Kurze Anmerkung vorab: Ich bin bei Unknowns.de (Danke JanW hierfür!) auf ein paar kleinere Fehler im Spielablauf hingewiesen worden. Teilweise waren es Regeln, die ich falsch aufgefasst habe, teilweise ein Fauxpas meiner Seite. Ich werde diese Fehler schnellstens beheben. Sie sind aber nicht weltbewegend, ihr könnt euch dennoch einen guten Überblick über das Spiel verschaffen. Die Fehler selbst habe ich im Text kursiv mit Kommentar markiert.
Komplex, komplexer, Nebel über Valskyrr. So lautete die einhellige Meinung im Netz. Erste Blicke auf die Karten scheinen dies zu bestätigen. Doch gleichsam wurde auch die thematische Umsetzung gelobt und mehrfach herausgestellt, dass sich die Arbeit lohnen würde. Ein herausforderndes Fantasyspiel? Reisen durch Länder, Gegner, Verbesserungen? Ganz mein Ding dachte ich mir und legte mir das Spiel natürlich sofort zu. Doch dann… Dann kam das Regelheft. Die ersten Seiten waren noch einfach zu verstehen. Und ich fragte mich, was denn der ganze aufriss sollte… Aber dann war ich an dem Punkt, an dem die Grundregeln abgeschlossen und die „Erweiterten Regeln“ auftraten… Das überspringen wir jetzt aber mal, wir werfen fürs erste einen Blick auf das Spiel selbst. Nicht, dass ich euch noch verschrecke…
Ablauf
Fazit
Ja… was sage ich hier nur? Eigentlich mag ich Nebel über Valskyrr. Es ist auf seine Art stimmig und herausfordernd. Leider beginnt die Herausforderung bereits mit den Regeln, die alles andere als logisch Strukturiert und leicht zu lesend sind. Alles ist klein gedruckt, es gibt viel zu wenig Beispiele und an manchen Stellen wird auf Wissen zugegriffen, das man erst ein paar Seiten später erwerben kann. Es ist auf jeden Fall zu empfehlen, dass ein einzelner Spieler das „Tutorial“ komplett abhandelt, bevor ihr ein gemeinsames Spiel wagt. Und selbst dann wird es noch viele Fragen geben, die während des Spiels auftauchen werden, die nicht so einfach zu beantworten sind.
Das Spiel irgendwem näher zu bringen ist auch eine gewisse Tortur. Schritt für Schritt ist nicht so einfach, alles auf einmal würde jeden Erschlagen. Zudem kommen für jeden Spieler noch gut 30 Karten, die allesamt erst verstanden werden müssen. Wie ihr oben gesehen habt, haben diese teilweise auch viel Text. Und dann wäre da noch die Symbolsprache, die, wenn sie mal verinnerlicht ist, gut lesbar ist. Programmierer haben hier denke ich einen Vorteil. Leider fehlt eine beigelegte Übersicht, was die einzelnen Symbole denn genau bedeuten. Diese findet sich „nur“ im Regelheft. Hier wäre es schöner gewesen eine Karte zu haben, auf der man schnell spicken kann.
Es gibt sicherlich Spieler, die viel Spaß mit Valskyrr haben werden. Ich persönlich gehöre da nicht so ganz dazu. Wie ich oben bereits sagte finde ich das Spiel nicht schlecht, aber ich habe das Gefühl, dass mir das zu viel Arbeit für zu wenig Spiel ist. Ständig muss auf eine Kleinigkeit geachtet werden. Alles ist ein wenig „Frickelig“ (ist das nur mein Gefühl oder neigen osteuropäische Spiele immer leicht dazu?). Einfach zu wenig rund.
Gleichfalls muss man dazu sagen, dass man zwar gemeinsam gegen das Spiel antritt, jeder dennoch gut mit sich selbst beschäftigt ist. Somit spielt jeder ein wenig nebeneinander her. Man bespricht sich zwar immer wieder mal, was man denn am besten machen sollte, aber gefühlt verbringt man mehr Zeit damit über den eigenen Zug zu grübeln.
Ihr solltet also genau überlegen, was ihr wollt. Mögt ihr Herausforderungen und scheut die Einarbeitung nicht? Hier ist genau euer Spiel. Menschen mit zartem Nervenkostüm empfehle ich einen Bogen um das Spiel zu machen. Für mich persönlich liegt es irgendwo zwischen dem Pathfinder Abenteuerspiel (schlechter) und Thunderstone (besser).
Inzwischen ist zu Nebel über Valskyrr eine neue Anleitung mit Tutorial erschienen. Besucht hierfür einfach die Nebel über Valskyrr Seite von Heidelberger und ladet sie euch direkt runter.
Fazit Mitspieler
Damit ihr hier nicht nur mein Geschwafel ertragen müsst habe ich meine Mitspieler gebeten ihre Meinung mit abzugeben. Hier kommen sie zu Wort.
Silke: „Die Illustration der Karten hat mir gefallen. Sie brachten etwas Stimmung. Mir persönlich dauerte das Studium der eigenen Karten zu lange. Dadurch gab es zu wenig Miteinander. Zudem war es doch recht stupide. Immer nur gegen Gegner kämpfen zu müssen (oder ist das nur im Einführungsspiel so? [Anmerkung von Christian: „Es gibt natürlich auch andere Möglichkeiten Begegnungen zu meistern, aber wir hatten „nur“ zwei normale Begegnungen, bei denen nicht nur Kampf gefordert war, sondern auch die einfachste Möglichkeit zum Sieg waren.“]. Es fehlten auch noch andere Aufgaben/Proben, wie bei Descent.“
Stefan: „Die Iconographie des Spiels macht einfach keinen Spaß. Sie ist viel zu kompliziert im Gegensatz zu anderen Spielen. Die Flavourtexte gehen leider vollkommen unter, da man einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Die Illustrationen sind schön.“
Thomas: „Die Atmosphäre ist gut, man ist aber für ein kooperatives Spiel zu sehr mit seinen eigenen Karten beschäftigt.“
Nebel über Valskyrr
Heidelberger 2015
Autor: Blazej Kubacki | |
Dauer: ca. 30 – 45 Minuten | |
Spieler: 1 – 4 | |
Schwierigkeit: Profis |
Anmerkungen
Nebel über Valskyrr – Heidelberger Spieleverlag 2015
- Erscheint bei Heidelberger Spieleverlag
- Für 1 – 4 Spielende und dauert ca. 30 – 45 Minuten
- Am besten geeignet für Experten
Spielstil – Wertung
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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