Der Wunsch, Multimillionär zu sein, ist bei vielen ein treuer Begleiter. Bei mir ist er nach dem Spielstil Brettspielwochenende auch wieder aufgekeimt. Denn ich hatte eine so tolle Zeit, dass ich das am liebsten jedes Wochenende im Jahr erleben würde. Das würde jedoch so viel Zeit fressen, dass ich nicht mehr arbeiten könnte. Und schon sind wir an dem Punkt, an dem Reichtum helfen würde.
Da dieser Wunsch wohl unerfüllt bleiben wird – zumindest ist weder eine Adoption in Sicht, noch antwortet mir Paris Hilton (obwohl wir am selben Tag geboren sind) – muss ich mich damit abfinden. Die Spielstil Brettspielwochenenden sind klasse, aber vielleicht liegt ihre Faszination auch darin, dass sie nicht ständig stattfinden.
Spielstil Spielewochenende – ein Rückblick
Vom 12.07. – 14.07. hatten wir uns erneut in Memhölz im schönen Allgäu getroffen, um das komplette Wochenende zu spielen. Mit über 80 Teilnehmenden (etwa ¼ davon Kinder) war es das bisher größte unserer Spielewochenenden. Beinahe haben wir es geschafft, das komplette Hotel für uns auszubuchen. Es ist also noch etwas Luft nach oben und ein Ziel, das ich gerne erreichen würde.
Irgendwann hatte ich mir noch vorgenommen, die Spiele zu zählen, die wir alle mitgebracht haben. Jedoch habe ich dieses Vorhaben schnell aufgegeben, da die Menge wie immer enorm war. Haben wir alles davon gespielt? Natürlich nicht. Haben wir den Anblick dennoch genossen? Definitiv!
Nur so klappt es mit einem Spielewochenende
Es war wieder ein wunderschöner Moment, als sich das Hotel langsam füllte. Auf altbekannte und neue Gesichter zu treffen. Alte Freundschaften aufflammen zu lassen und neue zu pflegen. Einfach herrlich.
Auch diesmal waren wir zwar ein bunter Haufen, aber auch einer, der nur aus netten, umgänglichen Personen bestand. Es war einfach eine Freude, wenn man sich morgens beim Frühstück oder noch zu später Stunde am Spieltisch begegnete.
Ich finde, damit steigt und fällt auch jedes Spielewochenende. Mit den tollen Menschen, die dieses mit einem begehen. Soweit ich das mitbekommen habe, war ich auch nicht der einzige, dem es so erging.
Toll auch, dass sich die Kinder zusammengerottet und das komplette Hotel unsicher gemacht haben. Sei es beim Toben in der Turnhalle oder den von ihnen selbst aufgezogenen Werwolf Runden. Auch sie hatten eine spaßige Zeit.
Was wurde denn gespielt?
Als Veranstalter kommt man manchmal auf Brettspielwochenenden etwas zu kurz. Das war diesmal nur teilweise der Fall. Es gab nur ein Ereignis, das mich einen Vormittag lang eingebunden hatte. Die restliche Zeit konnte ich dem Hobby nachgehen. Diese habe ich ausnahmslos genossen.
Ich fass das hier einfach als kleinen Überblick zusammen.
Frantik: Ich liebe und hasse dieses Spiel. Meistens bin ich es, der mit hunderten Punkten in Führung verliert. Aber es ist dennoch immer wieder witzig, was so alles passieren kann, obwohl es eigentlich nur ein UNO mit besonderen Aktionskarten ist.
Crokinole: Ich gebe es zu, ich habe den Namen gegoogelt. Ich kann ihn bis heute nicht richtig aussprechen. Was ich jedoch weiß, sind zwei Dinge. Es macht unglaublich Spaß und ich bin sehr schlecht darin. Danke an Alex, dass du es dabeihattest. Das möchte ich unbedingt wieder spielen!
Wonderland’s War: Eine Runde in Vollbesetzung. Ich war der Jaberwocky, der nicht so richtig in Gang kam. Deshalb wunderte ich mich nach der Abrechnung über den zweiten Platz. Beinahe hätte ich gewonnen, wenn sich nicht Tom in der ersten Runde ohne Widerstand hätte ausbreiten dürfen.
Spicy: Immer wieder gut, wobei ich schon erschrocken war, wie verlogen meine Mitspieler waren! Ich als grundehrlicher Mensch, der immer die richtigen Karten gelegt hat und nur ganz selten dabei erwischt wurde, wenn ich mich dann doch mal geirrt habe. Versehentlich natürlich!
Passt nicht: Noch so ein böses Kartenspiel, bei dem man auch mal behauptet, nichts Passendes anlegen zu können, nur um seine Punkteauslage ausbauen zu dürfen. Noch böser, wenn man dann etwas anspielt, was eine Kettenreaktion hervorruft und alle anderen Karten ablegen müssen. Witziges Spiel mit tollen Mitspielern.
