SPIELSTIL Rezension

Arena: For the Gods – Iello – 2017

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Maxime Rambourg
erschienen bei IELLO

Eine nette Keilerei geht immer. Dass das Publikum dem gern zusieht wusste man bereits im alten Rom. Eine Arena, ein paar unschuldige Opfer und schon hatte man die perfekte Unterhaltung für die ganze Familie. Etwas weniger blutig, aber dafür immer noch spektakulär, brachial hat sich das bis in die heutige Zeit erhalten. Sei es ein Wrestling Match, das inzwischen sehr viel Wert auf Inszenierung legt oder ein nicht gestellter MMA-Kampf. Das Spektakel übt auch heute noch seine Faszination aus.

Für den Brettspiel-Sektor hat nun IELLO „Arena: For the Gods“ am Start, bei dem sich Familien und Freunde mit immer neuen Zusammenstellungen die Nase korrigieren können.

 

 

Ich bin nur ein Fighter. Nichts weiter. Wenn es um Größe geht, sieh dir Ali an.

(Sugar Ray Leonard)

In „Arena: For the Gods“ dreht sich alles um Lebenspunkte. Mit diesen kaufen wir uns zu Beginn Ausrüstung, mit der wir gegen die anderen Kontrahenten antreten. Würfelergebnisse nutzen wir, um die Ausrüstung zu aktivieren. Dadurch können wir uns Bewegen, Angreifen, Verteidigen oder den Gegner Blockieren. Ist es dann so weit, dass ein Spieler keine Lebenspunkte mehr hat, ist das Spiel vorbei. Es gewinnt der Spieler mit den meisten, restlichen Lebenspunkten.

Bebilderte Beispielszüge findet ihr in dieser Galerie:

 


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Eine kleine Keilerei zu Dritt ist schnell aufgebaut.

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Vor dem eigentlichen Spiel stellt man sich seine Ausrüstung zusammen. Hierfür werden im ersten Schritt so viele Waffen aufgedeckt, wie Spieler teilnehmen.

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Danach bietet jeder verdeckt, wie viele Lebenspunkte er abgeben möchte. Der Spieler mit den meisten sucht sich seine Waffe zuerst aus. In diesem Fall wir.

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Wir nehmen uns Anubis' Ankh.

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Dasselbe macht man dann noch mit Reittier, Rüstung und Zauber. Zum Schluss hat man die komplette Ausrüstung.

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Die ausgegebenen Lebenspunkte verliert natürlich jeder Spieler, so dass man mit dem Rest ins Spiel startet.

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Jeder Spieler sucht sich noch ein Startfeld am Spielfeldrand aus.

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Wir sind am Zug und werfen alle Würfel.

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Einen beliebigen Teil davon darf man erneut werfen. Wir tun dies mit 3 Würfeln. Die Ergebnisse aller Würfel verwendet man für seine Züge.

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Zu Beginn weisen wir ein Schwert und eine Pfote "Tanngrisnir" zu.

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Als erstes erlaubt uns die aktivierte Karte 1 Feld zu laufen. Im Anschluss stoßen wir einen benachbarten Gegner. Hier schupfen wir den Betroffenen direkt gegen die Wand der Arena, wodurch er einen Lebenspunkt verliert.

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Danach verwenden wir ein Schild- und ein Zauberergebnis für den Helm der Unsichtbarkeit.

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Mit diesem huschen wir auf den in der Arena befindlichen Lebensbrunnen.

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Von diesem schnappen wir uns einen Lebenspunkt für unseren Vorrat.

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Zuletzt können wir noch 2 Zauberwürfel verwenden.

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Mit diesem fügen wir einem beliebigen Gegner 1 Schaden zu. Wir entscheiden uns für unseren Kontrahenten Nummer 2.

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Nachdem der nächste Spieler gewürfelt hat, gibt er ein Schwert und ein Schild für den imperialen Schild aus.

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Er darf sich dafür eine Schutzmarke aufstecken, die bis zu seinem nächsten Zug gilt. Verliert er nun einen Lebenspunkt, greift er unmittelbar einen benachbarten Gegner an, der auch einen Punkt abgeben muss.

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Danach aktiviert er seinen Zauber doppelt.

