Nein… Nein… Nein… Worauf habe ich mich da nur eingelassen. Dschungel, wohin das Auge reicht. Und wenn man mal kein Buschwerk vor sich hat muss man sich mit gefährlichem Gewässer, Eingeborenen oder unüberwindlichen Bergen herumschlagen. Hoffentlich setze ich wenigstens auf das richtige Team. So ganz genau kann ich es nicht sagen, wer weiß, was für Strapazen noch vor uns liegen. Aber ich weiß, ich werde der erste in El Dorado sein. Und dann gehören die Schätze nur mir. Wenn mich zuvor nicht diese verdammten Mücken aufgefressen haben. Die sind überall. Aber ich sollte besser aufhören in mein Tagebuch zu schreiben. Ich bin schließlich nicht der Einzige, der die Reichtümer heben möchte. Also los ihr Kundschafter! Schlagt mir einen Weg durch dieses Gestrüpp!
Wir meinen alle, El Dorado läge nur eine Nasenlänge vor uns und es läge nur an uns, es zu erreichen.
(Wilhelm Raabe)
In „Wettlauf um El Dorado“ begeben wir uns auf den Weg, um Erster im sagenhaften Land aus Gold zu sein. Wir beginnen alle mit denselben Expeditionsteilnehmern. Mit diesen können wir uns bewegen oder Karten kaufen. Mit letzteren erweitern wir unsere Ausrüstung und unser Team. Jedoch haben wir nicht immer Zugriff auf alles, denn Deckbau üblich ziehen wir Karten. Wir können lediglich die Wahrscheinlichkeiten beeinflussen und versuchen Kombos zu nutzen. Wer zuerst am Ziel ist, hat gewonnen.
In dieser Galerie findet ihr ein paar Spielzüge, die euch „Wettlauf nach El Dorado“ näher bringen sollen.
Deine Karte kann schon im nächsten Spiel meine sein.
(Walter Ludin)
Mit „Wettlauf nach El Dorado“ liegt wieder mal ein schönes Familienspiel von Ravensburger vor. Es ist leicht gelernt und einfach gespielt. Keine langen Züge. Das Spiel ist stets im Fluss. Selbst Nichtspieler, die noch nie in ihrem Leben vom Konzept Deckbau gehört haben (ja meine lieben Hardcore Spieler, die gibt es wirklich – bitte Schnappatmung einstellen) finden binnen eines Zuges in das Spiel hinein. Ob man nun vorgefertigte Strecken benötigt ist eine Streitfrage. Sie sind natürlich entsprechend ausgeglichen und bieten ein relativ reibungsloses Erlebnis, was sich positiv in der Spielzeit niederschlägt.
Einziger, wirklicher Kritikpunkt von mir ist die mangelnde Abwechslung in den Karten. Deckbau lebt meines Erachtens von den vielen Kombinationsmöglichkeiten und Sonderzügen. Der Reiz liegt darin interessante Spielzüge zu finden, bevor die Spieler diese durchschauen können. Das fehlt mir bei „Wettlauf nach El Dorado“, da immer wieder dieselben Karten verwendet werden. Als zweites möchte ich noch anführen, dass bei den meisten, vorgefertigten Strecken, die Camps zum Zerstören von Karten derart Abseits liegen, dass sich der Umweg selten lohnt. Somit fehlt dem Spiel ein zweiter, gern genutzter Deckbau Aspekt, das Deck gezielt auszudünnen.
Ich kann eines jedoch nur wiederholen. „Wettlauf nach El Dorado“ richtet sich definitiv an Familienspieler. Die oben erwähnten Schnappatmer können sich freuen mit den liebsten Anverwandten oder nicht ganz so spielaffinen Freunden etwas Abwechslung zu erhalten, jedoch werden sie sich wahrscheinlich mit jeder weiteren Partie etwas weiter unterfordert fühlen.
Mein persönlicher Favorit sind die Spiele mit mehr Teilnehmern. Hier konnte man aktiv Wege blockieren und den Gegnern am Weiterkommen hindern. Dennoch waren die Zieleinläufe bei uns meistens so geprägt, dass maximal 1 – 2 Spielzüge gefehlt hätten, um den Sieger einzuholen. Sucht ihr also ein nettes Spiel für die richtige Runde mit vorhandener Spannungskurve könnt ihr bei „Wettlauf nach El Dorado“ gerne zugreifen. Seid ihr auf einem viel höheren Komplexitätslevel und spielt auch nur mit anderen „Brocken“, werdet ihr mit „Wettlauf nach El Dorado“ nicht glücklich werden.
Wettlauf nach Eldorado
Ravensburger 2017
Autor: Rainer Knizia | |
Dauer: ca. 10 Minuten je Spieler | |
Spieler: 2-4 | |
Schwierigkeit: Einfach |
Anmerkungen
Wettlauf nach El Dorado – Ravensburger – 2017
- Erscheint bei Ravensburger
- Für 2-4 Spielende und dauert ca. 10 Minuten je Spieler
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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