Wenn unsereinem ein Apfel auf den Kopf fällt, würden wir fluchend dasitzen und den Apfel, den Baum und die ganze Welt zum Teufel schicken wollen. Newton jedoch dachte sich: „Moment mal. Wenn der Baum den Apfel nicht mehr hält, fällt er zu Boden. Und weil ich Terraforming Mars so liebe nenne ich das ganze einfach mal Schwerkraft! Heureka!“ Oder so ähnlich…
Und weil wir alle auch unglaublich schlau sind und das auch zeigen möchten, spielen wir schwergewichtige Spiele. „Newton“ ist ein weiterer Titel für den Wettkampf im Geiste.
Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.
(Sir Isaac Newton)
In „Newton“ haben wir mehrere Schlachtfelder, die beachtet werden wollen. Unser Gelehrter begibt sich auf Europareise während unsere Studenten weitere Fähigkeiten entwickeln. Gleichzeitig wollen wir selbst immer bessere Aktionskarten ergattern und unsere Bibliothek vervollständigen. Gesteuert wird dies über Aktionskarten, die jedoch mit Bedacht gewählt werden müssen. Denn von einer von ihnen müssen wir uns in jeder Runde trennen.
Wer am Ende des Spiels die meisten Siegpunkte sammeln könnte, gewinnt die Partie.
In dieser Galerie findet ihr ein paar Beispiele für den Spielablauf:
In der Wissenschaft gleichen wir alle nur den Kindern, die am Rande des Wissens hie und da einen Kiesel aufheben, während sich der weite Ozean des Unbekannten vor unseren Augen erstreckt.
(Sir Isaac Newton)
Christian meint:
„Newton“ ist ein Blender. Denn auf den ersten Blick gaukelt es einem eine Vielzahl an möglichen Wegen vor die man Partie für Partie erfahren könnte. Jeweils andere Schwerpunkte könnten für genügend Abwechslung sorgen, um doch noch die eine Möglichkeit zu finden, die für offene Münder sorgen könnte. Doch davon sollte man sich gleich mal verabschieden. Das Bücherregal ist ein zu zentrales Element geworden, als dass man dieses vernachlässigen dürfte. Und um dieses effektiv zu bedienen, muss man eben reisen, Bücher und Tränke sammeln.
Wird deswegen aus „Newton“ ein schlechtes Spiel? Nein, natürlich nicht. Weiß man, worum es geht, wird man auch hier seinen Spaß haben können. Zumindest, wenn man auf Singleplayer-Euros steht. Denn, dass das Spiel Solo so gut funktioniert, liegt einzig daran, dass jegliche Interaktion mit Mitspielern gestrichen wurde. Es gibt keine richtigen Berührungspunkte – mal von den kaufbaren Karten und Bonusplättchen abgesehen. Jeder hat im Spiel immer Zugriff auf alle Möglichkeiten. Es gibt keine Wechselwirkung, wie sie zum Beispiel „Terra Mystica“ aufweist. Nur eine stille, Optimierung des eigenen Ablaufs.
Und dennoch ist „Newton“ ein gutes Spiel geworden. Es ist in der Länge recht angenehm und die Einstiegshürde ist bei weitem nicht so hoch, wie sie auf den ersten Blick wirkt. Zusätzlich wird man ständig zu Entscheidungen gezwungen, die wichtig genug sind, um über Sieg und Niederlage zu entscheiden. Und das fühlt sich einfach gut an. Auch, wenn „Newton“ bei weitem kein wirklich thematisches Spiel ist, sammeln wir Möglichkeiten, um unser Bücherregal zu füllen und freuen uns, wenn ein Plan funktioniert.
Wer Spaß an einem strukturierten Solo-Euro-Spiel haben kann, ist hier gut aufgehoben. Man sollte nur wissen, worauf man sich einlässt.
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Newton
Cranio Creations
Autor: Simone Luciani, Nestore Mangone | |
Dauer: ca. 30 Minuten je Spieler | |
Spieler: 1 – 4 | |
Schwierigkeit: Fortgeschritten, Experten |
Newton – Cranio Creations – 2018
- Erscheint bei Cranio Creations
- Für 1 – 4 Spielende und dauert ca. 30 Minuten je Spieler
- Am besten geeignet für Fortgeschrittene
Spielstil – Wertung
Hinweis:
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