Wizard Jubiläumsausgabe
Autor: Ken Fisher
Spieler: 3 – 6
Dauer: 45 Minuten
Komplexität: Einsteiger
Wizard – Jubiläumsausgabe
Wie macht man, dass man sich so richtig alt fühlt? Natürlich, indem man eine Jubiläumsbox in die Hand nimmt, auf der behauptet wird, dass eines der eigenen Lieblingsspiele inzwischen 25 Jahre auf dem Buckel hat. Dabei war es doch erst vor Kurzem, dass ich mit den Nachbarskindern im Garten saß und mich um die Punkte prügelte. Und hierfür blende ich natürlich auch, dass die Kinder inzwischen einen halben Kopf größer sind, als ich.
Wizard kennt doch jeder, oder?
Muss man Wizard erklären? Zumindest ein klein wenig. Also, wir versuchen über mehrere Runden hinweg die richtige Anzahl der Stiche anzusagen. Dabei haben wir von Runde zu Runde immer mehr Karten auf der Hand. Es gibt ganz klassisch vier Farben, von welcher eine ein Trumpf wird. Im Standardspiel gibt es dann noch den Narr als niedrigste und den Zauberer als höchste Karte.
Zusätzlich befinden sich in der Jubiläumsbox noch weitere Sonderkarten, die das Spielgeschehen noch etwas durcheinanderbringen, sodass sich dann auch ein Drache, eine Fee und eine Bombe einmischen.
Abgerundet wird das Angebot durch Metallmünzen, die zur Ansage der Stiche dienen.
Muss man haben? Ja, nein, vielleicht?
Wir müssen keinerlei Worte über die Qualitäten dieses tollen Spiels verlieren. Nicht umsonst begleitet mich – wie viele andere auch – Wizard nun ein viertel Jahrhundert. Es ist toll und sollte (neben Skull King, welches mir noch eine Spur besser gefällt) in jedem Spieleschrank bereitliegen. Es fühlt sich immer noch spannend an. Wobei ich die Vanilla-Variante (also die ohne weitere Sonderkarten) bevorzuge, da ich hier einfach mehr Kontrolle habe. Aber ja, die Sonderkarten sind auch mal witzig.
Die Metallmünzen sind zwar schön, aber bereichern das Spiel nicht wirklich. Das funktioniert mit simplem Aufschreiben mindestens genauso gut. Dafür ist die Verpackung der Hammer und besticht mit seiner schönen Buchoptik.
Leider hat man die Gelegenheit nicht genutzt, um die Illustrationen der Karten anzupacken. Diese waren bereits damals schon gewöhnungsbedürftig und sind über die Jahre nicht positiv gealtert.
Also, wenn ihr eh schon mit dem Gedanken gespielt habt, euer abgegriffenes Wizard gegen eine neue Version auszutauschen, dann habt ihr hier ein schönes Kleinod für euer Bücherregal. Wer Wizard noch nicht kennt, sollte sich jetzt ganz kurz schämen und es nachholen.
Die Knuffies
Autor: Alex Hague, Justin Vickers, Wolfgang Warsch
Spieler: 2 – 4
Dauer: 5 – 15 Minuten
Komplexität: Einsteiger
Die Knuffies
Bei den Knuffies handelt es sich um keine seltsame Zeichentrickserie auf KiKa und Co. sondern um eine Art Jenga mit Bällchen. Ach ja und artistischen Einlagen. Zumindest dann, wenn man schlecht spielt. Oder die Kugeln nicht das halten, was sie versprechen. Aber ich greife vor.
Kann man das Essen?
Ein Turm voll bunter Bälle hat durch leichten Druck in der Form gebildet. Ist man am Zug, gibt die aktuelle Karte vor, welche Farbe man nehmen und höher einsetzen muss. Ja richtig, es ist keine Vorgabe oben drauf zu bauen. Denn eigentlich haften die Knuffies auch seitlich und können so beliebig platziert werden.
Fallen Knuffies runter, muss man bis zu drei Karten aufdecken und im nächsten Zug ausführen. Es kann dann sein, dass man sich ein Auge zuhalten oder den Elefanten machen muss, was die Sache für die Mitspieler unglaublich lustig macht, aber einem das Spielerleben erschwert.
Fällt der Turm um – oder einfach auseinander – verliert man. So schnell, so einfach.
Könnte mir mal jemand den Kleber reichen?
Die Knuffies sind richtig witzig. Zumindest dann, wenn sie so funktionieren, wie sie sollen. Denn es passierte uns häufiger, dass diese Bälle einfach nicht aneinander haften wollten. Blöd, wenn genau das aber der zentrale Mechanismus des Spiels ist.
