Nachdem wir den Winter nun bald hinter uns gelassen haben, dürfte in absehbarer Zeit der Frühling wieder Einzug erhalten. Wir hatten jedoch keine Lust darauf zu warten und haben uns mit „Sunflower Valley“ auf wärmere Temperaturen eingestimmt. Also, schnappt euch eure Lieblingswürfel und begleitet uns auf unserer Fahrt durch das blühende Tal.
Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters.
(Kahlil Gibran)
Jeder Spieler erhält ein Tableau, in das ein Häuschen eingetragen wird. Der Startspieler wirft die sechs Würfel und schon beginnt die Partie. Ist man am Zug wählt man einen Würfel und legt ihn auf ein freies Farbfeld. Das Würfelsymbol muss nun auf dem eigenen Tableau in die passende Farbe eingetragen werden. Soweit so gut und überhaupt nicht schwer. Doch, wer Punkten möchte, sollte wissen, dass er Schafe an Häuser liefern muss, wie man Bahnstrecken anzulegen hat und warum Sonnenblumen nur an Gebirgen stehen sollten.
Ist das Tableau voll wird abgerechnet. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
In dieser Galerie zeigen wir euch ein Beispiel zum Spielablauf:
Im Frühling kehrt die Wärme in die Knochen zurück.
(Vergil)
„Sunflower Valley“ wirkt auf den ersten Blick gering kompliziert für ein Roll’n’Write Spiel. Zumindest so lange, bis man Gruppen und Transportwege verinnerlicht hat. Dann geht das Spiel richtig flott von der Hand und weiß auch den ein oder anderen Moment aufzuweisen, in dem man am liebsten in die Tischplatte beißen möchte. Und ja, der wird kommen. Aber nicht, weil das Spiel schlecht wäre, sondern weil man eine Kröte schlucken muss und nun zu entscheiden hat, welche die am wenigsten bittere ist.
Dabei ähneln sich die Partien natürlich. Die Ziele, die es zu erreichen gilt, sind immer gleich und so versucht man einen bewährten Aufbau nachzustellen. Einzig die Würfel und die Mitspieler können einem hier in die Suppe spucken und zwingen umzudenken. Dabei ist es möglich gezielt gegen Gegner zu spielen, was jedoch meistens eher zufällig passiert, da man zu sehr damit beschäftigt ist seine eigenen Ziele zu erfüllen. Dennoch kann man einen gewissen Grad der Befriedigungen nicht unterdrücken, wenn die Mitspieler wieder jammern, weil man das für sie falsche Feld verbaut.
Das Spiel selbst ist vom Ablauf eher locker flockig und ohne Ecken und Kanten. Es ist in kurzer Zeit abgeschlossen, so dass es zu Beginn so wirkt, als ob die Abrechnung in etwa so viel Zeit in Anspruch nimmt, wie die Partie selbst. Die abwischbaren Tableaus sind an sich eine gute Idee, jedoch wird man immer wieder versehentlich mit der Handkante Zeichen verwischen, wenn man nicht aufpasst. Auch zeigen sich bereits erste Spuren auf den Grafiken. Hier und da scheint eine Sonnenblume aus vorhergehenden Partien durch. Nur leicht, aber sichtbar. Ich denke, dass der Stift die Oberfläche des Tableaus angegriffen haben könnte.
„Sunflower Valley“ ist gute, schnelle Unterhaltung. Es bleibt selten bei einer einzelnen Partie, wobei die Abwechslung lediglich darin liegt, wie die Würfel fallen. Entscheidungen sind vorhanden, aber meist eher marginaler Natur. Familienspieler werden zuerst etwas Hilfestellung benötigen, um Regeldetails richtig zu deuten. Aber dennoch bleibt es ein lockerer Spaß, für Spieler, die auch mal über ein eigenes Missgeschick lachen können.

Sunflower Valley
Hobby World
Autor: Wouter van Strien | |
Dauer: ca. 5 – 10 Minuten je Spieler | |
Spieler: 2 – 4 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Anmerkungen
Sunflower Valley – Hobby World – 2019

- Erscheint bei Hobby World
- Für 2 – 4 Spielende und dauert ca. 5 – 10 Minuten je Spieler
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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