Thorstens Top 10 2020
10. Brass: Birmingham
Brass: Birmingham kam letztes Jahr auf Deutsch heraus. Es handelt sich um eine hervorragende Weiterentwicklung des Spiels Brass: Lancashire von Martin Wallace. Der Titel ist ein Wirtschaftsspiel. Wir sind Großindustrielle und versuchen die Quadratur des Kreises. Wir errichten Berg- und Stahlwerke, um Fabriken aus dem Boden zu stampfen, damit diese Waren produzieren und diese zu verkaufen. Um unsere Arbeiter bei Laune zu halten, benötigen wir zusätzlich Brauereien. All das ist in einem sehr komplexen Regelsystem miteinander verzahnt. Mir gefällt die dichte Atmosphäre. Es entwickelt sich ein spannender Wettlauf. Jedoch zwingen die Regeln in ein starres Korsett, was ein einfaches dahinspielen nicht ermöglicht.
9. CloudAge
Eines der neuen Spiele von Alexander Pfister aus 2020. Das Setting ist in einer dystopischen Zukunft angesiedelt. Wir sind Luftschiffkapitäne, die Städte für Ressourcen überfallen … Äh… von bösen Milizen befreien und mit diesen auch handeln. Die Ressourcen verwenden wir für den Ausbau unseres Zeppelins oder wir begrünen das verwüstete Land. CloudAge ist für mich eine Lightversion des 2019er Spiels Maracaibo. Es geht locker und flockig von der Hand. Dabei ist das Spiel angenehm großzügig. Man leidet keinen Mangel. Die Spieler sollten aber aufpassen, dass sie nicht im entscheidenden Moment komplett blank dastehen.
8. Harry Potter – Kampf um Hogwarts
7. Gloomhaven – Die Klauen des Löwen
Die Klauen des Löwen ist die Light-Variante des großen Gloomhaven. Man bekommt vier vorzüglich aufeinander abgestimmte Charaktere. Die beiliegende Kampagne fokussiert sich auf die gleichnamige Stadt. Regeltechnisch wird man nicht ins kalte Wasser geworfen. Wir werden über vier Szenarien nach und nach in die Regeln eingeführt. Um Platz zu sparen, wurden auf Kartenteile verzichtet. Stattdessen sind die Spielflächen in beiliegenden Szenario-Heften abgeduckt. Das ist wirklich klasse. Easy-to-use Erweiterung, ich hör Dir atmen.
6. Undaunted: North Africa
Der zweite Teil der Undaunted Reihe von Osprey Games. Das Spiel kombiniert Deckbuilding mit einer Table-Top Battle Thematik. Ein Spieler lenkt eine britische Spezialeinheit. Der andere kommandiert die italienische Armee. In den Szenarien versuchen beide Seiten ihre vorgegebenen Einsatzziele zu erreichen. Wer es als Erster schafft, hat gewonnen. Das Spiel hat mich sehr begeistert. Die Mechanismen funktionieren prima. Das Material ist hochwertig und die Thematik stimmig.
5. Underwater Cities
In Underwater Cities haben wir den Auftrag bekommen, mehrere Städte auf dem Meeresgrund zu bauen und mit Versorgungseinrichtungen zu versehen. Soweit, so Plot. Underwater Cities kommt mit einer interessanten Variante des bekannten Workerplace Games daher. Platziert man einem Arbeiter, muss man eine Karte dazu von der Hand spielen. Passt diese farblich, erhalten wir Bonusse und/oder Zusatzaktionen. Die sind auch bitternötig. Denn das Spiel geht nur über 10 Runden und jeder der Spieler verfügt über die Arbeiter. Der besondere Charme kommt für mich zum einen aus diesem Mechanismus und zum anderen aus seiner entstehenden Stadt. Die stets wächst. Hier der Link zur Rezension
4. Dinosaur Island
Das Spiel war für mich ein Spontankauf. Ich hatte es bereits letztes Jahr in Memhölz gesehen. Über die Farbgebung kann man streiten. Aber das Thema ‚Bau Deinen Jurassic Park‘ wurde Sahne umgesetzt. Es handelt sich bei dem Spiel um ein Workerplace Game. Man erwirbt DNA, stellt weiter Mitarbeiter ein und erwirbt neben Dino-Käfigen auch neue Attraktionen wie Essensstände und Fahrgeschäfte. Wenn dann noch genug Sicherheitskräfte die Dinos am Besucherfressen hindern, ist alles geritzt.
3. Civilization: Ein neues Zeitalter
Für mich ist das Spiel ein must-buy. Ich habe bereits die drei Vorgänger und dieses Spiel fehlte mir noch in der Civilization-Sammlung. Es ist die bisher effizienteste und effektivste Interpretation des bekannten Computerspiels. Das Regelsystem wurde entschlackt und auf Tempo getrimmt. Es lebt stark von der Anzahl der Spieler. Für zwei ist es eher ein Wettrennen, während bei mehr Spielern die Konfrontation erheblich mehr Einfluss gewinnt.
2. 6 nimmt
Zugegeben, dass Spiel ist definitiv nicht mehr das Aktuellste. Mein Brettspielstammtisch hat sich von unserer Stammkneipe auf Boardgamearena.com verlegt. 6 nimmt wurde dabei neben Sushi Go zu unserem Standard-Absacker. Fünf Zahlkarten liegen aus. Jeder Spieler hat zehn Weitere auf der Hand. Alle legen gleichzeitig nach einfachsten Regeln an. Wer die sechste Karte an eine Reihe legt, muss sie nehmen und bekommt ‚Miese‘. Wer zuerst die 66 Punkte knackt, ist so was von nicht der Sieger. Der Trashtalk ist legendär.
1. Just one
Ich tue mir ehrlich gesagt schwer mit sogenannten Partyspielen. Mit Codenames brach jedoch das Eis und dieses Jahr bekamen wir Just one geschenkt. Wer dran ist, wählt einen zu ratenden Begriff aus. Nur die Mitspielenden kennen ihn. Sie haben nun die Aufgabe, mit diesem einen Begriff zu assoziieren und Hinweise für den Ratenden aufzuschreiben. Ich nahm es mit zu meinem Brettspielstammtisch in eine Kneipe. Was soll ich sagen? Innerhalb kürzester Zeit bleiben die Leute um unsere Tische stehen und rieten sogar mit. Ein unterhaltsames Spiel, das wirklich Spaß macht.
Das waren meine Top 10 Liste aus 2020. Sie natürlich äußerst subjektiv, ohne Gewähr und viel Spaß dabei.