A Song of Ice and Fire: Neutrale Erweiterungen
Wenn man sich entschlossen hat, das Miniaturenspiel A Song of Ice and Fire in der Welt von George R. R. Martins Game of Thrones zu spielen, dann startet man am Besten mit einer der Startboxen der Fraktionen. So haben wir es zum Beispiel mit Stark & Lennister oder Haus Martell auch gemacht.
Je nach Haus hat man hier 30-40 Punkte, mit denen man spielen kann. Mit 30 Punkten kann man immerhin schon eine kleine Schlacht spielen; doch der eigentliche Standard sind 40 Punkte. Hier gibt es aktuell lediglich die Nachtwache, welche mit mehr als 40 Punkten in der Box daher kommt. Für alle anderen Häuser gilt: Wir brauchen Verstärkung!
Und diese gibt es bei A Song of Ice and Fire: Das Miniaturenspiel in Form von Erweiterungsboxen, in denen sich in der Regel eine Einheit Infanterie oder Kavallerie befindet. Eher spezieller sind die Helden-Erweiterungen: Hier bekommen wir neue Anführer und zivile Einheiten, welche wir auf dem politischen Spielfeld einsetzen können. Enthalten sind zwar vergleichsweise nur sehr wenige Miniaturen, jedoch bieten diese Erweiterungen die größte Abwechslung, weil ein anderer Armeeanführer mit seinen eigenen Taktikkarten einen komplett neuen Spielstil mitbringen kann.
Um ein wenig den Überblick bei all den verschiedenen Erweiterungen zu behalten, wollen wir für jedes der spielbaren Häuser, bzw. jede der spielbaren Fraktionen, einen sich stetig erweiternden Leitfaden präsentieren, welcher die Besonderheiten der neuen Einheiten beleuchtet.
Folgende Erweiterungen sind als Neutrale Einheiten bei A Song of Ice and Fire: Das Miniaturenspiel bereits erschienen und wurden von uns genauer unter die Lupe genommen:
Schwertkämpfer der Goldenen Kompanie
Armbrustschützen der Goldenen Kompanie
Kriegselefanten der Goldenen Kompanie
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Schwertkämpfer der Goldenen Kompanie
Beschreibung des Hersteller: „Die Goldene Kompanie ist für ihr Motto „Unser Wort ist so viel wert wie Gold“ bekannt. Wenn sie für den Kampf angeheuert wird, wird sie jeder Münze ihrer Entlohnung gerecht. Ihre Schwertkämpfer haben unermüdlich trainiert, um jeden Schwachpunkt in der Verteidigung ihrer Feinde ausfindig zu machen und auszunutzen. Unterdessen fliehen sie fast nie vom Schlachtfeld, auch wenn die Schlacht schon verloren scheint. Das macht sie zu einer soliden Investition für alle, die sich die Bezahlung leisten können.“
Die Schwertkämpfer der Goldenen Kompanie sind – wie der Name es schon vermuten lässt – eine reine Nahkampfeinheit. Mit einem Angriff auf 3+ sind sie schon sehr gut im Angriff, und wenn man die Briefe auf der Taktiktafel kontrolliert, greifen sie mit ihrem höchsten Wert (7) an. Außerdem haben die Angriffe Spaltschlag, was auch sehr gut ist, denn das größte Problem ist ja nie das Treffen, sondern die Verteidigung des Gegners. Allerdings schwächeln sie bei der Rüstung: Mit nur 4+ sind sie nicht sehr gut gerüstet – dennoch bezahlt man die Elite mit stolzen 7 Punkten.
Da drängt sich natürlich direkt der Vergleich mit der Ehrengarde von Casterlystein auf. Dieselben Kosten, (fast) derselbe Angriff. Aber eine Rüstung von 3+ und eine bessere Moral. Außerdem kann die Ehrengarde für einen Geschwächt-Marker beim Gegner auch Spaltschlag und den höchsten Angriffswert bekommen. Und für Panisch und Verwundbar noch weitere Effekte auslösen – sprich: im Grunde die deutlich bessere Einheit für dieselben Punkte. Die Schwertkämpfer sind einfach zu teuer!
