„Sheep & Tief“ beweist es. Japaner können nicht nur kleine Mädchen mit Kulleraugen und einer jeder Regel der Schwerkraft trotzenden Oberweite. Das dürfte zumindest schon mal für mehr potentielle Spieler sorgen. Sind Schafe doch überall akzeptiert. Sie sind süß, flauschig und frech. Wie wandelnde Wolken. Mit Kulleraugen… Süßen Stimmchen… So weich…
Bitte entschuldigt mich, ich muss los. Ich will Schafe für meinen Garten besorgen.
Auch der Fuchs bekommt eine Gänsehaut.
(Manfred Hinrich)
In „Sheep & Thief“ spielen wir Karten auf unser Tableau, um damit eine Landschaft immer weiter auszubauen. Wir sammeln Schafe, treiben sie umher und lassen Bächlein fließen. Doch wehe, der Fuchs erwischt unsere Herde. Denn die Schafe können wir abschreiben. Nach 3 Durchgängen gewinnt, wer die meisten Punkte sammeln konnte.
Einen bebilderten Spielablauf findet ihr in dieser Galerie:
Der Fuchs bellt nicht, wenn er das Lamm stehlen will.
(William Shakespeare)
„Sheep & Thief“ fällt schon durch die Optik auf. Es ist einfach zuckersüß. Egal, ob man die Schafe bei ihren Tätigkeiten oder den Hund, den Fuchs oder deren Söhne bei ihrem Treiben sieht. Die Landschaft baut sich Schritt für Schritt einem Wimmelbild gleich auf und erzählt dabei Geschichten. Jeden trifft der Charme, wenn die kleinen Wollknäuel mit ihren großen Kulleraugen auf dem Plan ihren Schabernack treiben.
Solltet ihr dagegen immun sein (ihr Monster!) bleibt immer noch ein schönes Legespiel, welches einen immer wieder erfolgreich ärgert. Das beginnt beim bei 7-Wonders abgeschauten zusammenstellen der Handkarten und endet bei weitem nicht mit der Auslage. Man steht immer wieder vor Entscheidungen, welches kleinere Übel man nun eingehen sollte. Welchen Weg verbaut man sich nun, wo hält man sich eher offen. Bringe ich meine Schafe lieber in Sicherheit oder zögere ich es noch eine Runde raus. Kann ich auf die Stadt verzichten, um meinen Fluss dadurch zu verlängern? Ihr werdet dabei Pläne immer schneller über den Haufen werfen, als es euch lieb ist.
Naja, fast alle. Denn um zu gewinnen ist es fast unumgänglich Städte zu verbinden. Zumindest erging es uns in unseren Partien so. Egal, wie andere gespielt haben, gewonnen hatte (meistens) derjenige, der eine 5er und eine 10er Stadt verbunden hat. Grund hierfür war, dass meistens einfach zu wenige Flussfelder ankamen, um eine entsprechende Länge zu erhalten. Alternativ hätte man das schwarze Schaf noch bis ganz unten rechts ins Eck treiben können, was einen jedoch dazu zwingt alles andere zu ignorieren. Die Stadt Taktik lässt sich am einfachsten mit anderen Punkten verbinden. Wissen das alle lässt sich die Methode natürlich leichter ausbremsen, indem jeder achtet, welche Karten er dem Gegner überlässt. Eine 100%-ige Garantie ist das natürlich auch nicht, macht es aber schwerer.
Als zusätzliches Modul haben uns die Missionen weniger gut gefallen. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass es nicht in der Balance ist (das dürfen gerne andere tun), aber gefühlsmäßig sind einige Missionen einfach besser als andere. Beispiel, hast du den längsten Fluss bekommst du 5 Punkte. Ein langer Fluss belohnt dich eh schon zur Genüge, da braucht es nicht noch einen weiteren Bonus dafür. Aber wie gesagt, das ist nur ein persönliches Bauchgefühl.
Auch, wenn es sich jetzt anders angehört hat kann ich „Sheep & Thief“ dennoch empfehlen. Vor allem mit Familien, Wenigspieler-Freunden und anderen Anverwandten. Vielspieler dürften etwas unterfordert sein, aber he, wenn euch die Optik nicht überzeugen kann, was dann? Ich selbst werde noch viele Partien bestreiten, mich haben die Schafe einfach in ihren Bann gezogen. Aber das hatten wir ja schon.
Sheep & Thief
Pegasus 2017
Autor: Yuichi Skashita |
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Dauer: ca. 20 – 30 Minuten |
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Spieler: 2-4 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Anmerkungen
- Auf Englisch und Deutsch
Sheep & Thief – Pegasus – 2017
- Erscheint bei Pegasus Spiele
- Für 2-4 Spielende und dauert ca. 20 – 30 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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