All diejenigen, die, wie ich, der französischen Sprache nicht mächtig sind, wird sich die Bedeutung des Namens „Feuville“ nicht erschließen. Aber dank moderner Technik und dem Google-Translator ist mir nun bewusst, dass es sich um ein zusammengesetztes Substantiv handelt. Feu ist französisch für Feuer. Ville bedeutet übersetzt Stadt/Ort. Also könnte man von „Feuerstadt“ ausgehen. Und das klingt französisch dann doch eleganter. Aussprechen kann ich es dennoch nicht. Aber das macht nichts, denn zum Spielen muss ich das auch nicht.
Nur, wer nicht mit dem Feuer zu spielen versteht, verbrennt sich daran.
(Oscar Wilde)
In „Feuville“ bauen wir mit Hilfe zweier Würfel unsere Hauptstadt aus. Dabei versuchen wir möglichst zur richtigen Zeit zu Punkten und dem Drachen keinen Brennstoff zu geben. Doch auch die einzelnen Stadtbewohner bieten uns ihre Hilfe an. Die benötigen wir, wenn wir zum Schluss mit den meisten Siegpunkten dastehen möchten.
Einen bebilderten Spielablauf findet ihr in dieser Galerie:
Wer mit dem Feuer spielen will, muss wissen, wo das Wasser steht.
(Oliver Tietze)
Eines vorweg. Es kam die letzte Zeit kein Titel häufiger bei uns auf den Tisch, als „Feuville“. Für mich gehört es zu den sehr guten Familienspielen. Durch die schöne Optik ist die Hemmschwelle schön gering gehalten. Die Regeln selbst überfordern auch niemanden, selbst, wenn man erst einmal ein Spiel zum Einstieg benötigt, um die Widrigkeiten mit dem Drachen und den Punkten einschätzen zu können. Hat man es dann geschafft den Leidtragenden, von üblen Verwüstungen bei einem Pasch, Lösungen aufzuzeigen, ist auch dieser einer weiteren Partie nicht abgeneigt.
Dabei zieht auch der Aufbau-Aspekt. Man spielt und sieht vor sich eine Stadt entstehen. Hat man dann die ersten Partien bestanden, kommt ein wenig mehr Interaktivität ins Spiel. Nicht so extrem, wie in anderen Spielen, aber gerade so weit präsent, dass man diese aktiv wahrnehmen kann.
Die Hürde zu gutem Spiel ist dabei nicht allzu hoch. Selbst mein Sohn kann mir hier den Sieg streitig machen, was dem einen oder anderen Extrem-Optimierer natürlich sauer aufstoßen wird. Für mich persönlich ist ein Spiel wie „Feuville“ dabei ein klarer Glücksgriff. Eine Möglichkeit mit einem nicht banalen Titel die Lust am Spiel bei meinem Nachwuchs zu fördern. Habt auch ihr nicht ganz spiel affine Menschen mit Gateway-Titeln für das Hobby gewinnen können, könnt ihr mit „Feuville“ das Niveau auf die nächste Stufe heben.
Natürlich spielt das Glück eine nicht zu unterschätzende Rolle. Sowohl bei den Würfeln, als auch bei den nachgezogenen Plättchen. Dieses übernimmt jedoch nicht die komplette Kontrolle, sondern sorgt für etwas Würze, so dass sich manch Entscheidung auch wichtig anfühlt.
„Feuville“ ist ein Spiel, das seinen festen Platz bei unseren familiären Spieleabenden im Sturm erobert hat und sogar eingefordert wird. Für mich also ein ganz klarer Glücksgriff aus Essen 2017. Bösartig zuschlagend, aber dennoch zähm- und kontrollierbar.
Feuville
Huch! 2017
Autor: Udo Peise |
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Dauer: ca. 30 – 40 Minuten |
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Spieler: 2 – 4 | |
Schwierigkeit: Fortgeschritten |
Anmerkungen
Feuville – Huch – 2017
- Erscheint bei Huch!
- Für 2 – 4 Spielende und dauert ca. 30 – 40 Minuten
- Am besten geeignet für Fortgeschrittene
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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