Der Winter naht. Mit ihm werden die Nächte länger. Also nicht die verfügbare Zeit zum Spielen steigt, sondern auch die Notwendigkeit sich mit genügend Vitaminen zu versorgen. Und um beides zu verbinden gönnen wir unserem Körper eine große Portion „Fabelsaft“.
Mit dem Fabel-Konzept hat Friedemann Friese seinen Teil zum Legacy Konzept beigetragen. Das bedeutet in diesem Fall, dass in jedem Spiel eine neue Auslage an Karten zur Verfügung steht. Die Entscheidung, welche Karten das sein werden entscheidet dabei die vorhergehende Partie.
Schieb doch mal eine Ananas rüber!
In „Fabelsaft“ versuchen die Spieler mit den ausliegenden Karten zu interagieren. Dadurch sammeln sie Früchte oder klauen sie ihren Mitspielern. Das alles dient dem Sinn und Zweck Karten aus der Auslage kaufen zu können. Im Anschluss wird ein neuer Ort ausgelegt und die Möglichkeiten ändern sich. Hat ein Spieler genügend Fabelsäfte gekauft hat er gewonnen.
Einen genaueren, bebilderten Spielablauf findet ihr hier.
Du willst Trauben? Ein blaues Auge kannst du haben!
Ich habe nun einige Partien mit meiner Familie hinter mir. Die anfängliche Euphorie ist dabei nun etwas abgeflaut. Das klingt jetzt wahrscheinlich negativer, als ich es meine. Denn „Fabelsaft“ macht weiterhin Spaß. Aber man muss sich eben damit abfinden, dass man das komplette Spiel „nur“ Früchte sammelt und diese gegen Säfte eintauscht. Okay… brechen wir das Spielprinzip mal bei vielen Euro-Spielen runter und ersetzen wir die dort zu sammelnden Rohstoffe durch Früchte sind wir im Grunde genommen genau beim selben. Sammle Rohstoff X, gib eine Kombination daraus ab und erhalte Siegpunkte (in diesem Fall Saft).
Das Ganze natürlich noch etwas vereinfacht. Denn jeder Saft ist genau gleich viel Wert. Es gibt also theoretisch keine wertvolleren Früchte. Dadurch mag es für gewisse Vielspieler zwar als total uninteressant gelten, aber für mich spielt es sich dennoch stimmig. Ich weiß, man könnte mir jetzt vorwerfen eine Zielgruppe zu erfinden, aber ich hab eine. Meine Familie. Es gibt leider nicht so viele Spiele, die alle unter einen Hut bringen. Den Vielspieler, seine Frau die Fortgeschrittene und den 7 jährigen Sohnemann als Spielernachwuchs. Doch „Fabelsaft“ schafft den Spagat.
Und so freue ich mich über jeden neuen Anlauf und das Entdecken weiterer Orte und ihrer Eigenheiten. Dabei sind natürlich nicht alle gleich gut. Bei insgesamt 60 verschiedenen Orten verzeiht man jedoch auch mal kleinere Aussetzer. Weniger schön sind diverse Regelunklarheiten. Wenn zum Beispiel vom reichsten und ärmsten Spieler gesprochen wird wurde nicht genau definiert, was passiert, wenn zwei oder mehr sich den Rang teilen. Oder wenn alle Früchte einer Art betroffen sind zählen dann die Fruchtmixkarten (welche ja 2 Fruchtsorten gleichzeitig darstellen) dazu? Das ist vielleicht einfach auch dem Umstand zu schulden, dass als Zielgruppe nicht die Hardcore Freaks gewählt sind, die jedes noch so kleine Detail im Regelkonstrukt haben möchten. Oder es wurde einfach schlichtweg übersehen. Ich weiß es nicht.
Dennoch freue ich mich jetzt schon auf viele weitere Partien „Fabelsaft“ und den dazu geschmacklich passenden Gummibärchen. Friedemann Friese hat damit zwar nicht das Rad neu erfunden und ein hochkomplexes Spiel erschaffen. Aber eines, das man auch nach der zehnten Partie noch gern aus dem Regal holt.
Fabelsaft
2F spiele 2016
Autor: Friedemann Friese | |
Dauer: ca. 15 – 20 Minuten |
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Spieler: 2-5 | |
Schwierigkeit: Einfach |
Anmerkungen
Fabelsaft – 2F-Spiele – 2016
- Erscheint bei 2F Spiele
- Für 2-5 Spielende und dauert ca. 15 – 20 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar selbst gekauft.
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