SPIELSTIL Rezension

Istanbul das Würfelspiel – Pegasus 2017

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Spiel entwickelt von Rüdiger Dorn
erschienen bei Pegasus Spiele

Was haben wir über die letzten Jahre gelernt? Ja genau, wenn ein Spiel erfolgreich ist, müssen direkt darauf X das Karten- und Y das Würfelspiel erscheinen. Warum? Weil wir mit einem Titel bereits so gute Gefühle verbinden, dass wir den Ableger unbedingt kaufen müssen. Was soll man denn auch falsch machen? Genau… nichts… Oder doch? Aktuell haben wir „Istanbul das Würfelspiel“ hoch und runter gespielt. Ob sich das für euch auch lohnt erfahrt ihr weiter unten.


Auf dem Markt lernt man die Leute besser kennen, als im Tempel.

(Deutsches Sprichwort)

In „Istanbul das Würfelspiel“ versucht ihr mit den Wurfergebnissen Waren zu nehmen und Aufträge zu erfüllen. Dabei bedient ihr euch diverser Hilfsmittel wie Karten und Moscheeplättchen, um als erster genügend Rubine für den Sieg zu sammeln.

Einen bebilderten Spielablauf findet ihr in dieser Galerie:

1/32

Heute spielen wir Istanbul das Würfelspiel zu zweit.

2/32

Unser Gegner beginnt und wirft die 5 Würfel.

3/32

Als erste Aktion verwendet er zwei Ringe um ein Schmuckplättchen zu erhalten.

4/32

Als zweite Aktion nimmt er das Kartenergebnis.

5/32

Er zieht eine Karte. Leider hat er aktuell keinen Kistenmarker, wodurch er "nur" eine Lira erhält.

6/32

Wir sind an der Reihe und erhalten folgendes Ergebnis.

7/32

Für die zwei roten Ergebnisse nehmen wir uns ein Stoff-Plättchen.

8/32

Dann ziehen wir für unsere Würfel 3 Karten, von denen wir uns eine aussuchen.

9/32

Wir erhalten dafür einen Kistenmarker und unser Gegner ein Obst.

10/32

Unser Mitspieler ist wieder am Zug.

11/32

Er gibt noch einen Kristall aus, um diesen Würfel neu zu werfen (für einen Kristall darf er beliebig viele neu werfen).

12/32

Dafür erhält er ein Kartenergebnis.

13/32

Diese zieht er. Da er keine 3 Plättchen abgeben kann, erhält er eine Lira.

14/32

Als zweites löst er seinen Geldwürfel für 2 Lira ein.

15/32

Nun sind wir wieder an der Reihe.

16/32

Wir geben 3 verschiedene Warensymbole und unsere Kiste (als Joker) ab und nehmen uns ein Moscheeplättchen.

17/32

Das legen wir zu uns. Dadurch haben wir für das restliche Spiel einen weiteren Würfel zur Verfügung. Danach nehmen wir uns für den Geldwürfel 2 Lira.

18/32

Etwas später ist unser Gegner am Zug. Er nimmt die 2 Warenergebnisse und packt dort noch 2 Kisten- (Joker) und 1 Obst-Plättchen hinzu.

19/32

Das reicht aus für die Warenleiste. Dort werden 4 unterschiedliche Waren + 1 beliebige, weitere benötigt.

20/32

Er darf sich einen Rubin nehmen.

21/32

Das ist dann der erste von sechs, die er für den Sieg benötigt.

22/32

Etwas später sind wir an der Reihe. Wir haben inzwischen 3 Moscheeplättchen gekauft. Als erstes wird am Anfang des Zuges das Karten-Plättchen aktiviert.

23/32

Wir ziehen eine Karte. Für diese erhalten wir ein Salz. Unser Gegner darf für 2 Lira 1 Salz-Plättchen kaufen.

24/32

Danach werfen wir inzwischen 7 Würfel.

25/32

Wir geben einen Kristall aus, um 5 Würfel neu zu werfen.

26/32

Das ist unser neues Ergebnis.

27/32

Diese Würfel verwenden wir mit zwei Plättchen aus unserem Vorrat.

