SPIELSTIL Rezension

La Granja: No Siesta – ADC Blackfire Entertainment – 2016

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Spiel entwickelt von ode
erschienen bei ADC Blackfire


Das Haus Stark hat es schon immer gesagt. Der Winter naht. Leider hatten sie Recht. Allein, was seit gestern an Schnee bei uns gefallen ist reicht aus, um in mir die Sehnsucht nach wärmeren Wetter alles andere überlagern zu lassen. Gut, ich bin nicht der typische Strand- bzw. Mallorca-Urlauber. Ich mag es lieber gemütlich. Oder wie sagen die Touristen, die zu uns kommen? Urig. Also am liebsten hinein zwischen die normale Bevölkerung des Landes. Dieses von der echten Seite kennenlernen. Nicht nur das, was man den Touristen als landestypisch vorsetzt.

„La Granja: No Siesta“ beschäftigt sich mit eben diesen Seiten von Mallorca, an die hier wahrscheinlich niemand denkt, wenn es um das „17. Bundesland“ geht. Abseits des Ballermanns kümmern wir uns lieber damit unsere Farm zu bewirtschaften. Also genau die richtige Abwechslung zu dem elendigen Weiß, das hier gerade vorherrscht. Und nein, ich weiß immer noch nicht, wie man „La Granja“ richtig ausspricht. Ich glaube, das werde ich mir irgendwann von Ode mal erklären lassen müssen…

In the summertime, when the weather is hot…

In „La Granja: No Siesta“ versuchen wir mit den richtigen Würfelergebnissen Ziele zu erfüllen. Dabei suchen wir uns gezielt Würfel aus, manipulieren die Ergebnisse und versuchen mit den richtigen Helfern und Dächern den ansässigen und den fernen Markt zu beliefern. Aber man sollte auch daran denken sich häufig genug der Siesta hinzugeben. Denn nur so kommt man an weitere Ertragsscheiben. Und die werdet ihr benötigen, wenn ihr erfolgreich sein wollt.

 

1/35

Für die Beispiele dient uns ein Spiel zu zweit.

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Wir beginnen und werfen die 5 Würfel.

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Von diesen wählen wir das Schwein für uns aus.

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Unser Gegner schnappt sich die Münze.

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Die restlichen 3 Würfel werden erneut geworfen.

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Vom neuen Ergebnis nehmen wir uns die Münze weg.

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Unser Mitspieler schnappt sich die Trauben.

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Der letzte, verbleibende Würfel wird ein letztes Mal geworfen. Das Ergebnis zählt für beide Spieler.

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Somit steht unser Ergebnis für diese Runde Fest. 1 Schwein und 2 Münzen.

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Dieses Ergebnis markieren wir auf unserer Ertragsleiste.

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Unser Gegner tut dasselbe mit seinem Ergebnis.

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Dann streicht jeder von uns an, wie er den Ertrag verwenden möchte. Wir entscheiden uns ein Schwein beim ersten Helfer anzukreuzen und unser erstes Dach zu finanzieren.

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Das Dach dürfen wir blind ziehen und erhalten als Bonus eine Handelsware, die wir einmalig im Spiel einsetzen dürfen.

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Der nächste Zug läuft nach demselben Schema ab, nur dass unser Gegner würfelt und zuerst wählt. Wir springen gleich zum Ergebnis. Wir haben 1 Olive, 1 Weizen, 1 Münze und 1 Esel zur Verfügung.

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Diese verteilen wir wie folgt. Wir beginnen mit dem zweiten Dach. Packen eine Olive in den ersten Marktwagen (welcher von links nach rechts ausgefüllt werden muss) und verteilen den Rest auf die Helfer.

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Da wir nun unseren ersten Helfer einstellen können werfen wir einen Blick auf diese, um unsere Wahl zu treffen.

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Wir entscheiden uns für denjenigen, der es uns erlaubt einmal im Zug einen Ertrag um ein Feld nach links/rechts zu verschieben (somit könnte man z. B. aus einem Weizen eine Olive oder eine Traube machen).

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In der nächsten Runde haben wir 1 Olive, 1 Weizen, 1 Münze und 1 Hut zur Verfügung.

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Den Hut setzen wir gleich ein, um auf der Siesta-Leiste einen Schritt nach vorn zu wandern.

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Die Münze verschieben wir auf die Traube.

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Mit diesen können wir unseren Marktwagen weiter befüllen. Wir erinnern uns, das geht immer von links nach rechts.

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In der nächsten Runde haben wir ein ziemlich ähnliches Ergebnis.

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Wir wandern zuerst wieder auf der Siesta Leiste weiter.

