Was ist #BG2GETHER?
Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit, als ein Gedanke in uns aufkeimte. Mit „was wäre wenn?“, begann sich eine Idee zu formen. Gut, die meisten Ideen beginnen mit diesen drei magischen Worten, doch diesmal entwickelten sie sich zu einer verbindenden Aktion, die wir als äußerst interessant empfanden. Ein paar weitere Gedankengänge später war der Grundstein des #BG2GETHER gelegt.
Die Idee dahinter ist relativ einfach. Wir werden uns jeden Monat einer anderen Frage stellen und hierzu Content produzieren. Doch nicht nur wir alleine sollen der Herausforderung entgegentreten. Nein, wir möchten Brücken schlagen. Zu anderen Spiele-Blogs, -Podcasts, -Vloggern oder was wir auf unserer Reise sonst noch finden mögen.
Jeder soll auf seine eigene, unverkennbare Art auf die Frage des Monats reagieren und alle anderen Teilnehmer der Aktion verlinken. So wird dann ein großes Netz gewoben, das uns alle verbindet. Und natürlich seid auch ihr gefordert. Stellt euch auch der Frage des Monats und lasst uns wissen, was euch dazu durch den Kopf geht oder was euch bewegt.
Frage des Monats November 2021
Garantiert großartig! – Mit welcher berühmten Persönlichkeit (egal ob lebend oder tot) möchtest du gerne einmal spielen und was käme auf den Tisch?
Christians Beitrag zu #BG2GETHER
Ich habe etwas geschafft, was nicht vielen vergönnt ist. Ich habe bereits einmal mit einem großen Idol spielen können. Das ist viele, viele Jahre her und fand zu einer Zeit statt, als ich noch aktiver Rollenspieler war. Damals war ich vollkommen begeistert von der Arbeit von Dr. Rainer Nagel. Vielleicht sagt den meisten der Name nichts, aber ich fieberte unter anderem den einzelnen Ausgaben der Wunderwelten entgegen, weil ich seinen Schreibstil einfach als großartig empfand!
Nun hatte sich irgendwann die Gelegenheit ergeben, dass ich auf einer Con an einer Rollenspielrunde mit meinem großen Idol teilnehmen konnte. Wir spielten in Call of Cthulhu ein Abenteuer in Ägypten und was soll ich sagen? Man sagt häufig, dass man vorsichtig mit seinen Wünschen sein soll oder dass man seine Idole besser nicht näher kennenlernt. Vergesst das blöde Geschwätz der Leute! Denn es war der absolute Hammer! Solltet ihr also jemals die Gelegenheit bekommen, mit einer Person zu spielen, zu der ihr aufschaut, solltet ihr diese Chance unbedingt nutzen!
Aber kommen wir lieber zurück zum Hier und Jetzt und den Überlegungen für die Frage dieses Monats. Mit wem möchte ich unbedingt dem Brettspiel frönen? Und ab wann gilt jemand als berühmt? Nun Letzteres definiere ich schon mal persönlich für mich. Ich muss jemanden als berühmt empfinden, auch wenn diese Person sonst kaum jemandem bekannt ist. Das ist nur fair, denn wenn ich mal einen Blick über den Tellerrand werfe und versuche, das, was einem im Allgemeinen als Promi verkauft wird, in Einklang mit meinem Empfinden zu bringen, darf ich auch Menschen wählen, die für andere in kein Muster passen, mit dem sich andere wohlfühlen würden.
Also legen wir mal los. Zuerst würde ich gerne eine Runde Nobody is perfect mit Hazel Brugger, Jürgen von der Lippe, Kurt Krömer, Torsten Sträter und Al Lowe spielen. Die ersten vier dürften „normalen“ Menschen noch am ehesten als Comedians bekannt sein. Für mich einige der wenigen, über deren Witze ich dann auch lachen kann. Bei Letzterem fällt der Groschen hoffentlich, wenn ich sage, dass er der geistige Vater von Leisure Suit Larry ist. Ich denke, dass ich in dieser Runde einen Haufen irrsinnigen Spaß voller wahnsinniger Antworten auf Fragen, die keiner beantworten kann haben werde.
Direkt danach geht es daran, diverse Brettspiele, die auf Videospielen basieren, zu analysieren. Und mit wem geht das besser als mit Christian Schmidt, Gunnar Lott und Fabian Käufer vom mir geliebten Stay Forever Podcast? Dabei kommen viele Perlen auf den Tisch. Inklusive dem Vermeer Prototypen, den ich vor Kurzem spielen durfte.