28/32

Hierfür nehmen wir den nächsten freien Rubin.

29/32

Diesen legen wir in unseren Vorrat.

30/32

Als zweite Aktion geben wir 14 Lira aus.

31/32

Mit dieser kaufen wir den nächsten Rubin von der Geldleiste.

32/32

Somit haben wir inzwischen 2 Rubine gesammelt. Wer zuerst 6 hat gewinnt das Spiel.

Wer Angst hat die Würfel zu schütteln, wird niemals eine Sechs werfen!

(Unbekannt)

Ich liebe Istanbul. Es ist eines der Spiele, welches ich immer und immer wieder hervorholen kann und bei dem ich weiß, dass ich meinen Spaß haben werde. Gleichzeitig bin ich immer etwas vorsichtig, was diese Würfel- und Kartenspielspielableger betrifft. Dementsprechend waren meine Gefühle vor der ersten Partie „Istanbul das Würfelspiel“ gemischt. Während des ersten Spiels kam noch hinzu, dass wir uns die ganze Zeit gefragt haben, wofür denn diese durchsichtigen Edelsteine sein sollen (die Lösung, man darf mit ihnen neu würfeln – das findet ihr in einem Nebensatz im Kurzabschnitt über den Spielablauf). Danach saß ich etwas ratlos da. Es fehlte einfach das richtige Istanbul Gefühl. Dementsprechend dauerte es auch etwas, bis ich mich an einen neuen Versuch wagte, dem viele weitere folgen sollten.

So richtig warm geworden bin ich mit dem Würfelspiel noch immer nicht. Es läuft zwar rund, aber eine richtige Spannungskurve baute sich bei keinem unserer Partien auf. Das Spiel plätschert eher gemütlich vor sich hin, während nicht allzu viel passiert. Es einfach etwas. Da, wo der „große Bruder“ von einem taktisches Geschick und Planung verlangt, wartet „Istanbul das Würfelspiel“ eher mit fehlenden wichtigen Entscheidungen auf. Man wirft die Würfel, die einem meistens den Weg vorgeben. Während man nicht am Zug ist, kann man hier nun auch nicht bereits weiter planen, sondern einfach stumpf abwarten.

Die Parallelen zu Istanbul selbst liegen am ehesten in der optischen Aufmachung und dem Spielziel. Währen das normale Spiel jedoch pfiffig interessante Herausforderungen bietet, sitzt man nach einer Partie des Würfelspiels etwas unbefriedigt da.

Ist „Istanbul das Würfelspiel“ deswegen schlecht? Nein. Aber dafür muss ich vielleicht erst einmal ausholen, was schlecht (in meinen Augen) wirklich bedeutet. Spiele sind dann schlecht, wenn sie entweder überhaupt nicht funktionieren (neudeutsch: „broken“) oder vom Spielgefühl derart wenig bieten, dass man lieber beim Zahnarzt sitzen und sich einer Wurzelbehandlung unterziehen lassen würde, bevor man das Spiel wieder hervorkramt. Beides kann ich bei „Istanbul das Würfelspiel“ verneinen. Das Spiel selbst funktioniert und ich würde es auch wieder mitspielen, auch, wenn ich das „echte“ Istanbul bevorzuge. Es ist ein mittelmäßiges Spiel. Nicht mehr, nicht weniger.

Istanbul das Würfelspiel

Pegasus 2017


Autor: Rüdiger Dorn
Dauer: ca. 30 Minuten
Spieler: 2 – 4
Schwierigkeit: Einsteiger

Anmerkungen

Istanbul das Würfelspiel – Pegasus 2017 von Rüdiger Dorn

Spielstil – Wertung

Christian:

5/10

Hinweis:
Wir haben das Rezensionsexemplar ohne Auflagen gratis vom Verlag bekommen.

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Written by Christian Renkel
Christian liebt Brett- und Videospiele mehr, als ausreichenden Schlaf. Dabei ist ihm am wichtigsten, dass er in der jeweiligen Welt versinken kann. Egal, ob es die geschickte Mechanik oder die überkochende Emotion ist.

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