8 Jahre Spielstil!

Als ich damals die Domain Spielstil.net registriert hatte, dachte ich, dass das Projekt eine einfache Fingerübung werden würde. Ich hatte mein erstes Buch veröffentlicht und wollte einfach nicht einrosten. Die Überlegung nach der Ausrichtung der Seite war nur von kurzer Dauer. Schließlich liebte ich Brettspiele über alles. Warum also nicht das als Thema wählen.

Nun sind 8 Jahre vergangen. Die Gruppe derjenigen, die auf Spielstil.net veröffentlichen, ist gewachsen. Die Zugriffe stark gestiegen und auch sonst hat sich alles ein wenig anders entwickelt als vermutet. Aber das Wichtigste dabei ist, den Spaß haben wir nie aus den Augen verloren. Zumindest die meiste Zeit, denn ein dunkles Kapitel gibt es, das noch heute über unseren Köpfen schwebt.

Ein paar Zahlen

Wir haben über die Jahre insgesamt 1.101 Artikel veröffentlicht. Von diesen fallen 788 auf Rezensionen, 134 auf Newsmeldungen, 84 auf Ratgeber und der Rest auf diverses andere.

Von Top Listen haben wir leider nur 6 Stück am Start. Das muss natürlich umgehend geändert werden. 😉

Werfe ich einen Blick auf die reinen Brettspielrezensionen (690 Stück) ergibt sich folgendes Bild:

Knapp 64 % der Spiele werden hier mit einer guten bis sehr guten Wertung versehen. Circa 9 % sind komplett durchgefallen und etwa 28 % sind weder gut noch schlecht. Ja, findige Mathematiker werden sehen, dass die Prozentzahlen nicht komplett aufgehen, was aber auf eine Rundungsdifferenz zurückzuführen ist.

Ich kann aber gleich entwarnen. Wir neigen nicht dazu, nach Positivem zu suchen. Jedoch trifft jeder Autor hier eine Vorauswahl an Titeln, die er besprechen möchte. Die prozentuale Verteilung bedeutet also nur, dass diese in etwa 6 von 10 Fällen ihnen Geschmack richtig eingeschätzt haben. Nicht mehr, nicht weniger.

Wir lassen uns nicht lenken oder grob beeinflussen. Wir nehmen auch unangenehme Gespräche mit Verlagen und Autoren in Kauf. Zum Glück sind das nur Einzelfälle und die meisten agieren hier sehr professionell.

Der Seelenstriptease

Ich muss zugeben, dass ich im letzten Jahr immer wieder kurz davor war, dem Projekt Spielstil den Stecker zu ziehen. Das lag unter anderem an einem sehr einschneidenden persönlichen Schicksal. Das hat dafür gesorgt, dass ich mich gefühlt in einem tiefen Loch befand, in das kein Lichtschein fallen konnte.

Das befeuerte dann diverse Gedankengänge. Warum macht man überhaupt etwas in seinem Leben? Warum soll man sich den Stress überhaupt antun? Macht das alles irgendeinen Sinn? Wäre dein Leben nicht schöner, wenn das alles endet?

Das Loch habe ich inzwischen zum Glück verlassen. Nicht weil die Situation besser geworden wäre, sondern weil es nichts bringt, den ganzen Tag mit trüben Gedanken zu vergeuden.

Und dennoch bleibt der Gedanke weiter bestehen, ob und wie ich mit Spielstil überhaupt weitermache. Vielleicht muss man auch einfach akzeptieren, dass alles irgendwo seine Zeit hat und diese hier vorbei ist? Ach, ich weiß auch nicht so recht.

Das Wichtigste zum Schluss – Danke!

Natürlich habe ich die Menschen nicht vergessen, die Spielstil zu dem machten, was es heute ist. Danke an all die Fans dort draußen, die uns regelmäßig besuchen. Danke an all jene, mit denen wir über das schönste Hobby der Welt reden dürfen. Danke an alle Menschen, die mit ihren Kommentaren dafür sorgen, dass gesichtslose Klicks ein Bild bekommen.

Ohne euch würde es Spielstil nicht (mehr) geben.