SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 1 Minute
Ein Spiel entwickelt von Josep M. Allue
erschienen bei Japanime Games
Leise schleichend, dem Weg des Ninjas folgend, huschen wir durch die Nacht. Nur noch wenige Meter trennen uns von unserem Opfer. Doch Vorsicht ist geboten, denn unser Ziel ist der Meister des Clans des Hundes, dessen „Shinobi“ tödliche Kampfmaschinen sind. Doch wir müssen verhindern, dass er die Macht an sich reißt. Wir möchten der nächste Daimyo werden und uns in eine lange Tradition einreihen. Dieser, in der nicht das Alter den Ruhestand einläutet, sondern ein erfolgreiches Attentat. Mögen die Götter bei uns sein.
(Masatoshi Nakayama)
Bei „Shinobi“ geht es um Täuschung und Betrug. Jeder von uns erhält von den Mitspielern drei Angriffe. Zwei davon müssen aufgedeckt werden. Ein Pärchen verletzt. Doch da wäre noch die „Verschwörung“ oder die „Inkompetenz“ die wir anklagen können, um das Blatt zu wenden. Der letzte Spieler, der noch am Leben ist gewinnt das Spiel.
In dieser Galerie findet ihr einen kurzen Ablauf des Spiels:
(Ninjutsu Weisheit)
Die „Tiny Epic“ Reihe hat bewiesen, welch großen Spiele in kleinen Schachteln stecken können. Moderne Spielmechanismen machen es möglich. Da zählt „Shinobi“ leider nicht dazu.
Das Regelwerk ist sehr schnell erklärt und die erste Runde flott gespielt. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Auch, wenn die Idee herrlich skurril und spaßig zu lesen ist, steckt dahinter doch recht wenig Spiel. Die Entscheidungen sind relativ langweilig und wirken darin vollkommen willkürlich. Lediglich der letzte Spieler hat die Möglichkeit durch Deduktion daraus zu schließen, welche Waffe vor ihm liegen könnte. Alle anderen stochern vollkommen im Dunkeln.
Zum anderen geht der kommunikative Faktor vollkommen unter, da sowieso jeder sagen darf, was er möchte und Absprachen, wie auch Rückfragen nicht zielführend sind. Ich weiß, Werwölfe folgt demselben „Lügenschema“, ist aber dennoch unterhaltsamer, da sich jeder ständig um Kopf und Kragen redet.
Kurzen Spielen verzeiht man gerne viel, wenn sie wenigstens unterhaltsam gestaltet sind, kann man über einige Fehler hinwegsehen. Leider kann „Shinobi“ trotz der schönen Aufmachung und der lustigen (und diesmal auch gut übersetzten) deutschen Anleitung niemanden hinter dem Ofen hervorlocken.
Shinobi – Japanime Games – 2017 von Josep M. Allue
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen vergünstigt vom Verlag bekommen.
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