Wer alles glaubt, was man ihm erzählt, glaubt nicht an sich selber.
(aus Malta)
In „Valletta“ bauen wir die gleichnamige Hauptstadt von Malta auf. Die Steuerung erfolgt dabei über ein Kartendeck, das die Mitspieler individuell erweitern und ausdünnen. Diverse Handwerker und zeitgenössische Persönlichkeiten helfen uns dabei das uns zustehende Ansehen zu erreichen. Denn nur, wer zum Schluss am meisten Punkte sammeln konnte, kann gewinnen.
Einen bebilderten Spielablauf findet ihr in dieser Galerie:
Schönheit wird geliebt, ohne dass sie etwas weiß, und Hässlichkeit wird gehasst, ohne dass sie schuld ist.
(aus Malta)
Was haben wir nicht alles bereits im Vorfeld zu „Valletta“ gehört? Die einen jammerten, dass Hans im Glück kein weiteres Spiel im Kaliber von „First Class“ veröffentlicht. Die anderen hatten erkannt, dass der Startspieler einen uneinholbaren Vorteil genießt. Das ging so weit, bis Hans im Glück eine neue Regel zur Startspielervergabe nachschob, die sogleich wieder zerlegt wurde. Aber wisst ihr was, wir machen jetzt erst einmal eines. Wir atmen tief durch und werfen alle Vorurteile über Bord. Ja, „Valletta“ ist im Gegensatz zu anderen Spielen ein „Leichtgewicht“, was aber nicht schlecht sein muss. Schließlich möchte ich auch mit nicht spielaffinen Menschen tolle Spieleabende erleben, bzw. ist mir nicht immer nach einem 5 stündigen „Eclipse“ Epos in voller Besetzung. Und genau hier setzt „Valletta“ sehr gut an. Es ist in den Grundmechanismen sehr einfach zu erlernen und zu vermitteln. Dennoch gibt es das ein oder andere zu entdecken. Aber leider von diesem nicht genug.
Ja, es gibt viele Gebäude, von denen man im ersten Spiel nicht alle zu sehen bekommt. Aber für ein Deckbau Spiel ist dann doch zu wenig Varianz drin. Im Endeffekt haben wir zu jedem Rohstoff eine Möglichkeit diesen zu erwerben, einen Baumeister, der bestimmte Rohstoffe beim Bau spart und Belohnungskarten, die Siegpunkte für bestimmte Gebäude generieren. Dann noch ein paar Varianzen dazwischen und das war es. Hier wäre mehr schön gewesen. Kein absolutes Muss, aber eben schön. Aber so gibt es zum Glück keine übermächtigen Karten, die Kombinationen erlauben, die nicht einholbar sind. Es ist alles einfach etwas bodenständig.
Was mir persönlich jedoch etwas missfällt ist, dass das Spiel zu schnell vorbei ist. Es hört immer gefühlt dann auf, wenn man alle Vorbereitungen abgeschlossen hat und nun die Früchte seiner Arbeit genießen möchte. Dass ein Spiel nun etwas zu kurz geraten ist kann man nun positiv, wie negativ auslegen. Ich nehme es mal sportlich positiv (und wandelbar), denn das ist mir lieber, als ein langes Spiel, das scheinbar kein Ende nehmen möchte und nur noch zur Qual verkommt.
„Valletta“ selbst bleibt dann eine Mischung aus altbekannten, das sich zwar nett und flott spielt, jedoch irgendwie dennoch nicht komplett anfühlt. Unsere Testrunden waren (bis auf Ausnahmen) recht ausgeglichen, selbst planlose Spieler konnten Erfolge genießen, auch, wenn sie nicht um den Sieg mitspielten. Auch, dass der Startspieler einen uneinholbaren Vorteil genießt kann ich so nicht bestätigen. Natürlich werden das manche schon allein aufgrund der fehlenden Regel zum Ausgleich des Vorteils annehmen und andere es als gesetzt empfinden, aber ich konnte nichts derart in Stein gemeißeltes feststellen.
Ob das Konzept im Massenmarkt aufgeht, werden wir sehen müssen. Die oben genannten „Nichtspieler“ haben jedenfalls problemlos teilnehmen können und weitere Partien eingefordert. Ein gutes Zeichen. Auch ich, der ich nun einige Partien und noch viel mehr verschiedene Spiele auf dem Buckel habe, bin weiteren Partien nicht abgeneigt, sondern freue mich über einen schnelles Spiel zwischendurch. Wenn es nur etwas länger dauern würde und viel mehr Kombinationen geben würde…
Valletta
Hans im Glück 2017
Autor: Stefan Dorra |
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Dauer: ca. 10 – 15 Minuten je Spieler |
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Spieler: 2-4 | |
Schwierigkeit: Einfach |
Anmerkungen
Valletta – Hans im Glück – 2017
- Erscheint bei Hans im Glück
- Für 2-4 Spielende und dauert ca. 10 – 15 Minuten je Spieler
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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