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Alle Gegner erhalten zwei Betäubungsmarker. In ihrem nächsten Zug dürfen sie je Marker einen Würfel weniger werfen.

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Das Spiel geht so lange weiter, bis ein Spieler keine Lebenspunkte mehr hat. Danach gewinnt, wer noch das meiste Leben besitzt.

Schweb‘ wie ein Schmetterling, Stich wie eine Biene!

(Muhammad Ali)

Machen wir es kurz. „Arena: For the Gods“ ist kein Spiel für mich. Nach der Lektüre der Anleitung war ich noch frohen Mutes. Nach den ersten Partien hat sich dies jedoch zerschlagen. Es beginnt beim Bieten um die Ausrüstung. Was auf dem Papier spannend klingt ist in der Realität weit davon entfernt. Ich persönlich denke, dass eine offene Auktion die Gemüter mehr angeheizt hätte. Gleichzeitig besteht hier natürlich das Problem, dass das Spiel dadurch unnötig in die Länge gezogen worden wäre. Aktuell bietet man eben mit. Egal ob hoch oder tief, man liegt immer falsch. Richtige Spannung mag dabei nicht aufkommen.

Im nächsten Schritt wäre die Ausrüstung an sich zu nennen. Davon befindet sich einiges in „Arena: For the Gods“. Vieles davon unterscheidet sich jedoch kaum. Diejenigen, die es jedoch tun sind oftmals so mächtig, dass fast schon klar ist, wer gewinnen wird. Da die Ausrüstung zu Beginn zufällig zur Auktion gelegt wird verschlimmert es das mögliche Kippen des Spiels. „Ja“, wird jetzt der ein oder andere sagen. „Selber schuld, man sieht die Ausrüstung und kann entsprechend bieten.“ In der Theorie ja. Da die Ausrüstung jedoch erst nach und nach versteigert wird, weiß man nie, was noch ins Spiel kommt. Das macht die Auktion dann auch wieder zu einem kleinen Glücksspiel.

In der Arena selber finde ich die Kämpfer zu langsam. Die meisten Karten erlauben 1 Bewegung als Aktion. Hier entsteht für mich keine Illusion eines spektakulären, abwechslungsreichen Kampfes mit Finten und tänzeln. Eher ein Stapfen durch die Arena. Den Aktionen selbst fehlen dann noch die interessanten Entscheidungen. Eigentlich geben einem die Würfel vor, was man tut. Passt das im Moment nicht, hat man einfach Pech gehabt.

Was mir jedoch ausnahmslos gut gefällt ist die Tatsache, dass es nichts bringt immer auf den Schwächsten zu gehen. Denn, nur derjenige mit den meisten Rest-Lebenspunkten gewinnt. Konzentriert man sich zu sehr darauf, einen Spieler auszuschalten und das Ende auszulösen, verliert man. Jedoch gibt es genau hier noch ein Problem. „Arena: For the Gods“ fördert den berühmten Königsmacher. Habe ich keine Siegchance mehr entscheidet mein Angriff, wer mit höherer Wahrscheinlichkeit verlieren wird.

Eigentlich hatte ich mir von „Arena: For the Gods“ ein besseres „King of Tokyo“ versprochen. Letzteres mag ich nicht. Es ist für mich eines der langweiligsten Spielerlebnisse der letzten Jahre. (Und ja, mir ist bewusst, dass es viele Fans da draußen gibt. Ihr dürft natürlich weiterhin Spaß mit „King of Tokyo“ haben, aber ohne mich.) „Arena: For the Gods“ hatte auf dem Papier vieles, was vielversprechend klang. Unterschiedliche Ausrüstung, variierende Arenen und taktische Möglichkeiten durch Bewegungen. Aber, obwohl alles da ist, will mir der Mix dennoch nicht so richtig schmecken. Schade.

 

Arena: For the Gods

Iello 2017


Autor: Maxime Rambourg
Dauer: ca. 30 – 40 Minuten
Spieler: 2-6
Schwierigkeit: Fortgeschrittene

Anmerkungen

Arena: For the Gods – Iello – 2017 von Maxime Rambourg

  • Erscheint bei IELLO
  • Für 2-6 Spielende und dauert ca. 30 – 40 Minuten
  • Am besten geeignet für Fortgeschrittene

Spielstil – Wertung

Christian:

3/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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