UPDATE: Mit dem neusten Update der Regeln wurden die Schwertkämpfer der Goldenen Kompanie massiv aufgebessert! Sie haben die alte Fähigkeit verloren und dafür eine der besten im gesamten Spiel bekommen: Stil Anpassen. Damit können sie in der Offensive die Anzahl ihrer Ränge als zusätzliche Würfel bekommen und bekommen Präzision! Das bedeutet, dass sie mit 3+ und 10 Würfeln angreifen, und jede 6 geht direkt ohne Verteidigungswurf durch. Weil sie immer noch Spaltschlag haben, sind bei den übrigen Treffern die Verteidigungswürfe erschwert.
Ist das gut? Und wie! Man merkt es daran, dass diese Einheit quasi überall ausverkauft ist momentan!
Offizier der Goldenen Kompanie
Mit den Schwertkämpfern kommt als Anhang der Offizier. Dieser macht eine Einheit quasi unangreifbar (darf kein Ziel von feindlichen Taktikkarten oder Befehlen sein) und heilt die Einheit mit jeder bestandenen Moralprobe. Diese durchaus starken Fähigkeiten kommen für stolze 2 Punkte daher – und ihr ahnt es sicherlich schon? Genau. Eigentlich ist es zu teuer. Je nach Einheit kann das sinnvoll sein; zum Beispiel bei den Söhnen des Kriegers, die ohnehin viele Moralproben ablegen (wollen). Aber auch da haben die Lennisters mit Barristan Selmy eine bessere Alternative: 2 Wunden heilen und außerdem +2 auf die Moralproben.
Update: Auch hier hat sich was getan: durch den Offizier wird die Einheit zu einer Einheit der Goldenen Kompanie – das ist wichtig, da man mit dem Update nur noch 12 Punkte Söldner aufstellen kann. Und ohne den Offizier in einer Fraktions-Einheit könnte man so die Kriegselefanten nicht mehr spielen…
Armbrustschützen der Goldenen Kompanie
Beschreibung des Herstellers: „Die Goldene Kompanie, die zuverlässigste Söldnergruppe der Freien Städte, bietet verschiedene Truppenarten, die angeheuert werden können. Eine davon sind die Armbrustschützen. Diese scharfsichtigen Kämpfer verschwenden nie auch nur einen Schuss. Sie warten entschlossen, bis ihre Feinde in perfekter Reichweite sind, bevor sie ihre Bolzen lösen. Diese Bolzen durchdringen jede gegnerische Rüstung mit Leichtigkeit, besonders aus kurzer Entfernung. Jeder, der seine Streitkräfte verstärken möchte, macht mit ihnen ein gutes Geschäft.“
Fernkämpfer sind immer gut; und die Armbruster der Goldenen Kompanie sind nicht schlecht. Sie haben einen soliden Angriff mit dem Standard-Profil von Armbrüsten (Lange Reichweite; Wiederholen auf kurzer Reichweite; Spaltschlag) und eine ziemlich gute Moral mit 5+ und um eins reduzierte Verluste durch einen fehlgeschlagenen Paniktest. Aber da hört es auch schon auf.
Das eigentliche Problem ist, dass die Einheit nichts halbes und nichts ganzes ist: Sie haben ein relativ gutes Nahkampfprofil und eine Sonderfähigkeit (Bewachen), mit der sie einen Ansturm auf einen Gegner ausführen dürfen, der einen Verbündeten in langer Reichweite angreift. Nur – wieso? Wieso sollte ich mit einer starken Fernkampf-Einheit in den Nahkampf wollen? Das ergibt keinen Sinn und ist fast nie eine sinnvolle Option. Ja, ich kann damit einen zusätzlichen Angriff ausführen. Aber danach stehe ich im Nahkampf. Ja, ich darf auch Manövrieren stattdessen, das ist noch ganz sinnvoll.
