Cluedo dürfte wohl das bekannteste Deduktionsspiel sein. Doch weist der Rentner viele Eigenheiten altertümlichen Spieldesigns auf. 13 Indizien versucht es besser zu machen. Keine Würfel, sondern reine Ermittlungsarbeit steht hier im Vordergrund. Jeder Spieler erhält dabei seinen eigenen Fall und soll durch geschickte Fragen als erster versuchen diesen zu lösen. Doch kann ein Verzicht auf eine Geschichte und eine Reduktion aufs Wesentliche wirklich die Antwort sein?
Gute Informationen sind schwer zu bekommen. Noch schwerer ist es, mit ihnen etwas anzufangen.
(Sir Arthur Conan Doyle)
Jeder Spieler erhält in 13 Indizien einen Täter, einen Ort und eine Waffe, die in die Vorderseite seines Sichtschirms gesteckt werden. Er selbst kann sie also nicht sehen. Gleichzeitig hat jeder Spieler zwei Karten im Sichtschirm, die nur für ihn selbst sichtbar sind. Über Lupen werden nun Aktionen ausgelöst, die zumeist in Fragen resultieren. Ein Mitspieler muss hier wahrheitsgemäß beantworten, wie viele Karten einer Art er sehen kann. Das schließt seine geheimen, wie auch die jeweils drei Lösungskarten seiner Mitspieler, ein. Schritt für Schritt arbeiten wir uns zur Lösung hin, welche wir als Aktion in unserem Zug nennen dürfen. Stimmt sie, haben wir gewonnen.
In dieser Galerie zeigen wir euch ein Beispiel zum Spielablauf:
Unlogischerweise werden Tatsachen verdreht, damit sie zu Theorien passen, anstatt Theorien den Tatsachen anzupassen.
(Sir Arthur Conan Doyle)
Auf dem Papier klingt die Idee zu 13 Indizien wirklich mehr als nur gut. Kein Zufall trübt die Ermittlung, welche zu 100 % logisch vonstattengeht. Wir müssen nicht nur die Informationen aus unseren Fragen, sondern auch diejenigen der Mitspieler richtig deuten. Wenn da nur die Lupenmarker und verdeckten Karten (bei weniger als 6 Spielern) nicht wären.
Die Lupenmarker steuern nämlich unsere Aktionen. Für jede Frage, die wir gestellt bekommen, erhalten wir eine Lupe. Haben wir keine, fällt unser Zug aus. Wir kriegen zwar als Entschädigung eine Lupe, werden aber für etwas bestraft, was wir selbst nicht verursacht haben.
Zusätzlich sind die Karten in der Mitte vollkommen unnötiger Ballast. Das Wissen über diese ist essentiell für die Lösung. Heißt also, wenn dort fünf Karten liegen, müssen wir fünf Aktionen aufwenden, um diese ansehen zu dürfen. Die Information kommt auf sonst keine andere Art zu uns. Viele der Züge, die eigentlich ein spannendes Frage/Antwort Katz- und Mausspiel wären, werden verschwendet für ich schau mir eine verdeckte Karte an.. Da dies jedoch nur möglich ist, wenn ein Mitspieler eine Lupe von uns erhält und zuvor keine hat, zögert sich dies noch weiter hinaus.
Kommen wir jedoch im Spiel zur realen Deduktionsphase, zählt auf einmal wirklich detektivische Geschick. Dann beginnt 13 Indizien auch Spaß zu machen. Es muss jede Antwort auf die Goldwaage gelegt und logisch geprüft werden. Genau dann stellt man sich die Frage, warum man sich nicht einfach aufs wesentliche konzentriert hat, sondern mit sinnlosen Schnick-Schnack befüllen musste.
Schade, denn das Spiel wüsste sonst durchaus zu gefallen. Optisch wunderschön gestaltet mit dem interessanten Kniff mit offenen und verdeckten Informationen über die Sichtschirme, wird es durch Fehlentscheidungen im Design erdrückt.
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13 Indizien
Game Factory
Autor: Andrés J. Voicu | |
Dauer: ca. 30 Minuten | |
Spieler: 2 – 6 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Anmerkungen
13 Indizien – Game Factory – 2018
- Erscheint bei Game Factory
- Für 3 – 6 Spielende und dauert ca. 30 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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