SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 4 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Haymen Lee, Marie Wong, Pauline Kong
erschienen bei Hot Banana Games, Kobold Spieleverlag
Dim Sum sind einfach nur lecker! Wir sind so große Fans, dass wir uns vor Jahren bereits einen Schwung Dampfkörbchen angeschafft haben und damit begonnen diese zuhause selbst zu machen. Das sieht auch nach all der Zeit teilweise immer noch etwas unbeholfen aus, aber das tut dem Geschmack keinen Abbruch.
Jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, bekomme ich sofort wieder Appetit und überlege, wann ich die Leckereien das nächste Mal zubereite. Aber leider muss zuerst noch dieser Artikel geschrieben werden. Über ein Spiel, das diverse Erinnerungen in meiner Zeit in China aufgreift.
Denn auch dort war ich Dim Sum essen und kann mich noch an die Dampfkörbe auf der Lazy Suzy erinnern. Doch dort ging es dann doch etwas gesitteter zu als in dem gleichnamigen Brettspiel.
@spielstil Dim Sum ein Familienspiel erschienen im Kobold Verlag. #brettspiel #brettspiele #spiel #spiele #spielen #Boardgametok
(Georg-Wilhelm Exler)
Wir sind in Dim Sum Gäste eines Restaurants, in dem die namensgebenden Leckereien serviert werden. Dabei stellen wir alle eine eigene Art Gast dar, die teilweise mit unterschiedlichen Fähigkeiten, teilweise einfach mit unterschiedlichen Punktewerten ausgestattet sind.
Am Zug dürfen wir zwei unterschiedliche Aktionen durchführen. Dabei sammeln wir Bestellungen (also Abbildungen der einzelnen Speisen), die wir gegen einen der Dampfkörbe eintauschen können. Zumindest dann, wenn wir die richtigen Bestellungen abgeben und der Dampfkorb sich in unserem Bereich befindet.
Denn das ist wichtig. Da sich die Körbe auf einer Lazy Suzy befinden, drehen wir fröhlich die Speisen. Und zwar immer dann, wenn wir entweder eine Glückskarte ziehen oder ausspielen. Glückskarten sind im Kern Sonderaktionen, mit denen wir das Spiel zu unseren Gunsten manipulieren können.
Damit wir noch etwas mehr Chaos haben, kommen noch Ereigniskarten ins Spiel, die dieses beeinflussen. Sind eine von der Spielerzahl abhängige Anzahl Dampfkörbe genommen worden, kommt es zur Endabrechnung, in der es nur noch Minuspunkte für übrige Bestellungen und Pluspunkte für übrige Glückskarten gibt. Danach endet das Spiel.
(Klaus Seibold)
Dim Sum schafft es durch seine Tischpräsenz direkt zu punkten. Da sind auf der einen Seite die zuckersüßen Illustrationen und auf der anderen Seite die Dampfkörbe, die sich in der Mitte stapeln. Ich persönlich springe da voll drauf an, wobei ich auch Mitspieler hatte, die mich fragten, ob ich das wirklich ernst meine. Aber das sind Miesepeter. Wir sind schließlich hier, um eine gute Zeit zu haben.
Das Spiel selbst plätschert dabei gemütlich vor sich hin. Jeder kann seinen Teil dazu beitragen und man wird in den seltensten Fällen mit den Punkten davongaloppieren. Alle haben nach einer Partie ein wohliges Gefühl damit, dass man einfach eine nette Zeit miteinander verbracht hat.
Dabei stellt sich in Dim Sum das Drehen der Lazy Suzy als willkürlicher dar, als man zuerst denkt. Denn eigentlich dreht sich das Ding in ziemlich jedem Zug, sodass man selten diesen Mechanismus gezielt als Plan einsetzen kann. Dafür ist man eben angehalten herauszufinden, wie man den gewünschten Korb zur richtigen Zeit in seinen Bereich bekommt.
Dim Sum ist ein sehr einfaches Spiel. Ich muss nicht allzu gewitzt spielen, sondern mich eben damit auseinandersetzen, wie mein Charakter (offensichtlich) funktioniert und diesem folgen. Das war es dann auch schon. Nichts, was man nicht bereits aus anderen Spielen kennt.
Einzig hemmend ist die Formulierung der Aktion nimm dir eine Bestellung. Im Denken neigen wir alle dazu mit der Bestellung einen der Dampfkörbe in Verbindung zu bringen. Gemeint sind aber die kleinen Plättchen, die man in anderen Spielen einfach Rohstoffe nennen würde, mit denen man dann seine Siegpunkte bezahlt. Wobei man ehrlicherweise dazu sagen muss, dass dieser Stolperstein auch ziemlich schnell verschwindet.
Was bleibt ist ein wunderhübsches Spiel, das man mit seiner Familie spielen kann. Es ist dabei weder besonders bösartig noch muss ich mich arg verkopfen, um Punkte zu generieren. Danach hatten alle eine gute Zeit, wurden aber nicht besonders gefordert. Dennoch hat man seinen Spaß und das ist doch das Wichtigste.
Dim Sum von Haymen Lee, Marie Wong, Pauline Kong
Ein einfaches, aber nettes Spiel rund um Dampfkörbe. Nicht allzu tiefgründig oder gewitzt, dafür voll guter Laune.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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Denny Crane
Aus den genau von dir genannten Negativ-Punkten habe ich mich gg das Spiel entschieden…Ja, es sieht super optisch aus, aber das was einer dieser KS wo bei mir auch mein Blender-Radar sich endlich mal eingeschaltet hat. Sicherlich nett und die ersten 1-2 Spiele machen auch sicherlich Spaß, aber danach? Da habe ich mittlerweile zuviele Spiele dieser Art
Christian Renkel
Lass uns doch eine Vereinbarung treffen. Sollten wir uns treffen, essen wir Dim Sum und spielen Brass. 😁
M. Hoch
Die lebendige Beschreibung der verschiedenen Dim-Sum-Gerichte und eure persönlichen Erfahrungen beim Kosten machen den Artikel zu einem Fest für die Sinne. Es fühlt sich fast so an, als ob ich mich mit euch an einen gedeckten Tisch gesetzt habe, um gemeinsam diese kleinen kulinarischen Meisterwerke zu genießen.
Martin Hoch