Ich liebe Japanime Games allein für die Hintergrundgeschichten ihrer Spiele. Gut, bei „The Terrifying Girl Disorder“ basiert diese auf diversen Büchern, aber das macht sie nicht uninteressanter. Mädchen beginnen übersinnliche Kräfte zu entwickeln. Da sie diese nicht immer kontrollieren können entsteht eine Ablehnung in der Gesellschaft gegen sie. Nun liegt ein Alarm vor. Mehrere Schülerinnen sollen erblüht sein. Und wir sind eine davon. Leider wissen wir selbst zu Beginn nicht wer.
Kräfte lassen sich nicht mitteilen, sondern nur wecken.
(Ludwig Büchner)
Über fünf Runden sammeln wir Karten in unserer Auslage. Dabei dürfen wir dieselbe nicht erneut ausspielen und müssen geschickt über die Platzierung eines Splitters steuern, welche Karten in unsere Hand wandern. Durch Sonderfähigkeiten versuchen wir das Spiel zu unseren Gunsten zu manipulieren. Ist es vorbei wird geprüft, von welcher Karte wir die meisten haben. Dies ist unsere Identität, welche bestimmt welche Siegpunktbedingungen für uns gelten. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
In dieser Galerie zeigen wir euch ein Beispiel zum Spielablauf:
Wenn’s auch an Kräften gebricht, so ist doch der Wille zu loben.
(Ovid)
„The Terrifying Girl Disorder“ ist ein relativ schnelles Spiel, das einen dazu zwingt Ordnung ins Chaos zu bringen, nur um dann wieder festzustellen, dass man eigentlich keinerlei Kontrolle hat. Das mag die Ausgangslage des Hintergrundes gut auffassen, spielerisch ist es aber nur bedingt befriedigend. Denn, egal, welche Entscheidung ich im Spiel treffe, meine Mitspieler können diese in Sekunden kippen und Pläne dadurch vereiteln.
Natürlich kommt nun das beliebte Argument, dass ich es einfach nicht oft genug gespielt habe, um die Feinheiten zu erkennen. Aber doch, ich habe es gespielt. Partie um Partie absolviert, aber ich habe bis heute keinen Plan, wie ich die Ereignisse nachhaltig beeinflussen könnte. Aber das ist dasselbe, wie mit Munchkin. Das Chaos wird zum zentralen Element und man selbst eher zum Spielball.
Ist das per se schlecht? Nein, denn eine gewisse Faszination geht dann doch vom Spiel aus. Es ist flott gespielt und hält diverse Überraschungen für einen parat. Doch ein Sieg fühlt sich dadurch dann eben auch beliebig an. Genauso wie eine Niederlage. Dennoch habe ich mich in den Partien selbst unterhalten gefühlt. Nicht genug, um andere Kartenspiele zu verdrängen, aber als ganz nette Abwechslung für Zwischendurch.
The Terrifying Girl Disorder
Japanime Games
Autor: Kuro | |
Dauer: ab 30 Minuten | |
Spieler: 3 – 4 | |
Schwierigkeit: Einsteiger – Fortgeschrittene |
Anmerkungen
The Terrifying Girl Disorder – Japanime Games – 2018
- Erscheint bei Japanime Games
- Für 3 – 4 Spielende und dauert ab 30 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen vergünstigt vom Verlag bekommen.
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