SPIELSTIL Rezension

The Terrifying Girl Disorder – Japanime Games – 2018

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Kuro
erschienen bei Japanime Games

Ich liebe Japanime Games allein für die Hintergrundgeschichten ihrer Spiele. Gut, bei „The Terrifying Girl Disorder“ basiert diese auf diversen Büchern, aber das macht sie nicht uninteressanter. Mädchen beginnen übersinnliche Kräfte zu entwickeln. Da sie diese nicht immer kontrollieren können entsteht eine Ablehnung in der Gesellschaft gegen sie. Nun liegt ein Alarm vor. Mehrere Schülerinnen sollen erblüht sein. Und wir sind eine davon. Leider wissen wir selbst zu Beginn nicht wer.


Kräfte lassen sich nicht mitteilen, sondern nur wecken.

(Ludwig Büchner)

Über fünf Runden sammeln wir Karten in unserer Auslage. Dabei dürfen wir dieselbe nicht erneut ausspielen und müssen geschickt über die Platzierung eines Splitters steuern, welche Karten in unsere Hand wandern. Durch Sonderfähigkeiten versuchen wir das Spiel zu unseren Gunsten zu manipulieren. Ist es vorbei wird geprüft, von welcher Karte wir die meisten haben. Dies ist unsere Identität, welche bestimmt welche Siegpunktbedingungen für uns gelten. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

In dieser Galerie zeigen wir euch ein Beispiel zum Spielablauf:

Im Spiel zu dritt suchen wir unsere "Terrifiying Girl Disorder" Persönlichkeit.
Wir sind Startspieler und dies ist unsere Kartenhand.
Zuerst markieren wir mit unserem Splitter eine Karte im Kreis.
Danach vertauschen wir dort zwei Karten.
Zuletzt legen wir zwei Karten des Ranges vier aus. Wir dürfen beliebig viele Karten desselben Ranges spielen, wenn wir sie denn haben.
Wie in der Aktion der ausgespielten Karte beschrieben, nehmen wir eine Karte aus unserer Auslage und geben diese einem Mitspieler.
Der nächste Spieler platziert seinen Splitter.
Im Anschluss vertauscht auch er zwei Karten.
Danach spielt er eine Karte des Rangs zwei aus. Diese erlaubt ihm zwei Karten bei einem Mitspieler zu ziehen. Danach muss er ihm zwei Karten zurückgeben.
Der letzte Spieler legt seinen Splitter ab.
Auch er vertauscht zwei Karten.
Aus seiner Hand spielt er eine Karte vom Rang zwei und darf somit auch Karten von einem Mitspieler klauen.
Da nun jeder am Zug war, legen wir als Startspieler fest, in welche Richtung die Karten genommen werden.
Jeder Spieler erhält die Karte unter seinem Splitter und die im Uhrzeigersinn folgenden, bis zum nächsten Splitter.
Diese Karten nehmen wir auf die Hand.
Nun wird geprüft, wer die meisten Karten ausgespielt hat. Bei jedem Spieler liegt eine Karte, da wir die Karte mit dem höchsten Rang haben, sind wir wieder Startspieler. Der Kreis wird neu gebildet und die Runde startet von vorn.
So geht das Spiel über fünf Runden, wobei wir keine Karte eines Ranges ausspielen dürfen, der schon in unserer Auslage liegt. Es sei denn eine Sonderfähigkeit erlaubt es uns.
Danach wird geprüft, welches unsere Identität ist. Das ist das Mädchen, von dem wir die meisten Karten in der Auslage haben. Bei uns ist es Chigaya.
Laut Übersicht erhalten wir nun 13 Siegpunkte für die in unserer Auslage gesammelten Karte. Zusätzlich erhalten wir einen weiteren Punkt pro Chigaya Karte, die in gegnerischen Auslagen liegt.
Wer nun die meisten Punkte hat, hat gewonnen.

Wenn’s auch an Kräften gebricht, so ist doch der Wille zu loben.

(Ovid)

„The Terrifying Girl Disorder“ ist ein relativ schnelles Spiel, das einen dazu zwingt Ordnung ins Chaos zu bringen, nur um dann wieder festzustellen, dass man eigentlich keinerlei Kontrolle hat. Das mag die Ausgangslage des Hintergrundes gut auffassen, spielerisch ist es aber nur bedingt befriedigend. Denn, egal, welche Entscheidung ich im Spiel treffe, meine Mitspieler können diese in Sekunden kippen und Pläne dadurch vereiteln.

Natürlich kommt nun das beliebte Argument, dass ich es einfach nicht oft genug gespielt habe, um die Feinheiten zu erkennen. Aber doch, ich habe es gespielt. Partie um Partie absolviert, aber ich habe bis heute keinen Plan, wie ich die Ereignisse nachhaltig beeinflussen könnte. Aber das ist dasselbe, wie mit Munchkin. Das Chaos wird zum zentralen Element und man selbst eher zum Spielball.

Ist das per se schlecht? Nein, denn eine gewisse Faszination geht dann doch vom Spiel aus. Es ist flott gespielt und hält diverse Überraschungen für einen parat. Doch ein Sieg fühlt sich dadurch dann eben auch beliebig an. Genauso wie eine Niederlage. Dennoch habe ich mich in den Partien selbst unterhalten gefühlt. Nicht genug, um andere Kartenspiele zu verdrängen, aber als ganz nette Abwechslung für Zwischendurch.

The Terrifying Girl Disorder

Japanime Games


Autor: Kuro
Dauer: ab 30 Minuten
Spieler: 3 – 4
Schwierigkeit: Einsteiger – Fortgeschrittene

Anmerkungen

The Terrifying Girl Disorder – Japanime Games – 2018 von Kuro

Spielstil – Wertung

Christian:

5/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen vergünstigt vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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