Krasse Kacke: Als Aufwärmer für Samstag habe ich das genau richtig gewählt. Zuerst haben mich alle am Tisch für wahnsinnig erklärt. Dann sind sie in den Wahnsinn mit eingestiegen. Wir haben gelacht, geweint und beim schnellen Ablegen die Sturzerkennung der Smartwatch ausgelöst. Herrlich!
Xia: Ein Spiel, das ich unbedingt mal kennenlernen wollte. Die Partie war auch zuerst richtig gut, zog sich jedoch in der zweiten Hälfte etwas wie Gummi. Da hatte man dann gefühlt alles gesehen und es wurde vieles nur wiederholt. Aber wer Abenteuer im Weltall erleben möchte und den Zufall als besten Geschichtenerzähler sieht, ist hier genau richtig.
Blood on the Clocktower: 15 Menschen in einem Raum, die darüber diskutieren, wer aufgeknüpft gehört. Das kennen wir von Werwölfe bereits. Aber was dieses Spiel voller Verrat noch alles auffahren kann, hat mich überrascht. Hier wurde sich in Grüppchen zurückgezogen, konspiriert und intrigiert. Das Gute hat jedoch gesiegt. Dank meiner Hilfe natürlich.
Tichu: Ich mag dieses besondere Stichspiel sehr. Zu fortgeschrittener Stunde habe ich es ein paar neuen Mitspielerinnen erklären wollen. Das war vielleicht nicht der beste Zeitpunkt, aber ich hoffe, ich habe sie dennoch für eine nächste Runde überzeugt.
Palooka AI: Ein Prototyp, bei dem man erst unter Zeitdruck Bauteile eines Roboters aus dem Sack fischt, um sie später in einer programmierten Aktionsrunde passend anzubauen. Ein herrliches Vergnügen, das ich gerne direkt nochmals gespielt hätte. Hiervor lest ihr demnächst auf Spielstil.net mehr.
Macaron: Noch ein Prototyp, der in einer französischen Bäckerei spielt. Auch ein klasse Spiel, mit dem ich sehr viel Spaß hatte. Zutaten müssen gesammelt und zu Macarons verarbeitet werden. Nebenbei kümmert man sich noch um eine Hochzeitstorte, Kunden und die Ausstattung der Bäckerei. Herrlich. Auch hierzu schreibe ich bald noch mehr.
Freie Fahrt: Ich war müde und unkonzentriert. Anders kann ich mir mein schlechtes Abschneiden nicht erklären. Weiterhin ein schönes Spiel, das ich gerne mitspiele.
Das sind die Spiele, die mir so einfallen. Dazwischen gab es noch viele Gespräche und weitere Partien. Dass mir der Samstagvormittag fehlt, war zu spüren. Aber dennoch war der dort stattfindende Termin wichtig. Weshalb erzähle ich euch gleich.
Aber auch die anderen haben viel und ausgiebig gespielt. Ein Überblick findet sich auf dem Whiteboard, auf dem die Partien mitgeschrieben wurden.
Spielstil im Fernsehen
Am Samstag hatten wir die Möglichkeit, endlich Stil ins Fernsehen zu bringen. Ein TV-Team des Bayerischen Rundfunks war da, um einen Bericht über uns zu drehen. Die Aufregung davor war groß und wir haben versucht, das Beste der Spieleszene rüberzubringen. Ob uns das gelungen ist, könnt ihr gerne selbst entscheiden. Schaut euch unbedingt den Bericht der Abendschau an und zeigt dem Bayerischen Rundfunk, dass das Thema Brettspiel die Zukunft für das analoge Fernsehen ist.
Gewinnspiel
Zum ersten Mal hatten wir vor Ort ein Gewinnspiel für alle Gäste. Hiermit wollen wir uns nochmals hochoffiziell bei unseren Sponsoren bedanken! Dankeschön Skellig Games und Melior3DPrint! Ihr habt ein paar Menschen richtig glücklich gemacht.
Der Podcast zum Spielewochenende
Ihr wollt mehr Details? Die könnt ihr gerne haben. Robert und ich haben dem vergangenen Spielewochenende eine Episode des Spielen mit Stil Podcasts gewidmet. Hört ihn euch unbedingt an und vergesst nicht, uns beim Podcastanbieter eures Vertrauens zu abonnieren und zu bewerten. Jeder Klick hilft!
Wie geht es weiter?
Nach dem Spielewochenende ist vor dem Spielewochenende. Wir haben schon mal zwei Termine für 2025 reserviert. Hierzu gibt es dann bald mehr zu lesen und die Möglichkeit, sich anzumelden. Jedoch muss ich noch ein paar organisatorische Dinge klären, bevor es so weit ist.
Aber notiert euch unbedingt schon einmal folgende Daten im Kalender:
Spielstil Winterspiele: 17.01. – 19.01.2025
Spielstil Sommerspiele: 18.07. – 20.07.2025
Lasst euch keine langweiligen Familienfeiern, Hochzeiten oder sonstige Pflichttermine aufdrängen. Sagt einfach, dass ihr schon was vorhabt.
Ich freue mich schon sehr darauf und wünsche uns allen wieder ein familiäres und verspieltes Wochenende.
