Ia! Ia! Cthulhu Fhtagn!“ Dieser Ruf ist eines der wenigen Dinge, die mir bei meinem bisher einzigen Ausflug ins Cthulhu Rollenspiel, im Gedächtnis geblieben sind. Und die Tatsache, dass wir den Endkampf hätten überleben können, indem wir singen…
Aber das ist eine komplett andere Geschichte. Mit „das ältere Zeichen“ liegt mir nun ein weiterer Ausflug in den von Lovecraft geschaffenen Cthulhu Mythos vor. Hier geschehen in einem Museum mysteriöse Dinge, die alle darauf hindeuten, dass einer der großen Alten erscheinen und die Welt unterjochen wird. Eine Gruppe von ungleichen Charakteren macht sich auf das zu verhindern.
Gleichzeitig überlege ich gerade, wie oft in einem Spiel schon gefordert wird, die Welt zu retten. Gut, im PC- und Videospielbereich ist das sozusagen Tagesgeschehen, aber bei Brettspielen? Pandemie und Eldritch Horror fallen mir nun ohne größeres Nachdenken spontan ein. Okay… T.I.M.E Stories, wenn man das ganze sehr großzügig auslegt vielleicht noch.
Von „das ältere Zeichen“ hatte ich vorab natürlich auch schon viel gehört, bevor ich es mir gekauft hatte. Ein Kniffel mit Cthulhu Thema. Aber dennoch sehr thematisch. Nun gut, ich mag thematische Spiele und das mit Kniffel wird ja doch etwas übertrieben sein, so meine Gedanken. Also ab in den Wahnsinn und hinein ins Museum.
Bebilderte Beispielszüge findet ihr in dieser Galerie:
Fazit
Ich habe es Eingangs ja bereits erwähnt. Das ältere Zeichen erinnert sehr stark an Kniffel. Natürlich gibt es noch Sonderregeln und Zusatzkarten, die einen unterstützen, aber im Endeffekt heißt es immer würfel bestimmte Symbole. Und statt Zahlen sind das nun halt Terror und Co. Kann das Spaß machen? Ja! Zumindest eine gewisse Zeit lang. Denn den Cthulhu gestützten Spielen im Heidelberger Verlag (oder Fantasy Flight, wenn ihr die Urheber und nicht die Lizenznehmer verantwortlich machen wollt) haben doch alle eines gemein. Sie sind sehr stimmungsvoll. Das geht bei den Zeichnungen los und geht weit über die neudeutschen „Flavor-Texte“ hinaus.
Eines sollte man jedoch nicht außer Acht lassen. Für eine Runde das ältere Zeichen darf man schon gut eine Stunde und mehr veranschlagen. Meines Erachtens eigentlich zu lange für einen Kniffel-Mechanismus. Egal, wie schön er umgesetzt ist. Klar holt man das Spiel immer wieder gern mal hervor, aber es ist bei mir nicht zum Dauerbrenner avanciert. Leider, denn ich wollte es lieben.
Mit mehreren Spielern schnitt es dabei schlechter ab, als wenn ich es alleine spiele. Auch komisch für ein kooperatives Spiel. Aber dadurch, dass man sich gegenseitig eigentlich nicht richtig unterstützen kann spielt man dennoch irgendwie alleine gemeinsam. Und das passt irgendwie nicht zum kooperativen Gedanken. Nur selten gab es bei uns Diskussionen der Art: „Mach du am besten das, ich kümmere mich darum und werde von einem weiteren unterstützt.“
Im Solo-Spiel greife ich inzwischen aber lieber zur App-Version auf meinem Tablet. Es ist zwar haptisch klar, dass das Brettspiel die Nase vorn hat, dafür übernimmt mir die App aber alle Arbeiten und ich kann mich rein aufs Spiel konzentrieren.
Nichts desto trotz kenne ich natürlich auch Spieler, bei denen das ältere Zeichen hoch im Kurs steht, bei mir und meinen Gruppen, ist der Funke einfach nicht übergesprungen. Vielleicht hätten wir doch mehr singen sollen…
Das Ältere Zeichen
Heidelberger 2012
Autor: Richard Launius, Kevin Wilson | |
Dauer: ca. 60 Minuten | |
Spieler: 1-8 | |
Schwierigkeit: Fortgeschrittene |
Anmerkungen
Das ältere Zeichen – Heidelberger Spieleverlag 2012
- Erscheint bei Heidelberger Spieleverlag
- Für 1-8 Spielende und dauert ca. 60 Minuten
- Am besten geeignet für Fortgeschrittene
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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