SPIELSTIL Rezension

Asterix & Obelix: Das große Abenteuer – Pegasus 2016

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Michael Rieneck
erschienen bei Pegasus Spiele

„Alea iacta est!“, das ist einer der wenigen lateinischen Sätze, die ich mit den Asterix Comics gelernt habe und an den ich mich noch erinnere. Gut, ich habe ihn nie wirklich gebraucht, also bis zum heutigen Tag. Als eine billige Phrase also, um eine Überleitung zu einer Spielbesprechung zu dem neuen Asterix & Obelix Spiel von Pegasus zu schaffen. Aber wenn ihr denkt, dass ich es dabei belasse kennt ihr mich schlecht.

Ich nähere mich lieber noch von einer anderen Seite. Nämlich aus dem Kinderspielsektor. Wer Kinder hat kann da genau dasselbe Lied singen. Es gibt einfach viele nervige Kinderspiele. Traurig ist es dann, wenn die Kinder ein Lieblingsspiel haben, die einem selbst einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Aber mit der Zeit findet man glücklicherweise auch Spiele, die beide Parteien mögen. Dafür muss man sich jedoch die Zeit nehmen und immer wieder mal neue Spiele ausprobieren. Da gibt es die Personen wie mich, die das lieben. Und dann diejenigen, für die neue Spiele immer ein Graus sind. Schließlich steht da erst mal die Anleitung im Weg und dann ist man sich immer noch nicht sicher, ob man ein Juwel gefunden hat.

Aber dafür habt ihr ja mich. Ich habe mich durch die etwas verwirrende Anleitung gekämpft (nein, so schlimm ist es nicht, aber der Aufbau hätte etwas klarer sein können) und mich mit meinem Sohn zusammen gesetzt und in mehreren Besetzungen Asterix & Obelix: Das große Abenteuer gespielt. Ob wir das gern gemacht haben verrate ich natürlich wie immer erst zum Schluss…

Bebilderte Beispielszüge findet ihr in dieser Galerie:

 


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Wir bauen das Spiel für unser Beispiel für 2 Personen auf.

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Gelb beginnt, indem er alle 5 Würfel wirft.

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Ein Blick in seine Handkarten verrät, dass die Dorfbewohner von ihm 1 Schild und 2 Stöcke erwarten.

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Also gibt er einen blauen Würfel ab um nach Lugdunum zu gehen, wo ein Stock am Markt verfügbar ist.

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Zuerst muss er jedoch die römische Kohorte vor den Toren besiegen. Diese hat zwar eine Stärke von 3 (III), aber zum Glück hat er Obelix mit dabei, der mit den Römern kurzen Prozess macht.

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Gelb darf sich die Römer-Karte in den Vorrat legen und linst gleich mal hinein, was diese ihm denn bringen wird. 3 Siegpunkte, gar nicht mal so übel.

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Nachdem der Weg frei ist kauft sich gelb für 1 Sesterze einen Stock am Markt.

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Einen seiner Würfel kann er noch einsetzen (die Wildschweine sind für diese Aktion leider unnütz). Also holt er sich für den gelben Würfel eine Sesterze aus dem Vorrat zurück.

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Nun ist Lila an der Reihe. Auch er wirft die 5 Würfel.

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Da er mit dem Wurf nicht ganz zufrieden ist nutzt er Idefix. Das erlaubt ihm eine beliebige Zahl an Würfeln neu zu werfen. Lila entscheidet sich für die zwei gewürfelten Wildschweine.

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Und erhält dafür 1 x Asterix und 1 x Idefix.

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Natürlich könnte er den blauen Idefix verwenden um erneut Würfel neu zu werfen. Aber er verwendet diesen lieber, um nach Lugdunum zu gehen.

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Die Wache hat eine Stärke von 1 (I) und ist mit einem einzelnen „Paff!“ Symbol (alternativ auch Asterix ohne Zaubertrank) zu besiegen.

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Auch Lila möchte gleich wissen, was die Backpfeifen für seine Wache gebracht haben. Einen Siegpunkt. Besser als nichts.

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Macht nichts, dafür geht er zum Markt und kauft sich für 2 Sesterzen den Schild.

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Auch Lila erhält noch eine Sesterze aus dem Vorrat.

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Nachdem beide Spieler am Zug waren erfolgt in einem Zwischenschritt der Kampf gegen die Piraten.

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Gelb als Startspieler beginnt. Man hat jeweils einen Versuch mit dem schwarzen Würfel und gewinnt die Piraten-Karte, wenn man entweder Obelix wirft oder Asterix als Ergebnis und noch einen nicht verwendeten Zaubertrank im eigenen Vorrat hat.

Leider hat Gelb mit einem geworfenen Wildschwein kein Glück.

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Lila wirft Obelix und erhält dadurch die Piraten-Karte.

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Ein kurzer Blick verrät Lila, dass die Piraten einen Stock dabei hatten, den er wie eine gekaufte Ware verwenden kann.