Ansonsten machen die Knuffies alles richtig. Jeder kann innerhalb von Sekunden mitspielen und hat dieselbe Chance zu gewinnen oder zu verlieren. Dabei ist es immer wieder witzig, wenn die anderen sich immens verrenken müssen, um einen Rüssel zu bilden und gleichzeitig den Knuffies zu zeigen, wer das Sagen hat.
Leider fehlt es bei den zu erfüllenden Strafen an Abwechslung. Hier wäre doch sicherlich weitaus mehr drin gewesen. Die beiliegende Pinzette ist jedoch eher ein witziges Gimmick. Lustig aber aufgrund der geringen breite eher nutzlos.
Die Knuffies wäre eigentlich das perfekte Spiel für gesellige Familiennachmittage. Wenn es immer so funktionieren würde, wie es gedacht ist. Aber wenn die Kugeln einfach nicht haften wollen, verfliegt auch der Spaß zu experimentieren und Bälle so einzusetzen, dass der Turm droh zu kippen, damit der nächste Spieler umso mehr Probleme hat.
Fette Beute
Autor: Maëva da Silva, Christine Deschamps
Spieler: 3 – 6
Dauer: 10 – 15 Minuten
Komplexität: Einsteiger
Fette Beute
Nüsse Sammeln hatten wir bereits vor Kurzem bei Auf die Nüsse. Dass sich das Thema noch etwas breiter und weit weniger glückslastig verwenden lässt, will nun Fette Beute beweisen. Ein Spiel, dass diesmal nicht ganz in die Hosentasche passt, aber dennoch mobil genug ist, um unterwegs genossen zu werden. Also befreit das Tier in euch und kommt mit uns auf die Jagd nach Nüssen. Und wer es schon immer wissen wollte und sich nicht zu fragen wagte, mein schamanistisches Krafttier ist ganz eindeutig das Faultier. Oder nein. Der Otter. Die sind einfach klasse!
Kleine haarige Wesen.
Bei Fette Beute zählt nur eines. Futter. Und das müssen wir uns aneignen. Okay, eigentlich reichen fünf einer Sorte, aber das muss man auch erst einmal hinbekommen, da die Mitspieler das schon zu verhindern wissen.
Denn jeder Spieler legt zwei seiner Tiere verdeckt vor sich. Nacheinander deckt man nun ein Tier auf und führt dessen Aktion aus. So kann man zum Beispiel neues Futter sammeln, seine Mitspieler bestehlen oder mit dem Biber pokern. Was seltsam klingt, wird klar, wenn man dessen Fähigkeit kennt. Denn bin ich der einzige, der einen Biber ausspielt, bekomme ich drei Futterkarten. Haben mehrere Spieler einen Biber vor sich liegen, werden alle belohnt, die keinen gespielt haben.
Des Wahnsinns fette Beute.
Die Idee, dass jeder Spieler mit den gleichen fünf Karten auskommen und daraus das beste machen muss, ist schon witzig. Nur so richtig will der Funke dann doch nicht überspringen. Versteht mich nicht falsch. Fette Beute ist ein durchaus nettes Vergnügen für zwischendurch. Aber dennoch fehlt mir etwas, um zu einem Dauerbrenner zu werden.
Dabei kann ich nicht einmal mit einem Finger auf einen Teilaspekt des Spiels zeigen und sagen, dass mich das stört. Zumindest nicht eindeutig benennend. Denn das Spiel ist, wie gesagt nett. Vielleicht hätte etwas mehr Variation in den Fähigkeiten der Tiere geholfen. Oder auch einfach zwei weitere Tiere. Denn so fehlt mir einfach ein wenig die Abwechslung, mit der ich meinen Mitspielern versuche, eine Nasenlänge voraus zu sein. Alles dreht sich zu sehr um den Biber und ob man ihn spielt oder nicht.
Was bleibt, ist ein Erlebnis, das man mit seiner Familie ab und an genießen kann. Wenn man also mal etwas Neues wagen und zeigen möchte, dass man seine Mitspieler durchschaut hat, kann man sich Fette Beute ansehen. Ein absolutes Muss ist es aber nicht.
Wir haben die Rezensionsexemplare ohne Auflagen gratis von den Verlagen bekommen.
Mehr Informationen zu Affiliate Links und Rezensionsexemplaren findet ihr in unserer Übersicht zur Transparenz und in den Bestimmungen zum Datenschutz.