„Design Town“ ist minimalistisch. Das sind wir auch und stürzen uns gleich ohne Vorwort ins Vergnügen.
We build this city.
In „Design Town“ versucht jeder Spieler sein Deck so auszubauen, dass er am Ende seines Zuges die Siegbedingung erfüllt. Hierfür kauft er neue Karten oder wertet sie auf. Hier kommt der Kniff ins Spiel. Die Karten sind beidseitig bedruckt. Wertet man also ein Gebäude auf dreht man einfach die Karte um. So stellen die 7 verschiedenen Karten insgesamt 14 Gebäude der Stadt dar
Bebilderte Beispielszüge findet ihr in dieser Galerie:
Stein auf Stein, bald wird das Häuschen fertig sein.
„Design Town“ zu bewerten ist gar nicht so einfach, wie man zuerst denkt. Das liegt wahrscheinlich vor allem am direkt ausgelebten Minimalismus. Das Spiel ist bewusst klein gehalten. Mit der Kartenanzahl liegt es dabei zwar deutlich über „Love Letter“ aber auch weit unter den „normalen“ Deckbuildern. Etwas frustrierend ist, dass man in den ersten Zügen viel zu häufig von Wohngebieten „erschlagen“ wird. Diese müssen nämlich ausgespielt werden, sobald sie oben auf dem Deck liegen. Und schon ist die Unzufriedenheit wieder zu weit gestiegen, als dass man was Sinnvolles machen kann. So ist zu Beginn doch ein Haufen Glück mit im Spiel, das entscheidet, bei wem die Maschinerie so richtig anläuft.
Ein anderes Problem von „Design Town“ ist, dass es sich teilweise etwas zu sehr in die Länge zieht. Gerade mit mehreren Spielern dauert es, bis einer die Siegbedingungen erfüllt. Das steht einem gesunden Spannungsbogen direkt im Weg. Leider.
Dennoch kann und will ich nicht von „Design Town“ abraten. Denn es hat mich dann doch positiv überrascht. Es steckt einfach mehr drin, als es die Schachtel vermuten lässt. Wobei ich zu 1 – 2 Spielern raten möchte. Hier spielt es sich angenehm flott. Während des Spiels hat man dann doch die ein oder andere interessante Entscheidung zu treffen, wobei diese sich natürlich mit weiteren Partien immer wiederholen werden. Das ist natürlich ein Vorteil von großen Deckbuildern, bei denen man die Startauslage immer wieder austauschen kann.
Ich muss zugeben, „Design Town“ ist keine Liebe auf den ersten Blick. Dafür wird die erste Partie viel zu holprig laufen. Gleichwohl ist Liebe ein viel zu großes Wort für das Spiel. Ich mag es. Ich würde es auch spielen, wenn ich danach gefragt werde. Dennoch hat es sich zu keinem Dauerbrenner entwickelt. Müsste ich es einordnen würde ich es in die gehobene Mittelklasse setzen. Wobei man „Design Town“ so genießen sollte, wie es aufgebaut ist. Minimalistisch. Heißt in kleinen Dosen, denn zu häufig in zu kurzer Zeit gespielt verliert es seinen Reiz.
Design Town
Pegasus 2016
Autor: Chih-Fan chen | |
Dauer: ca. 10 Minuten je Spieler | |
Spieler: 1-4 | |
Schwierigkeit: Einfach |
Anmerkungen
Design Town – Pegasus – 2016
- Erscheint bei Pegasus Spiele
- Für 1-4 Spielende und dauert ca. 10 Minuten je Spieler
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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