Ich bin stolz auf mich. Eigentlich wollte ich den Beitrag mit einem billigen Wortwitz mit dem Thema Ben Hur eröffnen. Aber nein, das erspare ich mir und natürlich euch. Die Zeiten von Peter Steiners Theaterstadl sind längst vorbei. Genauso, wie die großen Zeiten der Streitwagenrennen. Aber zum Glück haben wir das Medium Spiel für uns gewählt. Hier können wir alles Interessante wieder aufleben lassen. Ob sich das bei „Chariot Race“ lohnt erzähle ich euch später.
Hoch auf dem gelben Wagen…
„Chariot Race“ ist einfach zu lernen. Wer an der Reihe ist wirft seiner Geschwindigkeit entsprechend Würfel. Diese darf er auf Wunsch einmal nachwerfen, im Anschluss muss er die Ergebnisse ausführen. Geht man zu schnell in die Kurve, beschädigt man seinen Streitwagen. Fährt man über Krähenfüße, beschädigt man seinen Streitwagen. Rammt man einen Mitspieler, beschädigt man seinen Streitwagen. Wird man von einem Speer getroffen, beschädigt man seinen Streitwagen. Schafft man dann doch 2 komplette Runden, hat man die Chance darauf den Sieg davon zu tragen.
Bebilderte Beispielszüge findet ihr in dieser Galerie:
Morituri te salutant
Ja, es stimmt. „Chariot Race“ ist ein schnelles, famielienfreundliches Spiel. Zumindest dann, wenn jeder seine Züge einfach nur schnell durchführt. Wobei das nicht so schwer ist. Denn so richtig viel nachzudenken gibt es nicht. Würfeln, evtl. nachwürfeln, ausführen, ärgern. Denn „Chariot Race“ ist eins. Pures Chaos. Vor allem, wenn man mit voller Besetzung spielt. Das kann einem gefallen, muss es aber nicht. Ich persönlich hatte gleichzeitig Spaß damit und konnte genauso gut keine Lust auf das Spiel haben. Je nach Tagesverfassung und Laune und Mitspieler. Ab und an kann man es schon spielen, man wird aber schnell zu anderen Titeln greifen. Natürlich könnte man hier nun die „Absacker“-Jokerkarte ziehen. Aber auch hier gibt es bessere Spiele.
Das Material ist jedoch nicht so toll. Beginnend bei den Streitwägen. Mit einer normalen Spieltischbeleuchtung muss man schon mehrfach hinschauen, um den richtigen Wagen ausfindig zu machen. Vor allem, wenn diese längs zu einem stehen. Gleichfalls ist das mit den Klammern an den Spielerzetteln eine nette Idee, die in der Praxis aber leicht dafür sorgen, dass die Tableaus beim Verschieben verbiegen. Wir sind bald zu Steinen als Markierungen übergegangen. Ich weiß, das Spiel sollte vor allem eines sein, günstig, aber vielleicht hätte es doch andere Lösungen gegeben?
Auch, wenn es sich so anhört, komplett ausreden möchte ich euch „Chariot Race“ nicht. Seid ihr schadenfroh, wenn es eure Mitspieler zerlegt und könnt verkraften, wenn es euch passiert ohne, dass ihr wirklich vieles zu entscheiden habt, bzw. großartig Einfluss darauf nehmen könntet? Dann greift zu. Für den Rest ist „Chariot Race“ nice to have. Muss aber nicht unbedingt sein.
Chariot Race
Pegasus 2016
Autor: Matt Leacock | |
Dauer: ca. 5 – 10 Minuten je Spieler | |
Spieler: 2-6 | |
Schwierigkeit: Einfach |
Anmerkungen
Chariot Race – Pegasus – 2016
- Erscheint bei Pegasus Spiele
- Für 2-6 Spielende und dauert ca. 5 – 10 Minuten je Spieler
- Am besten geeignet für Einsteiger
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar selbst gekauft.
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