SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 4 Minuten
Ein Spiel entwickelt von Alan R. Moon
erschienen bei Asmodee, Days of Wonder
Die Niederlande sind nicht nur für den Export von Show-Größen, für das deutsche Fernsehen, zuständig, sondern bieten auch ihre persönliche Erweiterung für Zug um Zug mit eigenen Herausforderungen. Wir haben uns ins Land des weniger gesitteten Schaufensterbummels begeben und dort familienfreundlichere Stunden verbracht. Ob wir die Reise erneut wagen oder unsere Züge doch lieber woanders platzieren, erzählen wir euch hier
(Johann Wolfgang von Goethe)
Die größte Änderung von Zug um Zug – Niederlande sind die Kosten, die man für die einzelnen Strecken zu begleichen hat. Denn neben farblich passenden Zügen müssen wir nun auch immer den neben den Gleisen aufgedruckten Wert begleichen. Sind wir dabei der Erste, der die Strecke bebaut, geht das Geld an die Bank. Hat ein anderer Spieler jedoch bereits dort seine Züge stehen, müssen wir ihn auszahlen. Somit lohnt es sich nun auch, schnell kleinere Strecken zu bauen, um bei unseren Gegnern die Hand aufhalten zu können. Denn am Ende werden statt der längsten Strecke Bonuspunkte für die meisten übrigen Münzen ausgelobt.
Moment, wird der Zug um Zug Profi jetzt sagen. Doppelstrecken sind doch nur ab vier Spielern befahrbar. Stimmt, im Grundspiel schon. Diese Regel wurde für diese Erweiterung aufgehoben. Zusätzlich wurde noch an den zu ziehenden Tickets geschraubt. Von diesen erhalten wir nun mehr, aus denen wir wählen können. Das waren dann aber auch schon alle großen Änderungen. Der Rest ist wie gewohnt.
(Johann Wolfgang von Goethe)
Die Zug um Zug – Niederlande Erweiterung hat uns alles in allem sehr gut gefallen. Sie spielt sich schnell und das Geld bringt einen dazu bestimmte Abschnitte schneller zu bauen, um so beim Münzbonus am Ende des Spiels nicht komplett abgehängt zu werden. Das ersetzt dann den Druck der Doppelstrecken aus dem Grundspiel, schneidet nur eben keine Strecken ab. Die Aufträge sind allesamt viel höher belohnt, als wir es von Amerika gewohnt sind, sodass sich die Punktespirale ziemlich flott nach oben dreht. Das betrifft dann auch die Menge an erfüllten Strecken. Gefühlt schaffe ich in einer normalen Partie doppelt so viele Aufträge, wie im Grundspiel. Das fühlt sich natürlich belohnend an, ist dabei jedoch nicht ganz so herausfordernd.
Eine absolute Fehlentscheidung war jedoch die verwendete Schriftart für die Ortsnamen. Wer auf die Idee kam, der sollte gezwungen werden den Herrn der Ringe in Wingdings lesen zu müssen. Uns sind die Städte in den Niederlanden schon nicht ganz so geläufig. Dass man die Namen aber dann auch nicht besonders gut lesen kann (vor allem, wenn man auf der falschen Seite des Plans sitzt), hilft einem hier dann aber kein Stück weiter. Ich hasse Wimmelbildspiele. Wenn ich nun nach schwungvollen Buchstaben suchen darf, dann bessert das meine Laune nicht. Ja, die Auftragskarten zeigen in etwa die Lage der Orte an, das hilft aber auch nur teilweise.
Als Zweites ist noch das Inlay zu nennen. Dieses hat zwei Aussparungen in Kartengröße. Leider sind die Geldchips zu unförmig und verhindern dadurch das saubere Schließen der Schachtel.
Aber genug gemosert. Wie gesagt, spielerisch hat Zug um Zug – Niederlande genügend Eigenheiten, die sich gut anfühlen. Es bietet eine lockeres Spiel in der Familie, in dem man sich auch mal aufregen darf. Jedoch bin ich kurz davor die Ortsnamen in einer normalen Schriftart zu überkleben.
Zug um Zug – Niederlande (Map Collection 4) von Alan R. Moon
Zug um Zug Niederlande bietet eine tolle Herausforderung für Fans des Klassikers. Leider ist die Schriftart der Ortsnamen vor allem auf dem Kopf stehend nahezu unlesbar.
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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