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Es beginnt eine neue Runde, in der Lila der Startspieler ist. Erneut wirft er die fünf Würfel. Er entschließt sich nach Lutetia zu gehe und vermöbelt die Kohorte mit 3 Asterix-Symbolen.

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Ein Blick auf die gewonnene Kohorte zeigt ihm, dass er 4 Siegpunkte geschnappt hat.

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Für insgesamt 2 Sesterzen kauft er sich die goldene Sichel.

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Gelb ist am Zug und sieht nach seinem Wurf nur eine sinnvolle Möglichkeit.

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Er geht ins gallische Dorf und gibt dort die drei gewürfelten Wildschweine erst einmal ab.

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Das macht je Wildschwein 1 Siegpunkt für ihn, die er sofort fahren darf.

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Im Anschluss liefert er seinen gekauften Stock bei Methusalix ab.

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Das macht 3 weitere Siegpunkte.

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Da im Moment keine Stöcke ausliegen wirft er den zweiten Methusalix auf seiner Hand ab.

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Und  zieht im Anschluss wieder auf 3 Handkarten auf.

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In dieser Zwischenrunde schnappt sich gelb die Piraten. Er hat Asterix gewürfelt und dreht seinen Zaubertrank-Marker auf die Rückseite. Schade, dass er eben erst im Dorf war. Denn nur dort kann er den Zaubertrank wieder auffüllen.

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Gelb ist nun in der dritten Runde wieder Startspieler.

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Mit seinem Ergebnis stattet er dem Zenturio einen Besuch in Aquarium ab. Die 3 Asterix Würfel reichen auch dem Zenturio das Fürchten zu lehren.

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Die Karten enthüllt, dass er einen Fisch bei sich trug, der auch wie eine Ware eingesetzt werden kann.

So geht das Spiel nun im Wechsel weiter, bis insgesamt 8 Runden gespielt wurden (im Spiel zu dritt sind es 9 Runden). Zum Schluss werden alle Siegpunkte zusammen gezählt. Zusätzlich zu den durch Verkäufe und verprügelte Römer/Piraten erhaltene gibt es noch 3 Punkte für den Spieler mit den meisten Zenturio-Karten und 3 weitere Punkte für den Spieler mit den meisten Sesterzen.

Fazit

Ich habe es ja bereits eingangs erwähnt haben Kinderspiele teilweise ein schweres Los. Sie müssen nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen gefallen. Wobei Erwachsene hier gerne mal ein Auge zudrücken, sofern es den Kindern Spaß macht. Das Ganze funktioniert natürlich auch nur zu einem gewissen Punkt. Manche Spiele sind einfach zu schmerzhaft, um sie sich anzutun. Deswegen möchte ich hier gleich einmal darauf hinweisen, dass ich die folgenden Aussagen natürlich im Hinblick darauf treffe. Hardcore ASL- und Optimierungsspieler werden mich natürlich steinigen, wenn ich sage: „Ja, Asterix & Obelix macht Spaß.“

Also nicht nur mir, sondern auch meinem Sohn und unseren ganzen Testern. Klar ist es kein Meisterwerk der abgestimmten Prozesse und Spielzüge, die ins kleinste Detail durchgeplant werden müssen. Aber das will und soll es auch nicht sein. Es soll einfach Spaß machen und diesen Auftrag hat es erfüllt.

Einen kleinen Makel hat das Spiel dennoch. Die Anleitung wirkt beim ersten Mal etwas verwirrend. Nein, sie ist nicht umfangreich oder schwer zu verstehen, aber es gab ein paar Stolpersteine, die erst später richtig erklärt wurden.

Es sieht schön aus, spielt sich angenehm flott und man hat dennoch nicht das Gefühl vom Spiel geführt zu werden. Selten würfelt man derart schlecht, dass man gar nichts mit seinem Zug anfangen kann. Klar ist es von Glück geprägt. Sei es durch die Würfel oder die gezogenen Karten. Aber was solls? Wenn dadurch Kinder die Möglichkeit haben gegen Erwachsene anzukommen ist mir dieses Mittel mehr als recht. Warum auch nicht? Spiele, die Kinder ums Verrecken nicht gewinnen können werden sie nicht mehr mitspielen.

Aber so holen wir Asterix & Obelix immer wieder gern hervor. Ein Spiel zu einer Comic Marke, mit der gefühlt jeder aufgewachsen ist oder noch aufwächst. Ein Spiel, das gut und schnell zu spielen ist, aber dennoch keine beliebige Würfelei um den Sieg ist.

 

Asterix & Obelix: Das große Abenteuer

Pegasus 2016


Autor: Michael Rieneck
Dauer: ca. 10 -15 Minuten je Spieler
Spieler: 2-4
Schwierigkeit: Einfach

Asterix & Obelix: Das große Abenteuer – Pegasus 2016 von Michael Rieneck

  • Erscheint bei Pegasus Spiele
  • Für 2 – 4 Spielende und dauert 10 -15 Minuten je Spieler
  • Am besten geeignet für Einsteiger

Spielstil – Wertung

Christian:

7/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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