Mit #BG2GETHER wollen wir uns, genau wie jeden anderen Monat, gemeinsam mit Kolleg*innen einer weiteren Frage stellen. Diesmal werden wir wieder einmal zurückblicken. Uns selbst analysieren und auch das eine oder andere Geständnis abliefern. Die #BG2GETHER Frage des Monats stammt diesmal von Fjelras. Er wollte von allen wissen:
Frage des Monats August 2023
Wie intensiv nutzt du social Media? Welche Plattformen verfolgst du? Inwieweit beeinflusst es deine Arbeit als Brettspiel Content Creator? Was müsste die perfekte Plattform mitbringen, um deine Interessen zu unterstützen?
Oh weh… die sozialen Medien und ich stehen seit jeher auf Kriegsfuß. Das beantwortet dann auch schon die wichtigste Frage. Wie intensiv nutze ich die sozialen Medien? Im Kern eigentlich überhaupt nicht. Also außer um Werbung für Spielstil zu platzieren. Dass das eigentlich ein Fehler ist, ist mir auch bewusst, aber ich bin schlichtweg überfordert mit der Menge an Informationen, die dort auf mich einprasseln. Nennt mich alt, aber das ist leider so. Wenn ich mich dann doch in den Dschungel hinauswage, stelle ich fest, dass ich die meiste Zeit am Scrollen bin und selten bei etwas hängen bleibe. Spätestens eine halbe Stunde später könnte ich dir nicht einmal mehr erzählen, was ich überhaupt gesehen habe.
Dabei streite ich die Wichtigkeit der sozialen Medien nicht einmal ab. Diese sind viel zu weit verbreitet, um sie zu ignorieren. Gleichzeitig befürchte ich jedoch, dass viele Menschen hier nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können. Eine Aussage, bei der ich früher immer die Augen verdrehte, wenn sie von alten Menschen in der Killerspieldebatte über PC- und Videospiele getroffen wurde. Heißt das, dass ich jetzt auch alt geworden bin? Ja… Nein… also Jein… Natürlich bin ich inzwischen in dem Alter, das wir als Kinder früher schon als alt angesehen hatten.
Deswegen ist die Stärkung von Medienkompetenzen meines Erachtens wichtiger als jemals zuvor. Eben zu erkennen, wann man versucht, mich zu manipulieren. Zu Wissen, dass dieser Ausschnitt aus einem fremden Leben eben nur einen Teil der Wahrheit darstellt – und manchmal nicht einmal dieses. Zu erkennen, wie Influencer die Meinungsbildung beeinflussen können. Das meine ich nicht einmal negativ, da ich im Brettspielbereich noch in einer rosa Blase stecke und nicht glaube, dass das mit irgendwelchen Hintergedanken erfolgt.
Aber ich bemerke gerade, wie sehr ich mich in meinen Gedanken verlaufe. Natürlich ist nicht alles schlecht. Auch wenn es sich gerade so anhörte. Es gibt auch viele positive Seiten von sozialen Medien. Menschen, die einem bei Schicksalsschlägen Mut machen. Menschen, die mit Rat zur Seite stehen. Und natürlich Menschen, die das persönliche Hobby teilen.
So gibt es natürlich auch viel Brettspiel-Content den ich konsumieren könnte. Aber dennoch sind auch hier die sozialen Medien nicht meine erste Anlaufstelle. Verwechselt hier jetzt bitte nicht, was ich persönlich über mich erzähle mit einer allgemeingültigen Aussage. Auch wenn ich es nicht immer nachvollziehen kann, freue ich mich über alle Menschen, die ihren Spaß mit sozialen Medien haben.
Aber das ist in etwa wie mit mir und Fußball, künstliche Nägel oder altgriechisch. Ich muss etwas nicht verstehen, um anderen Menschen eine Wohlfühlzone zu gönnen. Außerdem freue ich mich natürlich auch, wenn ihr auch über unsere Beiträge auf Instagram, TikTok, Facebook und Twitter erfreut. Das mag jetzt seltsam klingen, aber die sind immer mit Liebe gemacht. Heißt, sie zeigen immer ein Stück Realität, zeigen sich auch mal kritisch oder sind einfach nur Dinge, über die ich selbst lachen kann. Und ja. Ich habe damit einen Teil der sozialen Medien beschrieben.
Da rede ich mich jetzt irgendwie um Kopf und Kragen, aber man muss nicht alles nachvollziehen können, was hinter persönlichen Vorlieben steckt. Manchmal ist es vielleicht auch einfach fehlendes Wissen. Und wer weiß, vielleicht fällt auch irgendwann mal bei mir der Groschen und ich kann erkennen, welch faszinierende Welt hinter den sozialen Medien stecken. Wir werden es sehen.
Haben die sozialen Medien meine Arbeit als Content Creator beeinflusst. Aber sicher! Nicht weil ich sie groß konsumiere. Aber ich möchte dennoch mein Bestes geben, um auch dort Content zu generieren, der nicht nur auf die jeweilige Plattform passt, sondern auch so gestaltet ist, dass ich ihn mögen würde. Das gelingt natürlich mal mehr, mal weniger gut. Aber das ist ganz normal. Eines sehe ich jedoch nicht. Es hat meine Arbeit als Autor beeinflusst. Denn auch hier schreibe ich Texte, die mir gefallen würden. Natürlich wäre ich sicherlich erfolgreicher, wenn ich diese an irgendwelche Trends ausrichten oder extrem harten Clickbait verarbeiten würde. Aber das wäre nicht ich und das ist für mich immer noch der Kern, der meinen Content ausmachen soll.
Michi
Schön geschrieben.
Gerade die letzten Sätze beschreiben genau das was für mich einen guten Content Creator ausmacht. Ich will niemanden der nur den Trends hinterher läuft, über absolut jedes Spiel eine Meinung bringt die genauso gut von Ner KI stammen könnte etc.
Ich möchte schöne Artikel lesen, in denen man merkt das es wirklich die Meinung des Autors ist. Bilder sehen mit einem Lächeln weil man es in der Hektischen Zeit wieder an den Tisch geschafft hat und dich dann über ein gutes Spiel freut.
Nicht das aufgesetzte lächeln weil man sich wieder soooo sehr über das nächste kostenlose Rezi Exemplar freut das man bekommen hat weil man tolle positive Meinungen schreiben kann.
Gründe warum weniger Content für mich oft mehr ist.