Die Geschichte der Druiden ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Zumindest kann man sagen, dass sie weitaus weniger Ruhm erhalten, als gewisse Kollegen. Magier und Hexen sind weitaus verbreiteter in Spielen, Büchern und Filmen. Doch nun wurde sich mit „Mystic Vale“ ihrer angenommen.
Neben dem nicht alltäglichen Thema wurde sogar ein neuer Mechanismus eingeführt. Das Card-Crafting. Deckbuilder kennen wir ja alle zur Genüge. „Mystic Vale“ geht hier nun noch eine Stufe weiter. Denn wir haben die Möglichkeit uns unsere Karten während des Spiels selbst zu basteln. Somit entwickelt sich jedes Deck in jedem Spiel theoretisch anders. Wie es funktioniert lest ihr weiter unten.
Im Zweifelsfall sollte man immer seiner Nase folgen.
(Gandalf)
Wie oben bereits erwähnt beginnt jeder Spieler mit denselben 20 Karten, diese werden nun Schritt für Schritt erweitert. Durch ein Push-your-Luck Element kann man zusätzlich versuchen seine aktuelle Auslage zu verbessern.
Wie das genau funktioniert seht ihr in der folgenden Galerie:
Jede gute Geschichte hat es verdient ausgeschmückt zu werden.
(Gandalf)
„Mystic Vale“ macht es mir nicht leicht. An vielen Stellen hochgelobt bleibt in mir ein etwas zerrüttetes Bild zurück. Wir haben einen neuen, sehr interessanten Mechanismus des Card-Craftings. Dieser allein macht natürlich schon Neugierig. Was dadurch für Kombinationen möglich sind. Und die Möglichkeiten sind vielfältig. Schließlich hat man in der Theorie einen, für nicht Mathematiker, nicht abschätzbaren Haufen an Zusammenstellungen. Jedoch bringen die wenigsten Karten wirklich interessante Eigenschaften mit sich. Die meisten beziehen sich lediglich darauf, wie viele Rohstoffe man generiert. Seien es nun Mana, Seelensymbole oder Siegpunkte. Der Großteil der Fähigkeiten der Karten, die dann doch vorhanden sind, sind dabei dann sogar recht züchtig. Hier darf mal eine Karte ausgetauscht werden, dort weitere Rohstoffe gesammelt oder rote Symbole ignoriert werden. Es entstehen dadurch keine coolen Kombos, wie sie Deckbuilder seit jeher auszeichnen. Dadurch ist das Spiel zwar recht gut im Fluss, aber der „Flow“ will einen noch nicht so recht mitreißen. Das könnte mit den angekündigten Erweiterungen natürlich komplett anders werden.
Was ich jedoch als enttäuschend empfinde ist, dass „Mystic Vale“ sich selbst in einer kompletten Gruppe wie ein reines Solo-Spiel anfühlt. Es gibt keinerlei Interaktionen unter den Spielern. Keine Beeinflussung der Gegner. Jeder deckt für sich selbst Karten auf und kauft dann ein. In der Anleitung wird sogar empfohlen, dass man in den Zügen der anderen bereits seine Phase 1 abschließt. Dadurch bekommt man noch weniger von seinen Mitspielern mit, was schade ist. Gleichfalls wundert es mich, dass aufgrund dessen kein Solo-Modus hinzugefügt wurde. Hier hätte „Mystic Vale“ noch punkten können.
Was nun jedoch nicht bedeutet, dass das Spiel überhaupt nicht funktioniert. Denn vom Ablauf her ist alles in Ordnung. Das Spiel ist schnell erklärt, der Mechanismus funktioniert und man freut sich, wenn man sein Glück herausgefordert hat und siegreich war. Dennoch wäre mehr möglich gewesen. Was einen dann einfach etwas enttäuscht zurücklässt, gleichzeitig aber eben die Hoffnung befeuert.
Eigentlich wollte ich „Mystic Vale“ lieben. Ein neuer Mechanismus, die schöne Gestaltung und Bilder und die wirklich cool wirkenden Plastikkarten (welche in meiner Version teilweise in englisch sind) stehen leider dem noch fehlenden Spielerlebnis gegenüber. Ich schreibe bewusst noch, weil ich derzeitig nicht abschätzen kann, wie sich das Spiel mit den Erweiterungen entwickeln wird. Aktuell ist auf jeden Fall Luft nach oben, die hoffentlich ausgenutzt wird, damit „Mystic Vale“ das Spiel wird, das es verdient zu sein.
Mystic Vale
Pegasus 2016
Autor: John D. Clair | |
Dauer: ca. 45 Minuten | |
Spieler: 2-4 | |
Schwierigkeit: Einfach |
Anmerkungen
Mystic Vale – Pegasus – 2016
- Erscheint bei Pegasus Spiele
- Für 2-4 Spielende und dauert ca. 45 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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