SPIELSTIL Rezension
Lesezeit: 1 Minute
Ein Spiel entwickelt von Daniel Alves, Eurico Cunha Neto, Patrick Matheus
erschienen bei Cool Mini Or Not
Für mich hat alles irgendwie mit „Hero Quest“ angefangen. Mein Onkel hatte es damals „für sich“ gekauft und Stunde um Stunde mit uns gespielt. Inzwischen sind fast 30 Jahre vergangen und das System „Hero Quest“ hat trotz all der Nostalgie und rosaroten Brille ziemlich Staub angesetzt. Da kam mir „Masmorra“ gerade recht. Ein leichtes, schnelles System in einem moderneren Gewand. Alles auf Deutsch, also auch gut spielbar mit meinem Sohn, der nun Keule schwingend durch Kerker zieht, um Goblins einen neuen Scheitel zu verpassen.
(Friedrich von Schiller)
„Masmorra“ hat zwei verschiedene Spielmodi. Im kooperativen ziehen wir los um gemeinsam einen Dungeon zu erkunden, Monster zu verkloppen und Endgegner zu besiegen. Unsere Aktionen werden dabei durch Würfel, freigeschaltete Talente und Karten beeinflusst. Besiegen wir Monster erhalten wir Erfahrungspunkte und werden besser.
Der kompetitive Modus spielt sich ähnlich. Nur behindern wir hier durch erworbene Schatzkarten und der Gegnerbewegung unsere Mitstreiter, damit wir mit den meisten Erfahrungspunkten das Spiel gewinnen.
In dieser Galerie findet ihr einen kurzen Ablauf des kompetitiven Spiels:
(Henrik Ibsen)
„Masmorra“ hat ein großes Hauptproblem, das es sich mit vielen Ameritrash Titeln teilt. Die Aufbereitung der Regeln. Diese sind im Grunde genommen relativ einfach und lassen sich gefühlt in 2 Sätze zusammenfassen, ohne etwas auszulassen. Sieht man sich die Anleitung an, ist diese jedoch viel umfangreicher und wirkt dabei etwas unstrukturiert.
Hat man die Regeln verinnerlicht und alle Details gefunden offenbart sich ein schnelles, nettes Spiel. Im kompetitiven Modus inklusive dem Ärgerfaktor von „Munchkin“ aber weitaus weniger nervig. Natürlich hat auch „Masmorra“ hier seine Fehler. Der hohe Glücksfaktor sorgt dafür, dass manche Spieler mit besseren Monstern – und somit mehr Möglichkeiten für Erfahrungspunkte – gesegnet sind, während man sich selbst an Kleinvieh aufreibt. Stört das? Mich nicht. Locker, leicht und schnell gespielt. Auch, wenn man in den Zügen eigentlich dieselben 3 Aktionen immer wieder durchführt.
Diese Leichtigkeit wird durch den epischen (kompetitiv) und dem Kooperativen Modus nicht mehr ganz gehalten. Nein, es gibt keine komplexen Questreihen mit unterschiedlichen Storymodulen. Auch hier stürmt man den Dungeon, haut allem auf den Schädel und versucht den Obermotz platt zu machen. Es gibt nun aber etwas mehr zu beachten, damit das Spiel nicht kippt.
Das Material ist einfach klasse. Vor allem die Würfel machen nicht nur einen wertigen Eindruck, sondern sind mit den abgebildeten Monstern auch ein toller Blickfang. Eine gelungene Abwechslung zu den vielen Miniaturspielen.
„Masmorra“ ist kein Spiel für die Ewigkeit. Es ist ein „Beer & Brezel“ Titel, der funktioniert, aber seinen Reiz aus den Mitspielern zieht. Mit diesen steigt und fällt das Spiel. Denn komplett nüchtern betrachtet steckt nicht viel Abwechslung hinter „Masmorra“. Aber es geht nichts über das Gefühl einem Mitspieler, der gerade noch um Haaresbreite einen Monsterangriff überlebt hat einen Kettenblitz in den Hintern zu jagen.
Masmorra: Dungeons of Arcadia – Cool Mini or Not – 2017 von Daniel Alves, Eurico Cunha Neto, Patrick Matheus
Christian:
Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.
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