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Dadurch erreichen wir den ersten Punkt, der uns erlaubt eine weitere Ertragsscheibe zu nehmen.

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Weizen, Traube und Olive verwenden wir wieder, um den Karren weiter zu füllen.

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Nun ist die Zeit gekommen, zu der wir unsere Handelsware verwenden.

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Wir drehen dafür das zugehörige Dach um.

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Und nehmen diesen Joker als Weizen für unseren Karren. Dieser ist nun voll. Da wir den Karren als erster gefüllt haben gehören uns die 5 Siegpunkte.

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Als nächstes dürfen wir für den vollen Marktkarren eine unsere Ertragsscheiben auf dem Markt ablegen. Mit dem gewählten Feld erhalten wir am Ende des Spiels 1 Siegpunkt je Helfer, den wir eingestellt haben.

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Zuletzt erhalten wir eine neue Handelsware, die wir auf unserem Ertragstableau markieren. Eine Handelsware ist das einzige, was wir mit in die nächste Runde nehmen dürfen, so dass wir diese erst einmal dort belassen.

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In der nächsten Runde haben wir als Ergebnis 1 Olive, 1 Weizen, 1 Traube und 1 Esel. Da wir aber nur noch 3 Verfügbare Ertragsscheiben haben müssen wir wählen, was wir davon diese Runde verwenden möchten.

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Wir verschieben mit unserem Helfer den Weizen auf die Olive.

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Danach entfernen wir 2 Oliven und 1 Handelsware, welche wir als weitere Olive einsetzen.

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Dadurch können wir den fernen Markt beliefern, was uns 2 Siegpunkte und 1 neue Handelsware einbringt.

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Das Spiel geht nun so lange weiter, bis mindestens 1 Spieler am Ende des Zuges auf dem letzten Feld der Siesta Leiste gelandet ist. Danach wird abgerechnet. Wer die meisten Siegpunkte gesammelt hat gewinnt.

Fazit

„La Granja: No Siesta“ kommt auf den ersten Blick als hochkomplexes Würfelspiel daher. Zumindest, wenn man versucht sich die Anleitung ohne Spielmaterial zu erarbeiten. Hier hatte ich so manchen Moment, an dem ich dachte: „Was wollen die jetzt eigentlich von mir.“ Spielt man es dann, ist eigentlich alles Sonnenklar. Deswegen schon einmal ein Hinweis, wer sich für „La Granja: No Siesta“ interessiert soll einfach anhand der Anleitung losspielen.

Hat man die Regeln überwunden offenbart sich ein eingängiges, aber spaßiges Würfelspiel. Man kann es gemütlich als Aufbauspiel sehen oder, wenn man gegen den richtigen Gegner antritt, als Wettrennen, bei dem man immer ein Auge auf den Hof des anderen werfen sollte. Auch, wenn man im Endeffekt auch nur Würfelergebnisse sammelt, spielt es sich um Längen besser, als andere gleiche Vertreter. Es gibt eigentlich mit jedem Ergebnis etwas zu tun, es gilt eben das passende zu finden. Nach ein paar Partien weiß man zwar, was ausschlaggebend ist und sammelt entsprechend. Jedoch verläuft Aufgrund des Glücksanteils keine Partie wirklich gleich.

Ich kann „La Granja: No Siesta“ empfehlen. Vor allem für Runden, die auf lockere Würfelspiele stehen, die ein wenig denken und pokern voraussetzen. Die Partien selbst sind dann, wenn die Spieler alle auf demselben Niveau sind, recht ausgeglichen, so dass es bis zum Schluss spannend bleibt. Für Solo-Spieler ist „La Granja: No Siesta“ auch interessant, da die Regeln für Einzelspieler recht gut funktionieren. Bezüglich der Langzeitmotivation würde ich sagen, dass es sich hier recht gut schlägt. Meine Frau möchte von sich aus immer wieder eine Partie wagen, was nicht allzu häufig vorkommt. Auch ich weigere mich nie, trotz der vielen Testpartien, was eindeutig für „La Granja: No Siesta“ spricht. Zum Glück ist der Block beidseitig bedruckt, so dass wir noch lange unseren Spaß haben können.

 

La Granja: No siesta

ABC Blackfire Entertainment 2014


Autor: ode
Dauer: ca. 20 Minuten pro Spieler
Spieler: 2-6
Schwierigkeit: Mittel

Anmerkungen

  • schönes Material
  • gute Ideen (Arbeiterintelligenz)
  • Thema nur in den Regeln Vorhanden
  • Etwas Überladen

La Granja: No Siesta – ADC Blackfire Entertainment – 2016 von ode

Spielstil – Wertung

Christian:

7/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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