Ich hatte Glück in meiner Kindheit. Meine Mutter hat bereits früh meinen Spieltrieb mit Brettspielen unterstützt und stand oft als Spielpartner zur Seite. Auch „Hugo das Schlossgespenst“ stand mit auf dem Programm. Ganze Nachmittag und Abende haben wir damit verbracht vor dem Geist davon zu laufen. Lachend, wenn es jemand anderen erwischt hat. Lange Zeit war Hugo aus meiner spielerischen Liste verschwunden. Jedoch immer im Hinterkopf, als großer Spaß gespeichert. Allein das Cover reichte, um ein wohliges Gefühl in mir auszulösen. Dann kam die Neuauflage mit neuen Regeln. Was aus dem neuen Anlauf wurde lest ihr weiter unten.
Miteinander reden vertreibt Gespenster.
(Walter Ludin)
In „Hugo das Schlossgespenst“ erhält jeder Spieler eine bestimmte Anzahl an Partygästen, die durch eine Galerie tanzen. Doch wenn Hugo aus dem Kellergeschoss kommt, dann heißt es schnell verstecken. Nicht, dass es gefährlich wäre dem Geist zu begegnen. Er liebt es mit den Gästen Fangen zu spielen und diese dann in den Keller zu stecken. Wer gefangen wird erhält Minuspunkte. Doch man kann sich glücklicherweise in Räumen verstecken, manche geben einem dabei sogar Punkte. Hat Hugo die Galerie siebenmal umrundet oder ein Spieler 46 Minuspunkte erreicht endet das Spiel. Wer nun die wenigsten Punkte hat gewinnt.
In dieser Galerie könnt ihr sehen, wie sich „Hugo das Schlossgespenst“ spielt.
Gespenster leben zehnmal vergnüglicher als wir und tausendmal länger.
(Walter Fürst)
Ihr kennt das sicherlich. Ihr habt Erinnerungen an früher. Seien es Geschichten, Musik Filme, Bücher, Spiele… Alles erstrahlt in rosarotem Glanz und ist extrem reizvoll. Wenn man jedoch nach Jahren endlich wieder einen Blick auf das Produkt wirft erschrickt man, was einem der eigene Geist für Streiche spielen kann. Nein, ganz so schlimm war es bei „Hugo das Schlossgespenst“ nicht. Aber es ist natürlich sicher, dass eine kindliche Euphorie, die sich einem Spiel gegenüber entwickelt hat, nicht unbedingt den Jahren des Brettspielkonsums standhalten muss. Man hat inzwischen einfach zu viel gesehen und der Zahn der Zeit nagt weiter an „älteren“ Brettspielen.
Hugo wurde nun, als Änderung zu früher, eine „Kamer-Leiste“ spendiert. Hier werden Punkte abgetragen, wo früher einfach nur gezählt wurde, wenn alle Treppenstufen besetzt waren. Die Idee an sich klingt reizvoll, leider wäre es (meines Erachtens) besser gewesen, wenn man mehr Möglichkeiten gehabt hätte sich gegen ein Voranschreiten auf der Leiste wehren zu können.
Natürlich richtet sich „Hugo das Schlossgespenst“ an Familien mit Kindern. Dort kann das Spiel auch punkten, wobei ich persönlich immer noch die „alte“ Variante bevorzuge, die dem Spiel zum Glück auch beiliegt. Das kann aber wieder an meiner rosa Brille liegen, denn eigentlich ist die Einführung der Punkteleiste eine passende Weiterentwicklung des Spielsystems, welches Familien mit „frustresistenten“ Kindern vergnügliche Stunden bereiten kann. Frustresistent deswegen, weil es eben als Würfelspiel auch unfair zugehen kann (nicht muss). Hat man es mit schlechten Verlierern zu tun kann die Stimmung schnell von belustigt in angespannt/motzig umschlagen.
Dem entgegen stehen die schönen Figuren und das nette Schlossgespenst Hugo. Ein schnelles Spielprinzip sorgt für einen spaßigen Ablauf, der einen eine Zeit lang gut unterhalten kann. Nach den ganzen Testrunden neigen wir jedoch dazu wieder eher auf neuere Spiele mit moderneren Mechanismen zurück zu greifen, da „Hugo das Schlossgespenst“ zwar weiterhin ein nettes Spiel ist, aber auf Dauer zu wenig Fleisch auf den Rippen hat.
Hugo das Schloßgespenst
Amigo 2013
Autor: Wolfgang Kramer |
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Dauer: ca. 15 – 20 Minuten |
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Spieler: 2 – 8 | |
Schwierigkeit: Einsteiger |
Anmerkungen
Hugo das Schlossgespenst – Amigo – 2013
- Erscheint bei Amigo-Spiele
- Für 2 – 8 Spielende und dauert ca. 15 – 20 Minuten
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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