Ich habe lange überlegt und wollte natürlich auch noch eine richtig niveauvolle Antwort geben. Eine, die zeigt, wie belesen ich bin oder welch guter Geschmack in mir haust. Doch weder mag ich mit Bram Stoker Fury of Dracula, mit Arthur Conan Doyle das Sherlock Holmes Criminal Cabinet noch mit Mary Shelley Abomination: The Heir of Frankenstein spielen. Natürlich gibt es viele Personen, deren Lebenslauf hochinteressant ist, doch ich glaube einfach nicht, dass das gleichbedeutend ist mit einer spannenden Partie eines Brettspiels. Aber natürlich würde ich mich auch nicht verweigern, schließlich weiß man nie, was einen erwartet.
Aber einen habe ich noch. Wenn ich mal etwas Action brauche, würde ich geren mit Klaus Kinski Mensch ärgere dich nicht spielen. Ich glaube danach brauch ich keinen Kaffee mehr um wach zu sein. 😉
Roberts Beitrag zu #BG2GETHER
Eine Partie „Cthulhu: Death May Die“ mit H.P. Lovecraft. Ich habe mich schon oft gefragt, wie würde er reagieren? Was würde er denken? Er starb, krank, vereinsamt und völlig verarmt. Würde er sich freuen, dass seine Schöpfung sich über diese lange Zeit gehalten hat und inzwischen einen riesigen Bekanntheitsgrad hat? Er selbst hat im bestehenden Mythos bei Weitem nicht alles selbst erfunden. Vieles kam nach ihm, in diese Welt mit ihren unbeschreiblichen Wesen, die inzwischen noch viel größer und verrückter geworden ist. Wie würde er die Aufforderung verstehen, ein Spiel zu spielen in dem zumindest eine seiner Figuren vorkommt? Aber gerade in diesem Spiel sind die großen Alten verwundbar und nicht mehr die schrecklichen Gestalten im Hintergrund, bei deren Anblick jeder normale Mensch sofort wahnsinnig werden würde. Wäre er überhaupt bereit eine Partie zu spielen oder würde er ganz der Gentleman, der er war, dankend aber leicht angewidert ablehnen?
Doch warum H.P. Lovecraft? Meine Geschichte mit dem Cthulhu Mythos ist schon alt. Die erste Begegnung war reiner Zufall. Ich war in der lokalen Bücherei auf der Suche nach Lesestoff, verirrte mich in die Phantastikecke und stolperte eher zufällig über H.P. Lovecraft. Erst las ich „Der Fall Charles Dexter Ward“ danach „Berge des Wahnsinns“. Die Geschichten fesselten mich, sie hatten etwas Besonderes. Teilweise bezogen sie sich aufeinander, beispielsweise tauchte das Necronomicon immer wieder auf: Irgendwann hielt man es für möglich, dass es tatsächlich existierte. Das Wichtigste aber war, dass der Mensch in dieser Welt keinerlei Chance auf Glück hat. Man hat die Wahl: Wahnsinnig werden und dann sterben oder doch lieber gleich sterben.
Zu dieser Zeit kannte ich nichts anderes zu dieser Welt / dem Mythos als diese Bücher. Mir war nicht klar, dass Lovecrafts Ideen von anderen Autoren aufgegriffen und erweitert wurden, als eine Art „Open Source“ Mythos. Das Rollenspiel von Chaosium existierte bereits, aber dieses Genre war in meinem Umfeld damals völlig unbekannt und danach googeln ging ja auch nicht ?
Fast forward um gut 30 Jahre. Der Mythos hat den Mainstream erreicht und durchdrungen. Wir haben Cthulhu aus den Tiefen des Meeres ans Licht gezerrt, den Schrecken genommen, zum Maskottchen degradiert und schön plüschig gemacht. Ich selbst spiele gerade mit großem Vergnügen „Cthulhu: Death May Die„, bei dem man Cthulhu, der eigentlich eine Art Gott ist, über die Wupper schicken soll und kann. Inzwischen hat sich bei mir das Interesse an der Geschichte hinter den Geschichten geregt, wer war dieser H.P. Lovecraft? Welche Antworten, hätte er auf meine Fragen, würde er sie überhaupt beantworten?
Pingback: Spieleabend mit welcher Persönlichkeit? - Brettspiele - Brett und Pad
Pingback: Schlapplachen mit der Elefantenrunde - Du bist dran!