Aber am Ende habe ich eine Einheit, die mit 7 Punkten teurer ist als die Armbruster der Lannisters (6 Punkte), eine schlechtere Rüstung und eine bessere Moral hat, und eine nur halb sinnvolle Fähigkeit mit Bewachen. Sie sind nicht wirklich schlecht, aber auch keine gute Einheit. Leider.
Kriegselefanten der Goldenen Kompanie
Beschreibung des Herstellers: „Selbst der am besten ausgebildete Soldat wird wahrscheinlich nicht wissen, was er tun soll, wenn er auf dem Schlachtfeld einem riesigen Elefanten gegenübersteht. Die bestialischen Kriegselefanten der Goldenen Kompanie stampfen durch die gegnerischen Reihen, scheinbar immun gegen alle Angriffe, während sie ihre mächtigen Füße und Stoßzähne nutzen, um Feinde zu vernichten. Allerdings sind es einfache Wesen, die ohne einen Lenker in den meisten Fällen stehen bleiben und nicht wissen, was sie tun sollen.“
Große Monster sind bei A Song of Ice and Fire immer etwas Besonderes. Abgesehen von dem Freien Volk mit Mammuts und Riesen haben die anderen Fraktionen keine Großmodelle; um so spannender, dass wir über die Neutralen Erweiterungen auf solche Einheiten Zugriff bekommen.
Die Kriegselefanten sehen schon mal toll aus; in der Packung sind zwei Modelle und beide haben einen eigenen Sculpt – also keine Wiederholung auf dem Schlachtfeld. Da jeder Elefant satte 7 Punkte kostet, dürfte man nicht in Gefahr laufen, zu wenige dieser Modelle in seiner Sammlung zu haben; denn: pro Einheit der Goldenen Kompanie darf nur ein Kriegselefant aufgestellt werden! Will man also beide Elefanten aufstellen, benötigt man zwei Einheiten der Goldenen Kompanie – und damit ist man schon komplett bei 28 Punkten und im Grunde ist damit schon die gesamte Armee gestellt. (Was ja irgendwie nett ist auf der einen Seite; aber auf der anderen Seite auch wenig Flexibilität erlaubt…)
Und was bringen die Elefanten? Nun, am ehesten kann man sie mit den einen Punkt günstigeren Mammuts der Freien Völker vergleichen; die meisten Werte sind identisch – beim Angriff unterscheiden sich die beiden Einheiten dann aber doch. Der Kriegselefant muss – um effektiv zu sein – einen Ansturm durchführen. Dann hat er bis zu 7 Würfel (statt nur 4) und da er sie wiederholen darf (Ansturm) und auf die 3+ trifft verursacht er damit schon ordentlich Wunden – denn gegen den Kriegselefanten sind keine Verteidigungswürfe erlaubt.
Verhindert man jedoch den Ansturm – und das ist bei der eher unflexiblen Einheit durchaus gut möglich – ist er weit weniger gefährlich. Ja, das Mammut ignoriert Rüstung nicht und trifft auch nur auf 4+ – aber dafür ist es auch in der 2. und folgenden Kampfrunden noch sehr gefährlich. Und schließlich muss man noch bedenken, dass der Kriegselefant keine Ziele halten kann – was bei 7 Punkten in der Armee schon durchaus ein Problem sein kann.
Fazit ist also: Ja, er kann sehr stark sein – aber eine Einheit schwere Kavallerie dürfte die Aufgabe weit besser erledigen und ist dabei in der Bewegung sehr viel flexibler. Bleibt der optische Effekt auf dem Schlachtfeld – der ist ungeschlagen…
Dies waren längst nicht alle Erweiterungen zu A Song of Ice and Fire: Das Miniaturenspiel! Wir werden diese Liste nach und nach fortsetzen, wenn wir weitere Schlachten in Westeros mit neuen Einheiten und Helden bestritten haben!
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Transparenz
Die hier vorgestellten Erweiterungen für A Song of Ice and Fire: Das Miniaturenspiel sind größtenteils Rezensionsexemplare. Sie wurden uns freundlicherweise von Asmodee Deutschland zur Verfügung gestellt.
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