig, denn Karten haben nicht nur Effekte beim Ausspielen, sondern auch Aktionen, die beim Eintreffen auf dem Ablagestapel ausgelöst werden. Nachdem jeder seine sechs Handkarten gespielt hat, kommt es zu einer Wertung. Wer nun auf er Machtleiste vorn liegt, gewinnt die Runde und damit die meisten Siegpunkte. Nach fünf Runden kommt es zur Endwertung. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
War das schon alles? Nein, es gibt noch ein paar weitere Details, die ihr in der folgenden Galerie in einer Beispielsrunde sehen könnt.
(Kurt Tucholsky)
Auf den ersten Blick wirkte „Mutants“ sehr interessant. Versprochen wurde ein bisschen Deckbuilding hier, volle Spielerinteraktion dort und das Ganze gewürzt mit interessanten Entscheidungen. Eine Mischung, die perfekt in mein Beuteschema passt. Doch wie so oft ist nicht alles Gold, was glänzt.
„Mutants“ ist relativ schnell erklärt, man kann also fast sofort loslegen. Die Idee, dass Karten auf verschiedene Arten genutzt werden, ist zwar nicht neu, durch den Pfad, den sie durchwandern jedoch interessant. Wie lange halte ich einen Mutanten im Spiel und welchen befördere ich nun besser auf den Ablagestapel. Alles Entscheidungen, die sich äußerst wichtig anfühlen sollten. In diesem Fall gibt es je Deck jedoch meistens eine Karte, die man auf dem Pfad belässt, während andere abwandern. Die eine Karte, die einen besonderen Bonus bringt. Sei es, weil sie sich im Spiel befindet, oder, weil es lukrativ ist diese mit den Aliens zu kopieren. Hier hätte ich mir einfach mehr gewünscht. Ein dringendes Verlangen eigentlich beide Karten behalten oder auslösen zu wollen. Eine Entscheidung, die einem nicht so leicht von den Lippen geht.
„Mutants“ spielt sich recht wenig taktisch. Dazu hätten die Karten mehr Verkettungen und Auswirkungen gebraucht. Auch die Möglichkeit zur Interaktion zwischen den Spielern hätte mehr in den Vordergrund gehört. Meistens besteht diese darin, dass man ein bisschen auf der Machtleiste hin und her wandert. Kommt es doch mal zu direkten Angriffen fühlt es sich nicht so an, als ob man den Gegner nun dominiert hätte. Nein, man hatte einfach zufällig die passende Karte. Nicht, weil man gut gespielt hatte, sondern, weil sie einfach da war.
Was bleibt ist ein Spiel, dass sich nicht so recht entscheiden kann. Es versucht sich auf zu viele Stühle zu setzen und scheitert dann leider genau daran. Hier hätte wahrscheinlich etwas mehr Geradlinigkeit und Gekloppe zum Ziel geführt. „Mutants“ ist nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Es ist ein Spiel, das man spielen kann und dabei sogar Spaß hat. Aber es hätte dann doch so viel mehr sein können. Aber was weiß denn ich schon? Ich mochte „King of Tokyo“ auch schon nie…
Mutants – Lucky Duck Games – 2018 von Jessey Wright, Sen-Foong Lim
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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