Es gibt gute und schlechte Remakes. Zumindest was Filme und Videospiele angeht. Bei Brettspielen freuen sich die meisten über Neuauflagen. Und so ist auch „Njet!“, welches 1997 bereits bei Goldsieber erschien, eine Reproduktion, die viele positiv aufgenommen haben. Aber wir kennen das alle. Was früher gut war, muss es nicht mehr sein. Viele Spiele, die uns vor 20 Jahren begeisterten ringen uns heute kein müdes Lächeln mehr ab. Ob „Njet!“ auch zu den Kandidaten gehört seht ihr weiter unten.
Die Perle jeder Fabel ist der Sinn.
(Gottfried Keller)
„Njet!“ ist ein Stichspiel, bei dem wir aktiv die Regeln zu unseren Gunsten beeinflussen können. Die Gegner leider auch. Jeder schließt reihum aus, bis feststeht, wie die Runde sich verhält. Dabei spielen wir je Runde in neu zusammengestellten 2er Teams. Nach einer vorher festgelegten Anzahl an Runden ist Schluss und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Einen bebilderten Ablauf findet ihr in dieser Galerie:
Die Fabel ist die Brücke, die zur Wahrheit führt.
(Unbekannt)
„Njet!“ ist ein netter Spaß. Ich persönlich kann als passionierter Schafkopfer Stichspielen einfach nicht abgeneigt sein. Bringen sie noch neue Kniffe mit hinein ist das umso besser. Hier ist der interessanteste Aspekt natürlich das Pokern um die richtigen Regeln. Dieses führt einen immer wieder vor Entscheidungen, ob Pest oder Cholera. Was muss ausgeschlossen werden und was kann ich eher verkraften? Auch die wechselnden Spielpartner bringen eine gewisse Würze ins Spiel, denn man weiß nie so genau, was der andere hat und wie er tickt.
Jedoch hätte „Njet!“ ruhig etwas schneller, knackiger sein dürfen. 60 Karten, die auf alle verteilt werden, sind einfach zu viel. Das verzögert die einzelnen Runden etwas zu sehr und zieht sie unnötig in die Länge. Dafür geben Supertrümpfe und gefangene 1er wieder ein nettes, taktisches Element mit, da man immer den richtigen Augenblick abpassen muss. Und wie man es macht ist es verkehrt. Zumindest redet man sich das danach ein. Man lastet sich Spielfehler selbst und nicht dem Spiel an. So muss es sein.
Die Illustration fällt einem natürlich sofort positiv ins Auge. Es ist schön bunt und die einzelnen Charaktere wurden liebevoll gestaltet, so dass „Njet!“ auch für Nichtspieler einen gewissen Aufforderungscharakter hat. Diese können mit der ersten Erklärung zwar etwas überfordert sein, finden dann aber dennoch schnell ins Spiel. Also, besser nicht lange erklären, sondern einfach losspielen.
Somit bleibt „Njet!“ ein nettes Spiel, das man immer wieder gerne hervorholt. Jedoch bleibt immer der Gedanke, dass weniger mehr gewesen wäre.
Njet!
Iello 2017
Autor: Stefan Dorra | |
Dauer: ca. 20 – 30 Minuten | |
Spieler: 3-5 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Anmerkungen
Njet! – Iello- 2017
- Erscheint bei IELLO
- Für 3-5 Spielende und dauert ca. 20 – 30 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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